Auf gepackten Koffern: Warten auf eine neue Niere

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„Sitze auf gepackten Koffern“: Jörg Schiemann (56) aus Parsdorf wartet auf eine Spenderniere. © Czoppelt, Klinikum rechts der Isar

Jörg Schiemann (56) aus Parsdorf wartet auf eine neue Niere und sitzt, wie er sagt, auf gepackten Koffern. Er unterstützt einen Fotowettbewerb, der für das Thema Organspende sensibilisieren soll.

Landkreis – „Nach meiner ersten Nierentransplantation habe ich mich gefühlt wie Obelix mit dem Zaubertrank. Es war ein so krasser Unterschied zu vorher. Vorher war mein Alltag durch die Nierenerkrankung bestimmt, mehr als vier Jahre lang auch sehr stark durch die Dialyse. Während der Dialyse habe ich gar nicht so gemerkt, dass der Körper langsam immer schwächer wurde. Als ich dann vor 20 Jahren eine neue Niere erhielt, kehrte die Kraft mit Wucht in mein Leben zurück.“ Das sagt Jörg Schiemann aus Parsdorf.

Dialyse-Patient: „Was bleibt mir außer zu warten?“

15 Jahre lang hat die transplantierte Niere im Körper des 56-jährigen Mannes gut gearbeitet, seit fünf Jahren ist er jedoch wieder auf die Dialyse angewiesen und wartet jetzt wieder auf eine neue Niere. „Auch wenn es noch dauern kann, bis ein passendes Spenderorgan bereitsteht, ich sitze praktisch auf gepackten Koffern. Trotzdem lebe ich im Hier und Jetzt. Was bleibt mir auch, außer zu warten, bis es soweit ist, und die Erinnerung an Obelix und den Zaubertrank?“, sagt Schiemann.

Der Parsdorfer unterstützt den Fotowettbewerb „Dank Organspende wieder mitten im Leben!“ des Münchner Universitätsklinikum rechts der Isar, für den Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) die Schirmherrschaft übernommen hat. Prominente wie Kabarettistin Luise Kinseher, Fußball-Legende Paul Breitner und Spitzenkoch Hans Jörg Bachmeier machen sich gemeinsam mit dem Klinikum stark, um die Gesellschaft für das Thema Organspende zu sensibilisieren. Denn die Zahlen sind alarmierend: Betroffene warten hierzulande in der Regel meist sehr lang auf ein neues Organ; auf eine Niere zum Beispiel rund neun Jahre. Die Spendenbereitschaft ist nach wie vor gering.

Fotowettbewerb soll für das Thema sensibilisieren

Mit seinem Fotowettbewerb „Dank Organspende wieder mitten im Leben!“ will das Universitätsklinikum rechts der Isar das Bewusstsein dafür schärfen – und das lebenswichtige Thema Organspende über Bilder transportieren aus München und Bayern, die für Lebensfreude, Zuversicht und Tatendrang stehen. Gefühle, die Patientinnen und Patienten einen wichtigen Halt geben können.

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Bei dem Fotowettbewerb kann jeder mitmachen. Einfach die Kamera schnappen und diese Gefühle in einem Foto einfangen. Einsendeschluss ist der 12. Mai. Unter allen eingereichten Fotos prämiert eine Jury aus Patientinnen und Patienten, Prominenten und Mitarbeitenden des Universitätsklinikums rechts der Isar drei Aufnahmen, die das Motto des Wettbewerbs „Dank Organspende wieder mitten im Leben!“ besonders gut ausdrücken. Die Preise im Wert von 750, 500 und 250 Euro haben die Stiftung Chirurgie TU München und die Sparda-Bank München ausgelobt.. Mehr Infos hier.

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