Geplanter Anschlag auf Trump: USA deckte vor Attentat wohl iranisches Mordkomplott auf

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Laut US-Geheimdienst plant der Iran, Trump zu ermorden. Der Secret Service erhöhte vor dem Attentat die Schutzmaßnahmen, steht jedoch in der Kritik.

Washington, D. C. – Der Secret Service hat laut Medienberichten einige Wochen vor dem Attentat auf den Ex-US-Präsidenten und jetzigen republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump die Sicherheitsvorkehrungen erhöht. Der Grund: US-Behörden sollen Informationen über einen iranischen Mordkomplott gegen Trump erhalten haben.

Laut Medienberichten gab Adrienne Watson, die Sprecherin des US-Sicherheitsrats, an, es gebe bisher kein Indiz für eine Verbindung zu dem tatsächlichen Attentäter Thomas Matthew Crooks, der Trump am Samstag (13. Juli) bei einem Wahlkampfauftritt im US-Staat Pennsylvania leicht am Ohr verletzte. Ein weiterer Zuschauer wurde getötet und zwei Personen aus dem Publikum schwer verletzt.

Der republikanische Präsidentschaftskandidat und ehemalige US-Präsident Donald Trump beim Parteitag der Republikaner.
Laut dem US-Geheimdienst soll es auch der Iran auf Donald Trump abgesehen haben. © picture alliance/dpa/AP | Evan Vucci

Rache für Kassem Soleimani? Iran bestreitet Mordpläne für Trump

Der Nationale Sicherheitsrat der USA verfolgt laut eigenen Angaben iranische Drohungen gegen die frühere Trump-Regierung seit Jahren. Der Iran wolle Rache üben, nachdem die USA im Jahr 2020 den damaligen Kommandeur der Al-Kuds-Brigaden der Revolutionsgarden, Kassem Soleimani, getötet hatten.

Die ständige Vertretung des Irans bei der UN bestritt eine iranische Verschwörung zur Ermordung Trumps. „Diese Anschuldigungen sind unbegründet und böswillig. Aus Sicht der Islamischen Republik Iran ist Trump ein Verbrecher, der vor einem Gericht für die Anordnung der Ermordung von General Soleimani angeklagt und bestraft werden muss. Iran hat den juristischen Weg gewählt, um ihn vor Gericht zu stellen“, sagte ein Sprecher der Vertretung gegenüber CNN.

Das Thema weiter zu verfolgen sei das natürliche Recht des Irans, so der iranische Außenminister Ali Bagheri Kani in einem CNN-Podcast. Die USA gingen währenddessen auch von Mordplänen des Irans auf weitere Vertraute Trumps aus, darunter der ehemalige Sicherheitsberater John Bolton, der frühere Staatssekretär Mike Pompeo and der Ex-Sicherheitsberater Robert O‘Brien. Seit einiger Zeit sei jedoch auch die Bedrohung für Trump gestiegen.

Trotz höherer Sicherheitsvorkehrungen: Secret Services wegen Trump-Attentat in der Kritik

Anthony Guglielmi, der Sprecher des Secret Service erklärte laut dem Washington Examiner: „Der Geheimdienst und andere Behörden erhalten ständig neue Informationen über potenzielle Bedrohungen und ergreifen Maßnahmen, um die Ressourcen je nach Bedarf anzupassen.“ Zu spezifischen Bedrohungen wollte sich der Sprecher nicht äußern. Das Heimatschutzministerium äußerte sich zunächst ebenfalls nicht.

Allerdings hätten beispielsweise ab einem Punkt im Laufe des US-Wahlkampfes spontane Veranstaltungen nicht mehr stattgefunden, da der Secret Service dort die Gäste nicht überprüfen könnte. Trumps Kampagnenteam war zuvor außerdem laut CNN-Informationen mehrfach vor Versammlungen im Freien gewarnt worden, da sie ein größeres Risiko darstellten.

Vor dem Hintergrund der kürzlichen Kritik am Secret Service wegen des Attentats auf Trump, wirft diese Information ein neues Licht auf die US-Sicherheitsdienste. Trotz der zusätzlichen Maßnahmen konnte der Schütze auf einem Dach in rund 150 Metern Entfernung zu einem der am stärksten geschützten Politiker der Welt in Stellung gehen. Präsident Joe Biden ordnete eine umfassende Untersuchung der Sicherheitsmaßnahmen bei der Trump-Veranstaltung in Pennsylvania an. (lismah mit dpa)

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