Wetter im Ticker - Kurz vor Höchststand: Hochwasser-Lage am Rhein spitz sich zu

Trübes Wetter im Norden, Sonne in der Südhälfte Deutschlands erwartet

Sonntag, 17. Dezember, 12.49 Uhr: Die Menschen in Deutschland erwartet zu Beginn der neuen Woche je nach Standort ganz unterschiedliches Wetter: Im Norden soll es eher trüb werden - im Süden dagegen sonnig. Die Höchstwerte liegen am Montag bei milden fünf bis zwölf Grad, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Sonntag mitteilte.

Nördlich vom Harz werde es am Montag bedeckt und zeitweise regnerisch, während die Menschen sich südlich der Mittelgebirgsschwelle auf längeren Sonnenschein freuen können, sagte DWD-Meteorologin Jacqueline Kernn. Im Norden rechnet der DWD mit frischem Wind. An den Küsten und in Berglagen gebe es voraussichtlich stürmische Böen.

Am Dienstag erwarten die Meteorologen nördlich des Mains dichte Wolken und zeitweise Regen. Im Süden wird es wechselnd bewölkt, größtenteils trocken und teils auch länger sonnig. Die Thermometer erreichen maximal sechs bis zehn Grad. Erneut soll es an den Küsten und auf den Bergen stürmisch werden.

Am Mittwoch geht es wechselnd bis stark bewölkt weiter. Gelegentlich soll es regnen, die Höchstwerte liegen zwischen fünf Grad an der Donau und neun Grad im Nordwesten.

Reichlich Schnee in den Bergen - Teils erhebliche Lawinengefahr

18.37 Uhr: Nachdem es in der Nacht zum Freitag in den bayerischen Bergen geschneit hat, dürfen Wintersportler mit reichlich Schnee rechnen. Allerdings herrscht in den Alpen in höheren Lagen teils erhebliche Lawinengefahr.

10 bis 30 Zentimeter Schnee seien je nach Höhenlage hinzugekommen, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD). In Staulagen können es 50 Zentimeter gewesen sein. Ab etwa 1500 Höhenmetern lägen um die 80 Zentimeter Schnee, auf der Zugspitze gar bis zu 2,80 Meter. Weiterer Neuschnee oder Regen seien für das Wochenende nicht zu erwarten. Möglicherweise könnte in den östlichen Alpen noch ein wenig weißer „Krümelkram“ vom Himmel fallen, so der Meteorologe.

Die Temperaturen pendelten sich der Vorhersage nach am Samstag im Tiefland bei ein bis sieben Grad ein, auf dem Großen Arber im bayerischen Wald sei mit minus zwei Grad und auf der Zugspitze mit minus drei Grad zu rechnen. „Da hält sich der Schnee“, sagte der DWD-Fachmann.

Vor allem im Allgäu dürfte am Samstag die Sonne scheinen und die Sicht gut sein. Ansonsten dürfte es unterhalb von 2000 Metern und dann ab 3000 Metern wolkig sein. Für Sonntag prognostizierte der Deutschen Wetterdienst etwas mildere Temperaturen, auf der Zugspitze etwa plus zwei Grad.

Dem Lawinenwarndienst nach gab es am Freitag oberhalb von 2000 Metern eine erhebliche Lawinengefahr. Hauptproblem sei Triebschnee, der durch eine geringe Zusatzbelastung wie etwa durch einen einzelnen Skifahrer als Schneebrettlawine abgehen kann. Durch Neuschnee kann es zudem zu Lockerschneelawinen in felsigem Steilgelände kommen, deswegen sei insbesondere unterhalb von Felswänden Vorsicht geboten.

Mit den ab dem Wochenende tendenziell steigenden Temperaturen könne es zunehmend Selbstauslösungen von Lawinen geben, hieß es. Der Lawinenlagebericht des Landesamtes für Umwelt will Wintersportlern eine Planungsgrundlage für Aktivitäten im Gebirge bieten.

Rhein-Höchststände teils schon erreicht

11.58 Uhr: Infolge von Regen und Tauwetter haben die Wasserstände am Rhein teils bereits den Höchststand erreicht - anderorts steigen sie noch. Am Pegel Maxau am Oberrhein sei der Höchststand von 8,41 Metern bereits am Donnerstag erreicht worden, wie die Hochwasservorhersagezentrale des Landesamtes für Umwelt Rheinland-Pfalz am Freitag mitteilte. Damit liege der Pegelstand zwischen einem statisch alle fünf bis zehn Jahre vorkommenden Hochwassers. In Mannheim werde der Höchststand (7,40 Meter) voraussichtlich am Freitagnachmittag erreicht.

Am Pegel Mainz sei mit dem höchsten Wasserstand (6,10 Meter) voraussichtlich am Samstag zu rechnen. Auch in Koblenz erwarten die Experten am Samstag den Hochwasserscheitel (6,00 bis 6,20 Meter). Anschließend sei bis mindestens Mitte nächster Woche mit fallenden Pegelständen zu rechnen.

Vielerorts kam es in den vergangenen Tagen bereits zu Überschwemmungen von Uferbereichen. So hatte die Stadt Germersheim Bürger davor gewarnt, Deiche und Überschwemmungsbereiche zu betreten. In Ludwigshafen kam es zu Überflutungen einer Uferpromenade sowie von Teilen des unteren Ufers der Rheingalerie. Vielerorts wurden Hochwasserschutzwände aufgebaut, teils gab es Sperrungen von Uferbereichen.

Bei Maxau und Speyer ist der Rhein für die Schifffahrt aktuell gesperrt. Von Mannheim bis Köln müssen Schiffe bei langsamerem Tempo und möglichst in der Mitte des Flusses fahren. Auch in Bingen könnte es am frühen Samstagmorgen zu einer Sperrung für den Schiffsverkehr kommen, hieß es.

An der Mosel erwarten die Hochwasser-Experten ab Freitag sinkende Pegelstände. „An den übrigen größeren rheinland-pfälzischen Flüssen sinken die Wasserstände kontinuierlich. Auch an den kleineren Flüssen besteht aktuell keine akute Hochwassergefahr“, hieß es weiter.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet am (heutigen) Freitag örtlich leichten Regen oder Sprühregen. Am Samstag soll es zunächst neblig, im Tagesverlauf aber niederschlagsfrei werden, hieß es in einer Mitteilung vom Freitag.

Auch am Wochenende bleibt es grau

Freitag, 15. Dezember, 07.13 Uhr: Das graue Wetter bleibt Deutschland erhalten. Schnee ist für die Alpen in Sicht, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Donnerstag mitteilte. Wer Sonnenschein sehen möchte, sollte am Wochenende in den Mittelgebirgen wandern gehen. Berge wie die Wasserkuppe in der Rhön, der Feldberg im Taunus oder der Hohenpeißenbeg im Alpenvorland schauen aus dem Einheitsgrau heraus, wie der Meteorologe Marcus Beyer sagte. „Nicht nur mit Sonnenschein und höheren Temperaturen wird man belohnt, auch der Blick auf die Hochnebeldecke von oben ist sicher atemberaubend.“

Am Freitag liegen die Temperaturen zwischen zwei und neun Grad, am kühlsten wird es in der Lausitz und im Südosten. Von der Mitte bis in den Südosten breitet sich ein wenig Niederschlag aus, an den Alpen fällt Schnee.

Am Samstag macht sich bei Werten zwischen drei und zehn Grad vielerorts Nebel und Hochnebel breit, der sich auch am Tag nicht auflöst. Von der Mitte bis in den Norden zeigt sich der Himmel meist bedeckt, gelegentlich fällt etwas Sprühregen. Im Südwesten und Süden lässt sich dagegen manchmal die Sonne blicken.

Am Sonntag wird es nördlich der Mittelgebirge mit acht bis zwölf Grad noch ein wenig milder. Im Norden und Nordosten ist es bedeckt, zeitweise gibt es wieder Nieselregen. Im Süden werden zwei bis neun Grad erwartet. Teilweise lässt sich die Sonne blicken, andernorts ist es den ganzen Tag neblig.

Kurz vor Höchststand: Hochwasser-Lage am Rhein spitz sich zu

19.50 Uhr: An den Pegeln rheinland-pfälzischer Flüsse werden nach Regen und Tauwetter bis spätestens Samstag die Höchststände erreicht. Das teilte die Hochwasservorhersagezentrale des Landesamtes für Umwelt Rheinland-Pfalz am Donnerstag mit. Entlang des Rheins könne es in Rheinland-Pfalz demnach zu überfluteten Uferbereichen und erhöhter Strömung kommen. Der Schiffsverkehr ist weiterhin eingeschränkt.

Am Pegel Maxau bei Karlsruhe sei am Donnerstagmorgen mit 8,40 Metern der Höchststand erreicht worden. Damit lag der Wasserstand auf dem Niveau eines statistisch alle fünf Jahre vorkommenden Hochwassers. „Glücklicherweise sinkt er jetzt wieder und wir haben keine ernsthaften Probleme bekommen“, teilte der Germersheimer Landrat Fritz Brechtel (CDU) am Nachmittag mit. Er warnte Bürgerinnen und Bürger jedoch weiterhin davor, die Deiche und Überschwemmungsbereiche zu betreten.

Nachdem am Pegel in Ludwigshafen am Mittwochabend die Meldehöhe von 6,5 Metern erreicht worden war, erwartet die Hochwasservorhersagezentrale den Höchststand hier im Laufe des Freitags. Wie die Stadt mitteilte, waren am Donnerstag die Hannelore-Kohl-Promenade und Teile des unteren Ufers der Rheingalerie überflutet. Entlang des Rheinufers seien Dammbalken aufgestellt worden. Aber in den kommenden Tagen seien keine weiteren Überflutungen zu erwarten.

In Mainz wurde die Meldehöhe von 5,5 Metern den Angaben zufolge am Donnerstag überschritten. Der Höchststand werde im Bereich eines statistisch alle zwei Jahre vorkommenden Hochwassers vermutlich am Samstag erreicht. Ein Sprecher des Mainzer Wirtschaftsbetriebs teilte am Nachmittag mit, dass damit auch in den kommenden Tagen die Grenze für größere Hochwasserschutzmaßnahmen nicht überschritten werde. Kleinere Rheinuferüberflutungen, die regelmäßig vorkämen, seien abgesichert und entsprechend für Fußgänger und Fahrradfahrer gekennzeichnet worden.

Die Wasserstände am Mittelrhein steigen den Angaben der Hochwasservorhersagezentrale zufolge aufgrund der Hochwasserwelle aus dem Oberrhein und des erhöhten Zuflusses aus der Mosel weiter an. So erwarte man am Pegel Kaub und in Koblenz am Samstag einen Höchststand von etwa sechs Metern. Das läge im Bereich eines statistisch alle zwei Jahre vorkommenden Hochwassers.

An den Pegeln Maxau und Speyer bleibt der Rhein weiterhin für die Schifffahrt gesperrt, da die Hochwassermarke II überschritten ist. Von Mannheim bis Köln dürfen Schiffe aufgrund des Wasserstandes nur mit geringerem Tempo und in der Mitte des Rheins fahren.

Für die Mosel meldet das Landesamt trotz seit Mittwoch erneut steigender Wasserstände nur eine geringe Hochwassergefährdung. In Trier sei damit zu rechnen, dass die geringfügig überschrittene Meldehöhe von 6 Metern sich noch bis in die Nacht zum Freitag halte. Danach erwartet das Landesamt sinkende Stände an der gesamten Mosel bis mindestens Anfang der kommenden Woche. Auch an den übrigen Flüssen in Rheinland-Pfalz sinken die Pegelstände demnach weiter.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet nach regenreichen Tagen in Rheinland-Pfalz für Donnerstag, Freitag und das Wochenende lediglich Sprühregen.

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