Tausende Patienten im Jahr erwartet: Im Süden Münchens entsteht Zentrum für psychische Gesundheit

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Psychische Probleme werden immer häufiger. Zwei Tageskliniken in Wolfratshausen rechnen mit vielen Patienten © Antonio Guillen Fernández/PantherMedia

Der Bau zweier psychiatrischer Tageskliniken in Wolfratshausen hat gestartet. Die Kbo rechnet mit 5000 Ambulanz-Patienten pro Jahr.

Wolfratshausen – Es ist ein Prestigeprojekt und schließt eine riesige Lücke: Der Bau zweier psychiatrischer Tageskliniken und psychiatrischer Institutsambulanzen hat begonnen. Auf dem Grundstück des ehemaligen Forstamts an der Königsdorfer Straße bauen die kbo-Lech-Mangfall-Kliniken und das kbo-Heckscher-Klinikum gemeinsam. Die Klinik umfasst insgesamt 36 Tagesklinik-Plätze – 20 für Erwachsene, 16 für Kinder und Jugendliche. Das Angebot wird dringend benötigt: Bis zu 250 Erwachsene und mindestens ebenso viele Minderjährige sollen dort im Jahr teilstationär behandelt werden. 5000 Menschen sollen laut Pressemitteilung jährlich von den psychiatrischen Institutsambulanzen versorgt werden, die genauso zum Bau gehören wie eine Schule für die minderjährigen Patienten.

Tausende Patienten im Jahr erwartet: Im Süden Münchens entstehen zwei Tageskliniken

Derzeit wird die Baugrube ausgehoben, geplante Inbetriebnahme der beiden Tageskliniken und Ambulanzen ist Ende 2025, wie kbo-Pressesprecherin Barbara Falkenberg in einer Mitteilung bekannt gibt. Es handle sich um ein „Projekt mit Leuchtturm-Charakter“. Dabei lege die kbo großen Wert auf eine nachhaltige Bauweise: „Die Fassade wird aus nachwachsendem Material sein, das Dach mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet und extensiv begrünt, das komplette Gebäude wird mit Pellets beheizt“. Im Außenbereich ist ein Patientengarten geplant, eine Tiefgarage mit 13 Stellplätzen soll die Parkplatzsituation entlasten. Das dreigeschossige Gebäude wird durchgängig barrierefrei geplant. „Ich freue mich, dass wir mit den neuen kbo-Tageskliniken in Wolfratshausen unserem Ziel, in jedem oberbayerischen Landkreis ein tagesklinisches und ambulantes Angebot für Erwachsene, Kinder und Jugendliche zu etablieren, wieder ein großes Stück näher sind“, so kbo-Vorstandsvorsitzender Franz Podechtl.

Spatenstich in Wolfratshausen: Auf den Neubau freuen sich (v.li.) Franz Podechtl, Pflegedirektorin Lena Heyelmann, Bezirkstagspräsident Thomas Schwarzenberger, Heckscher-Schulleiterin Angela Ettenreich-Koschinsky, die Ärztlichen Direktoren Prof. Dr. Michael Landgrebe und Dr. Katharina Bühren, die Geschäftsführer Birk Heinrich und Katharina Kopiecny sowie Vize-Pflegedirektor Manuel Singer. Die Tagesklinik und die angegliederte Institutsambulanz stellen einen lang ersehnten Meilenstein dar. Prof. Dr. Michael Landgrebe
Spatenstich in Wolfratshausen: Auf den Neubau freuen sich (v.li.) Franz Podechtl, Pflegedirektorin Lena Heyelmann, Bezirkstagspräsident Thomas Schwarzenberger, Heckscher-Schulleiterin Angela Ettenreich-Koschinsky, die Ärztlichen Direktoren Prof. Dr. Michael Landgrebe und Dr. Katharina Bühren, die Geschäftsführer Birk Heinrich und Katharina Kopiecny sowie Vize-Pflegedirektor Manuel Singer. © KBO

„Wichtiger Baustein“: Baubeginn für Psychiatrische Tageskliniken

Bezirkstagspräsident Thomas Schwarzenberger spricht von einem „wichtigen weiteren Baustein zur flächendeckenden Versorgung – gerade für den Bereich Kinder und Jugendliche“. In der Pressemitteilung erklärt die kbo die Besonderheiten der Klinik. „Die Patienten profitieren von intensiven und strukturierten Therapiemethoden und können dennoch in ihrem gewohnten familiären Umfeld bleiben.“ Das therapeutische Spektrum der Einrichtungen umfasse eine moderne leitlinien-orientierte psychotherapeutische und pharmakologische Behandlung, ergänzt wird es durch „ein multimodales Therapieprogramm mit ergo-, kreativ- und bewegungstherapeutischen Angeboten“. Hochmoderne Behandlungen runden das Therapieangebot ab – etwa Neuromodulations-Verfahren wie die repetitive transkranielle Magnetstimulation. Kurzum: Es „steht das komplette Angebot an psychiatrischen und psychotherapeutischen Therapien“ zur Verfügung.

„Für Patientinnen und Patienten im Landkreis stellt die Tagesklinik und ihre angegliederte Institutsambulanz einen lang ersehnten Meilenstein in der psychiatrischen und psychotherapeutischen Versorgung dar“, sagt Prof. Dr. Michael Landgrebe. Dadurch müssten sich laut dem Ärztlichen Direktor der kbo-Lech-Mangfall-Kliniken viele Betroffene nicht mehr in stationäre Behandlung begeben. Eine Besonderheit ist die Einrichtung für Minderjährige. „Das multiprofessionelle kinder- und jugendpsychiatrische Behandlungskonzept in der Tagesklinik ermöglicht, intensiv mit unseren jungen Patientinnen und Patienten, aber auch mit deren Bezugspersonen zu arbeiten, um nachhaltige Therapieerfolge zu erzielen“, sagt Dr. Katharina Bühren, Ärztliche Direktorin des kbo-Heckscher-Klinikum.

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