Dracula in Erding: Schaurig-schön, aber sehr aufwendig
3200 Besucher in elf Vorstellungen haben „Dracula“ gesehen. Die Mammut-Inszenierung hat der Volksspielgruppe Altenerding alles abverlangt.
Elf Vorstellungen, 111 Mitwirkende vor und hinter der Bühne, 3200 Zuschauer: Die schaurig-schönen „Dracula“-Aufführungen der Volksspielgruppe (VSG) Altenerding im Juli vor und in der Stadthalle waren ein Mammutprojekt, das dem Verein viel abverlangt hat. Jetzt genießen Vorstand, Spielleitung, Darsteller, Technik-, Masken- und Kostümcrew die Sommerpause. Im Herbst wird entschieden, ob und was für 2025 geplant ist.
Nachdem der letzte Vorhang gefallen war, standen die Abbauarbeiten an. Nach den Biertisch-Garnituren auf dem Alois-Schießl-Platz wurde der Bauzaun abgebaut, wie Vorsitzender Erich Peinelt berichtete. Seit 21 Jahren ist der 71-Jährige Chef der VSG, die aktuell 274 Mitglieder zählt. In der Jahreshauptversammlung Mitte Oktober will er eine „Dracula“-Bilanz ziehen, dann liegt auch die Schlussabrechnung vor.
Was bereits klar ist: „Alle Vorstellungen waren etwa zu zwei Dritteln besucht“, so Peinelt: „Wir haben mit maximal 4600 Leuten gerechnet und waren letztlich bei 3200. 70 Prozent waren unser Ziel, das haben wir auch erreicht, um plus minus Null rauszukommen.“ Ernüchternd angesichts des Aufwands.
Bei den Schwedenspielen war das 2022 anders, da hatte der Verein einen Teil des Überschusses in seine technische Ausrüstung investieren und sogar an soziale Einrichtungen spenden können.
Peinelt wertet „Dracula“ aber durchaus als Erfolg: „Der Tenor vieler Besucher war: Es war wunderbar, auch von der schauspielerischen und technischen Leistung.“ Aber viele hätten mit dem Thema Dracula wenig anfangen können.
Für 2025 kann sich der VSG-Chef eine Komödie oder ein Kinderstück vorstellen – mit wesentlich weniger Aufwand. „Es ist noch nichts festgelegt. Alle Optionen sind offen“, sagt er. Das werde Ende August im Vorstand besprochen.
Alle Aktiven waren über Monate gefordert. „Die Stunden kann man nicht zählen“, blickt Oliver Scheufler, Leiter des Kostüm-Teams, zurück. Schon im Winter habe man begonnen, Kostüme aus dem Fundus zu reparieren und neue zu nähen. „Und auch während der elf Aufführungen war ständig etwas zu reparieren.“ Scheufler schwärmt von der guten Zusammenarbeit und betont: „Die Darsteller sollten sich in ihrem Kostüm wohlfühlen und sich damit identifizieren, denn umso besser können sie ihre Rolle ausfüllen.“