Gemeinsam mit ihrer ganzen Familie feierten Elfriede und Franz Heger jetzt ihre Eiserne Hochzeit in Schongau.
Schongau – Es war bei weitem kein beliebiger Tag, an dem die Zweite Bürgermeisterin Daniela Puzzovio mit einem Geschenk der Stadt zum Gratulieren in die Blumenstraße gekommen war. Sie gratulierte Elfriede Heger und ihrem Mann Franz zur Eisenernen Hochzeit. Genau 65 Jahre zuvor hatten die beiden – er inzwischen 92 und sie 86 Jahre alt – zunächst am Standesamt in Schongau und hernach auch noch kirchlich in der Stadtpfarrkirche Mariae Himmelfahrt geheiratet.
Das damalige „Ja“ verbindet beide bis heute. Eine Hochzeitsreise hatte es damals nicht gegeben. Dafür aber machten später ihre Söhne Robert und Peter das eheliche Glück perfekt. Die beiden Jubilare wurden hernach Großeltern von zwei Mädchen und drei Buben und dürfen sich zudem an vier Urenkeln erfreuen.
Gemeinsam ist dem rüstigen Paar, dass sie beide aus dem Sudetenland kommen. „Sie aus Nordböhmen und ich aus Südböhmen“, präzisiert Franz Heger. Nach dem Krieg kamen beide als Vertriebene nach Bayern. Für Elfriede führte der Weg zunächst nach Neuötting. Später machte sie in Altötting eine Lehre zur Köchin. „Und dann bin ich nach Schongau gekommen – zum Lechwirt“, berichtete sie. Der spätere Elektromeister Franz war 1946 unmittelbar nach Schongau ausgesiedelt worden. Er erlernte seinen Beruf bei der LKG und arbeitete hernach bei der BELUK. Er war somit bereits in der Lechstadt, als seine künftige Ehefrau mit 19 Jahren als gelernte Köchin hier ankam.
Kennengelernt haben sie sich 1958 „beim Rock ’n’ Roll“, erzählen beide mit einem fröhlichen Lachen. Das Tanzbein geschwungen wurde damals in einem Nebenzimmer des „Lechwirts“. Als sie geheiratet hatten, waren sie zunächst in Altenstadt und hernach über drei Jahrzehnte in der Mozartstraße in Schongau-West daheim.
Enkel wohnt nur ein Haus weiter
Von der dortigen Mietwohnung zogen beide, auch auf Anraten ihrer ganz in der Nähe wohnenden Söhne, vor 20 Jahren in ihre jetzige eigene nahe zur Altstadt gelegene Wohnung. Und in der fühlen sie sich auch wegen der angenehmen Nachbarschaft sichtlich wohl.
Während einige Enkel weggezogen sind, einmal sogar nach New York, wohnt Enkel Christian nur ein Haus weiter. Früher habe man „immer Krimiabend gemacht“. K11 habe man geschaut, „und Oma und ich waren die Kommissare“, erzählt der junge Berufsschullehrer. Generell unternimmt die Familie viel miteinander, kocht zusammen und feiert, auch gemeinsam Weihnachten, wenn es sich irgendwie einrichten lässt. Sohn Roland und Schwiegertochter Gabi, die Frau ihres zweiten Sohns Peter, bestätigten das wunderbare Miteinander der gesamten Familie sehr gern.
Für sein ehrenamtliches Engagement beim Eishockey, das Franz Heger als Jugend- und Schülerleiter als auch beim Sicherstellen der Beleuchtung und noch vielem mehr gezeigt hatte, hatte er 2019 den Ehrenamtspreis der Bürgerstiftung erhalten. Bei einem so starken Familienband ist es nicht verwunderlich, dass die Eiserne Hochzeit am Wochenende von der ganzen aus nah und fern zusammenkommenden Familie gemeinsam und ausgelassen gefeiert wurde.