Schutz vor Einbrechern: Licht hilft immer!
Junge Polizeibeamte sind in Vaterstetten von Haustür zu Haustür unterwegs, um die Menschen über Einbruchschutz zu informieren. Grund ist auch die Zeitumstellung.
Vaterstetten – „Keine Sorge, es ist nichts passiert, wir wollen Ihnen nur einen Flyer überreichen!“ Diesen Satz sagt Polizeimeisteranwärterin Annika Koller an diesem Nachmittag unzählige Male. Zusammen mit einem guten Dutzend Kolleginnen und Kollegen ist sie in Vaterstetten unterwegs, um über Einbruchschutz zu informieren.
Wenn die Uhren von Sommer- auf Winterzeit umgestellt werden und es dadurch gefühlt eine Stunde früher dunkel wird, nehmen auch die Dämmerungseinbrüche wieder zu. Schon seit 2012 ist der Tag der Zeitumstellung gleichzeitig auch der bundesweite Tag des Einbruchschutzes, den Polizei und Sicherheitsverbände initiiert haben. Das Polizeipräsidium Oberbayern Nord veranstaltet dazu jährlich eine konzentrierte Präventionsaktion. Heuer sind dafür junge Polizistinnen und Polizisten unter anderem im Gemeindegebiet Vaterstetten unterwegs. Sie klingeln an Haustüren, suchen das Gespräch mit den Bürgern, klären über Maßnahmen zum Einbruchschutz auf und verteilen Informationsbroschüren.
„Wir orientieren uns an bisherigen Straftaten und an Gebäuden, die unserer Erfahrung nach besonders gefährdet sein könnten“, erläutert Florian Schwaiger, Polizeihauptkommissar der Polizeiinspektion Poing, der seine jungen Kollegen bei der Aktion begleitet. „Ein Schwerpunkt sind Erdgeschosswohnungen.“ Auch Häuser, deren Eingänge und Terrassentüren schwer einsehbar sind, könnten für potentielle Einbrecher verlockend wirken. „Licht hilft immer!“, betont Schwaiger. Neben den technischen Möglichkeiten seien es aber vor allem aufmerksame Nachbarn, die abschreckend wirken. Deshalb sein Rat: „Schauen Sie genau hin, was in Ihrer Umgebung vor sich geht und wenn Ihnen etwas komisch vorkommt, scheuen Sie sich nicht, das bei uns zu melden.“
„Coole Sache“, sagt ein Vaterstettener
„Coole Sache!“, findet ein Vaterstettener, bei dem die Polizisten geklingelt haben, und erzählt, dass ihm in seiner früheren Wohnung bereits Markierungen aufgefallen seien, die potentielle Einbrecher an Briefkästen hinterlassen hätten. „Es hilft sehr, wenn die Leute informiert werden.“ Das bestätigt auch ein weiterer Vaterstettener, der zugibt, früher etwas nachlässig gewesen zu sein. Das Eingangstor zu seinem Grundstück habe er häufig offen stehen lassen. Jetzt schließe er es vor allem, damit sein Hund nicht auf die Straße laufen könne. Der Hund selbst sei allerdings ein hervorragender Einbruchschutz, so die Polizisten.
Manche Vaterstettener nutzen den Besuch der Polizei auch, um andere Sorgen loszuwerden. Eine Frau etwa beklagt die Lärmbelästigung durch ihre Nachbarn. Auch das hören sich die Beamten geduldig an und geben Ratschläge, bevor sie wieder auf ihr eigentliches Anliegen zu sprechen kommen.
Für viele der jungen Polizisten in Ausbildung sei dies der erste Außenkontakt mit der Bevölkerung, erläutert Moritz Thurner, Polizeioberwachtmeister, der zusammen mit Annika Koller unterwegs ist. Rund drei Stunden gehen sie an diesem Nachmittag von Haus zu Haus. Die Resonanz ist überall positiv, die Flyer werden gerne entgegengenommen – und die darin enthaltenen Tipps hoffentlich auch beherzigt.
Präventivmaßnahmen
Fenster und Türen auch bei kurzer Abwesenheit schließen, gekippte Fenster sind für Einbrecher kein Hindernis! Haustüren nicht nur zuziehen, sondern abschließen. Bei längerer Abwesenheit einen bewohnten Eindruck suggerieren, etwa durch Rollläden, die tagsüber auf- und abends zugezogen werden, einen regelmäßig geleerten Briefkasten und Licht, das an- und ausgeschaltet wird. Technische Hilfsmittel wie Bewegungsmelder, Gegensprechanlage, Videokamera, Alarmanlage nachrüsten. Weitere Informationen unter www.k-einbruch.de.