Mann stirbt nach Sandwich vom Foodtruck in Italien – neun weitere erkrankt

Ein Mittagssnack wurde in Süditalien zur tödlichen Falle: In der Küstenstadt Diamante (Region Kalabrien) ist ein 52-jähriger Mann an einer Lebensmittelvergiftung gestorben. Neun weitere Menschen, darunter zwei 17-Jährige, liegen im Krankenhaus – mehrere davon auf der Intensivstation.

Wie unter anderem die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtet, hatten alle Betroffenen an einem Foodtruck ein spezielles Sandwich mit Wurst und Stängelkohl gegessen. Der 52-Jährige brach kurz nach dem Verzehr zusammen und starb, bevor er ins Krankenhaus gebracht werden konnte.

Seltene, aber lebensbedrohliche Vergiftung

Die Erkrankten zeigten typische Symptome einer Botulismusvergiftung wie Sehstörungen und Erbrechen. Zwei Patienten erhielten ein spezielles Immunserum, weitere Dosen wurden per Hubschrauber aus Rom eingeflogen. Botulismus wird meist durch unsachgemäß haltbar gemachte Lebensmittel ausgelöst und kann tödlich enden.

Die Gesundheitsbehörde hat den betroffenen Foodtruck geschlossen und Lebensmittelproben entnommen. Die Ermittlungen zu den genauen Ursachen laufen.

Botulismus-Bakterien können in eiweißreichen Lebensmitteln wie Wurst entstehen – und lebensgefährlich sein.
Botulismus-Bakterien können in eiweißreichen Lebensmitteln wie Wurst entstehen – und lebensgefährlich sein. DIGICOMPHOTO/SCIENCE PHOTO LIBRARY

Lebensgefährliche Vergiftung: So erkennen und behandeln Sie Botulismus

Der Fall in Süditalien zeigt, wie schnell Botulismus tödlich enden kann. Die seltene Lebensmittelvergiftung wird durch ein starkes Nervengift ausgelöst – und erfordert sofortige Behandlung:

  • Verursacher ist das Bakterium Clostridium botulinum, das unter Luftabschluss in eiweißreichen Lebensmitteln wie Wurst oder Fleisch wächst
  • Erste Symptome treten meist 12 bis 36 Stunden nach dem Verzehr auf: Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfe, später hartnäckige Verstopfung
  • Typisch sind Lähmungserscheinungen, beginnend im Kopf- und Halsbereich: hängende Augenlider, Schluck- und Sprechstörungen, Doppelbilder
  • Das Gift kann auch Arme, Beine und die Atemmuskulatur lähmen – Lebensgefahr droht
  • Behandlung: sofortige Gabe eines Gegengifts, Ausleitung des Giftes aus dem Verdauungstrakt, bei Bedarf künstliche Beatmung