Studie zeigt: So viel Milch am Tag kann das Darmkrebs-Risiko senken
Milch und bestimmte Milchprodukte sollen das Darmkrebs-Risiko senken, zu diesem Ergebnis kommen britische Forscher. Doch kommt es auf die Menge an.
Britische Forscher berichten in der Fachzeitschrift „Nature Communications“, dass das tägliche Trinken von Milch das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, senken kann. Darüber hinaus bestätigt sich in ihrer Studie die Annahme, dass rotes Fleisch und Alkohol das Risiko erhöhen können. Wie die Studie angelegt wurde und wie Milch zu einer gesunden Ernährung beitragen kann:

Darmkrebs ist die dritthäufigste Tumorerkrankung
Mit einer Zahl von rund 1,93 Millionen Erkrankungen im Jahr 2022 ist Darmkrebs die dritthäufigste Tumorerkrankung der Welt. Dabei schwanken die Zahlen extrem, je nach Land. Die höchsten Fallzahlen zeigen sich in den meisten europäischen Ländern, Nordamerika, Australien, Neuseeland und Japan. In Ländern wie Afrika oder Südasien sind die Zahlen geringer, doch auch hier steigen sie, schreibt HEIDELBERG24.
Auch bei Migranten steigen die Erkrankungen über die Jahre, was zeigt, dass Lebensweise und äußere Faktoren maßgeblich für diese Art von Krebs sind. Die International Agency for Research on Cancer (IARC) klassifizierte bereits vor Jahren alkoholische Getränke und stark verarbeitetes Fleisch als krebserregend für Menschen, außerdem rotes Fleisch als wahrscheinlich krebserregend für Menschen. Nicht nur aus diesem Grund sind stark verarbeitete Lebensmittel ungesund für den Menschen. Nun sollen laut einer Studie Milch und Milchprodukte das Risiko senken.
Britische Studie empfiehlt Milch als Schutz vor Krebs
Ein Forscherteam rund um Keren Papier von der Universität Oxford (Großbritannien) stellt in „Nature Communications“ nun seine großangelegte Studie vor. Dabei vertreten sie die Annahme, dass die Ernährung einen essenziellen Einfluss auf die Entstehung von Darmkrebs hat und arbeiteten heraus, dass das tägliche Trinken eines Glases Milch (200 Milliliter) das Erkrankungsrisiko um etwa 14 Prozent senke.
50 Gramm Joghurt sollen ebenfalls das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, senken, um immerhin acht Prozent. Auch das gesündeste Milchprodukt ist gut für den Körper und die Gesundheit. Das in Milchprodukten enthaltene Kalzium soll vorrangig dafür sorgen, dass diese Produkte das Risiko minimieren. Wobei die Studie darauf hinweist, dass die Wirkung von Kalziumpräparaten in der Studie nicht erforscht wurde.
Kalzium in vielen Lebensmitteln enthalten
Doch nicht nur in Milchprodukten befindet sich Kalzium. Das heißt, Menschen, die an einer Laktoseintoleranz leiden, können aufatmen. Denn auch Vollkornprodukte, verschiedene Obstsorten und einzelne Vitamine haben vermutlich den Effekt, Darmkrebs vorzubeugen. Der Konsum von Alkohol kann ernsthafte Folgen für den Körper nach sich bringen, so auch der Konsum von rotem, verarbeitetem Fleisch, wie die Oxford-Studie nochmals betont.
Die Studie des Teams rund um Keren Pieper hat sich die Zusammenhänge von 97 Ernährungsfaktoren mit dem Risiko an Darmkrebs zu erkranken in Form statistisch herausgearbeiteter Ergebnisse angesehen. Dabei haben 542.778 Frauen einen detaillierten Fragebogen ausgefüllt und ihre Nahrungsaufnahme über einen Zeitraum von sieben Tagen dokumentiert. Nach jeweils drei bis fünf Jahren wurden die Frauen erneut befragt.
Studie belegt Zusammenhänge zwischen Ernährung und Krebs
Die Studie wurde 17 Jahre lang geführt. In diesem Zeitraum erkrankten 12.251, circa 2,26 Prozent, der Teilnehmerinnen an Darmkrebs. Aufgrund der Ergebnisse schlussfolgerte das Forscherteam, dass 17 Faktoren eine statistisch signifikante Wirkung auf das Darmkrebsrisiko haben. Kalzium zeigt dabei die größte Verringerung des Risikos – mit etwa 17 Prozent je 300 Milligramm am Tag.
„Die wahrscheinliche Schutzfunktion von Kalzium kann mit seiner Fähigkeit zusammenhängen, sich an Gallensäuren und freien Fettsäuren im Dickdarmlumen zu binden und so deren potenziell krebserregende Wirkung zu verringern“, erklären die Forscher. Das in Milchprodukten enthaltene Kalzium scheint in hohem Maß an der schützenden Wirkung teilzuhaben. (rah)