Warmbad-Förderer Heidl ist Bürgermeisterkandidat der FDP

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Ein Angebot für Miesbach: Die FDP geht mit (v.l.) Dr. Claus Fahrer, Tatjana Blaske, Dr. Werner Ruhmann, Bürgermeisterkandidat Bernhard Heidl, Stefan Baumgartner, Ortsvorsitzende und Stadträtin Ursula Lex sowie Guido Lex in den Wahlkampf. © Christian Scholle

Die FDP will es wissen: Die kleinste Partei im Miesbacher Stadtrat, die mit ihrer einzigen Vertreterin Ursula Lex nicht mal Fraktionsstärke erreicht, hat sich viel vorgenommen für die Kommunalwahl 2026.

Beim Nominierungstreffen am Donnerstagabend im Hopf-Weißbräustüberl wurde nicht nur eine Kandidatenliste für den Stadtrat beschlossen, sondern auch ein Kandidat für den Bürgermeisterposten aufgestellt. Bernhard Heidl, selbstständiger Versicherungskaufmann und Vorsitzender des Warmbad-Fördervereins, ist der dritte Herausforderer von Amtsinhaber Gerhard Braunmiller (s. auch Landkreis).

Die Kandidatur ist auch interessant, weil Heidl 2020 noch für die CSU in den Kreistag einziehen wollte. Danach trat er aus der CSU aus und wurde Mitte dieses Jahres Mitglied bei der FDP. „Ich bin eine liberale Seele“, stellt er auf Nachfrage unserer Zeitung fest. „Die FDP fehlt auf Bundes- wie auf Landesebene und auch im Stadtrat.“

Heidl will mit seiner Kandidatur nicht nur der FDP mehr Sichtbarkeit verleihen, sondern auch mehr für Miesbach herausholen. „Miesbach hat ein riesiges Potenzial, das aber nicht ausgeschöpft wird. Deshalb liegt mir ein Gesamtkonzept am Herzen, das die Ziele und Schritte für die nächsten zehn Jahre ins Auge fasst.“ Themen wie Schuldenabbau, Tourismus, Stärkung der heimischen Wirtschaft sowie der Innenstadt hat Heidl ebenfalls im Blick. Ihm schwebt sogar mit Schliersee eine Tourismusregion Schlierachtal vor, „denn touristisch passiert in Miesbach zu wenig“. Als Einkaufs- und Trachtenstadt könne man sich aber gut positionieren.

Ortsvorsitzende Lex freut sich über die neue Motivation bei der FDP, um mehr Sitze im Stadtrat zu gewinnen. Neben den von Heidl genannten Zielen nennt sie noch, die jungen Menschen besser abzuholen, um ihnen in ihrer Heimatstadt dauerhafte Perspektiven zu bieten. Insgesamt sollen sich die Bürger besser einbringen können – auch beim Thema Verkehr, der die Stadt immer stärker belaste. Daher sei auch ein Parkhaus immer noch ein interessanter Lösungsansatz.

Die FDP-Liste hat noch eine weitere spannende Personalie zu bieten. Auf Rang vier tritt der parteilose Stefan Baumgartner an, der derzeit noch für die SPD im Stadtrat sitzt. Ein Wechsel aus Unzufriedenheit, wie Baumgartner gegenüber unserer Zeitung einräumt. Für ihn wäre bestenfalls nur Platz elf auf der SPD-Liste gewesen, weil die SPD sich verjüngen will. „Ich wollte aber aussichtsreich kandidieren, nicht als Kandidat zweiter Klasse.“ Erst kurz vor der Aufstellungsversammlung habe man ihn darüber informiert. Er zog zurück.

Auf Nachfrage unserer Zeitung bedauert SPD-Ortsvorsitzender Bernhard Altmann Baumgartners Entscheidung – man hätte ihn gerne auf der Liste gehabt. „Wir wollen aber einen Politikwechsel schaffen. Dazu gehört, die neuen, frischen Namen auf der Liste gut zu platzieren. Das ist keine Missachtung seiner Leistung. Die Frage ist, wie wir stärker wahrgenommen werden.“ Baumgartners Fokus liegt nun bei der FDP – vielleicht auch der seiner Wähler.