„Politikwechsel für Deutschland“ - Steuern, Eigentum, Rente: Das hat die Union mit Ihrem Geld vor

In der kommenden Woche will die Union ihr Wahlprogramm vorstellen. Der Entwurf (Stand 13.12.2024) liegt FOCUS online jedoch bereits jetzt vor. Wir fassen für Sie zusammen, was CDU und CSU in puncto Einkommen, Steuern, Eigentum und Rente vorhaben – und wie sich das auf Ihr Geld auswirkt.

Die wichtigsten finanziellen Vorhaben von CDU und CSU im Überblick

Einkommen: Die Union will den Einkommenssteuertarif schrittweise abflachen und die Einkommensgrenze für den Spitzensteuersatz deutlich erhöhen. Während im Entwurf keine konkrete Zahl genannt wird, berichtet „ Bild “, dass die Grenze von 67.000 Euro auf 80.000 Euro steigen soll.

Inflation: CDU und CSU wollen vermeiden, dass steigende Preise zu einer höheren Einkommenssteuerlast führen. Deshalb ist eine regelmäßige Anpassung des Einkommenssteuertarifs an die Inflation geplant.

Mehrarbeit: Wer in Vollzeit arbeitet, soll für Überstunden steuerfreie Zuschläge bekommen. CDU und CSU setzen sich für eine „Agenda der Fleißigen“ ein.

Pendler: Die Union kündigt eine Erhöhung der Pendlerpauschale an. „So stärken wir unsere Leistungsträger im ländlichen Raum“, heißt es im Entwurf.

Gastronomie: Aktuell liegt die Umsatzsteuer auf Speisen wie vor der Corona-Pandemie bei 19 Prozent. Die Union plant eine erneute, aber dauerhafte Senkung der Steuer auf 7 Prozent.

Solidaritätszuschlag: Der restliche Solidaritätszuschlag, den derzeit noch Besserverdienende, GmbHs und Körperschaften zahlen, soll abgeschafft werden.

Krisen: CDU und CSU wollen sich in Europa dafür einsetzen, dass in angespannten Lagen die Energie- und Umsatzsteuer für Güter des täglichen Bedarfs schnell und ohne langwierige Genehmigung reduziert werden dürfen.

Strom: Die Union plant, bei den Steuern und anderen Abgaben auf Energie Entlastungsspielräume zu nutzen. Sie will die Stromsteuer für alle senken sowie die Netzentgelte reduzieren. Außerdem spricht sie sich gegen unterschiedliche Strompreiszonen aus.

Was die Union mit Blick auf Eigenheim und Vermögen plant

Eigenheim: Den Vorstellungen von CDU und CSU zufolge sollen Länder jedem Erwachsenen beim erstmaligen Erwerb von selbstgenutztem Wohneigentum bei der Grunderwerbsteuer einen Freibetrag von 250.000 Euro gewähren. Pro Kind ist ein Freibetrag von 150.000 Euro geplant. Dadurch sollen sich Familien „den Traum vom Eigenheim […] erfüllen“.

Vererbung von Eigenheimen: Die Freibeträge bei der Erbschaftssteuer sollen deutlich erhöht werden. Das Ziel: das Eigenheim in höherem Maße steuerfrei vererben.

Vermögenssteuer: Diese lehnt die Union ab. „Wir wollen Menschen, die sich etwas erarbeitet und aufgebaut haben, nicht bestrafen“, heißt es. Stattdessen will sie die Menschen beim Aufbau eines eigenen Vermögens unterstützen.

Vermögensaufbau: In diesem Zuge visieren CDU und CSU die Einführung einer Vermögensbildungsprämie an, indem sie Arbeitnehmersparzulage und Wohnungsbauprämie verschmelzen. Sie wollen Förderbeträge deutlich erhöhen und die Einkommensgrenzen vereinheitlichen. „Damit unterstützen wir gerade auch Geringverdiener“.

Rente und Altersvorsorge

Rentenkürzungen: Die Union macht sich dafür stark, dass die gesetzliche Rente deutlich oberhalb der Grundsicherung im Alter liegt. Rentenkürzungen schließt sie daher aus. Personen, die in Frührente gehen müssen, wird eine „auskömmliche Alterssicherung“ zugesagt.

Aktivrente: Wer im gesetzlichen Rentenalter ist und freiwillig weiter erwerbstätig ist, bekommt nach Vorstellung von CDU und CSU sein Gehalt bis zu 2.000 Euro im Monat steuerfrei. Außerdem sollen die Hinzuverdienstgrenzen bei Witwenrenten steigen.

Altersvorsorge: Junge Menschen sollen der Union zufolge möglichst früh selbst kapitalgedeckt vorsorgen. „Deshalb werden wir für jedes Kind vom 6. bis zum 18. Lebensjahr pro Monat 10 Euro in ein individuelles, kapitalgedecktes und privatwirtschaftlich organisiertes Altersvorsorgedepot einzahlen.“ Durch private Einzahlungen kann der angesparte Betrag ab dem 18. Lebensjahr bis zum Renteneintritt weiter bespart werden. Die Erträge aus dem Depot sollen bis dahin steuerfrei sein. Zudem ist das Sparkapital vor staatlichem Zugriff geschützt und wird erst mit Erreichen der Regelaltersgrenze ausgezahlt.