2025 drohen Sozialausgaben-Kürzungen: Jobcenter-Chefin warnt vor Folgen für Bürgergeld-Empfänger

  1. Startseite
  2. Verbraucher

Kommentare

Die Sozialausgaben-Kürzungen von 2025 wirken sich auf das Bürgergeld und die Arbeitsmarktmaßnahmen aus. Eine Expertin warnt vor den Auswirkungen.

Hannover – Im Hinblick auf das Jahr 2025 zeichnen sich erhebliche Einschnitte im Sozialbudget ab, die insbesondere das Bürgergeld betreffen. Der Bundestag hat einen entsprechenden Entwurf vorgelegt. Die Bundesregierung hat vor, die Regelsätze des Bürgergeldes im nächsten Jahr konstant zu halten, was eine sogenannte Nullrunde bedeutet. Das heißt, trotz wachsender Lebenshaltungskosten bleibt das Bürgergeld auf dem derzeitigen Stand. Aber nicht nur die Empfänger sind von den Kürzungen betroffen, sondern auch die Maßnahmen, die ihre Eingliederung in den Arbeitsmarkt fördern.

Im Jahr 2025 könnten Empfängerinnen und Empfänger von Bürgergeld vor neuen Herausforderungen stehen, warnt die Jobcenter-Chefin der Region Hannover.
Im Jahr 2025 könnten Empfängerinnen und Empfänger von Bürgergeld vor neuen Herausforderungen stehen, warnt die Jobcenter-Chefin der Region Hannover. © Jan Woitas/dpa

Bürgergeld 2025: Arbeitsmarktmaßnahmen-Budget um 22 Prozent reduziert

Ana Paula Büsse, Geschäftsführerin des Jobcenters Region Hannover, äußerte ihre Sorgen über die Folgen dieser Maßnahmen. „Der Entwurf verheißt für uns nichts Gutes“, teilte sie in einem Interview mit der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung mit. Insbesondere die Kürzungen in den Arbeitsmarktprogrammen könnten erheblich sein. Büsse zufolge wird das Budget für Arbeitsmarktmaßnahmen um 22 Prozent gesenkt, was die Mittel von 68 Millionen Euro auf 53 Millionen Euro verringert. Einige Bürgergeld-Empfänger kassierten zuletzt 3000 Euro – wegen eines Systemfehlers.

„Für 2025 bleiben mir also lediglich 16 Millionen Euro übrig, um weitere Menschen auf dem Weg in den Arbeitsmarkt zu unterstützen“, fügte Büsse hinzu. Diese drastische Kürzung zwingt das Jobcenter, Angebote zu streichen, einschließlich Programme für junge Menschen unter 25 Jahren in Jugendwerkstätten und das Familien-Coaching-Center, das Unterstützung bei Sucht, Schulden und Kinderbetreuung bietet.

Junge Bürgergeldempfänger könnten besonders betroffen sein

Die Bundesregierung begründet diese Kürzungen auf ihrer Website mit der sogenannten Besitzschutzregelung, die eigentlich eine Senkung der Regelsätze verhindert. Dennoch sehen sich viele Sozialleistungsträger mit erheblichen Einsparungen konfrontiert.

Büsse befürchtet, dass insbesondere die Bürgergeldempfänger, die aufgrund multipler Vermittlungshemmnisse schwerer in den Arbeitsmarkt zu integrieren sind, betroffen sein könnten. In der Region Hannover sind das etwa 35.000 Menschen. „Es sind Menschen ohne Ausbildung, mit gesundheitlichen Einschränkungen oder auch Überschuldung. Sie brauchen intensive Unterstützung“, so Büsse.

Laut einem Bericht von gegen-hartz.de werden viele der geplanten Programme, die genau diese Gruppen unterstützen, gestrichen. Dies könnte nicht nur zu mehr Langzeitarbeitslosigkeit führen, sondern auch die Sozialkosten langfristig erhöhen. „Es wird mehr Zeit in Anspruch nehmen, bis wir die Menschen in Arbeit bringen können“, warnt Büsse.

Zuletzt gab es eine bedeutende Änderung beim Jobcenter durch die Einführung von KIdas sollten Bürgergeldempfänger wissen. (tt)

Auch interessant

Kommentare