Unruhe im Rentner-Paradies: Steuer-Gesetzesänderung versetzt Ruheständler in Sorge

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Viele deutsche Rentner und Ruheständler zieht es in die Sonne sowie an die Strände Thailands. Dort sorgt nun eine Gesetzesänderung zu Steuern für Aufsehen.

Bangkok - Dieses Reiseziel soll 2024 bei Urlaubern besonders angesagt sein: die Provinz Krabi an der Westküste Thailands. Daten des Flugbuchungsportals Skyscanner zeigen, dass gerade die Suchanfragen für Reiseziele in Asien enorm angestiegen sind. Mit Krabi an einer Spitzenposition.

Rente und Ruhestand: Gesetzesänderung sorgt für Unruhe im Steuerparadies Thailand

Nicht nur bei Urlaubern ist insbesondere der Golf von Thailand sehr beliebt. Das Königreich mit den weitläufigen Sandstränden ist auch für Rentner und Ruheständler aus Westeuropa oder den USA attraktiv, die hier geringe Lebenshaltungskosten und ganzjährig (meist) gutes Wetter schätzen. Und viel weniger bis gar keine Steuern.

Während Rentnerinnen und Rentner in Deutschland aufgrund der Inflation sowie hoher Energiekosten finanzielle Herausforderungen erleben, zieht es manche Senioren dagegen lieber nach Südostasien. Doch: Während in der Bundesrepublik die Rente mit 63 auf der Kippe steht, sorgt jetzt eine Gesetzesänderung aus Bangkok für Unruhe im thailändischen Steuerparadies. Das berichtet kurz vor dem Jahreswechsel 2023/24 das Wirtschaftsmagazin Handelsblatt (hinter einer Bezahlschranke).

Malerisch: Sonnenliegen stehen auf einem Strand der  thailändischen Insel Ko Samui.
Malerisch: Sonnenliegen stehen auf einem Strand der thailändischen Insel Ko Samui. © IMAGO/xworldpitoux

Besagte Änderung soll demnach schon zum 1. Januar 2024 greifen. Kurzum: Damit soll ein bisher weitgehend steuerfreies Leben in Thailand für wohlhabende Europäer prompt ein Ende haben. Denn: „Nach der neuen Anordnung des thailändischen Finanzamts müssen Personen mit steuerlichem Wohnsitz in Thailand ab kommendem Jahr prinzipiell alle nach Thailand transferierten Auslandseinkommen in Thailand versteuern“, schreibt das Handelsblatt.

Thailand: Europäische Rentner überwiesen sich ihre Renten einfach später

Und: Davon seien auch Einkommen aus vorherigen Jahren nicht ausgenommen. Diese Praxis diente dem Bericht zufolge bislang als Steuerschlupfloch. Denn: Wenn die betreffenden Rentner, Ruheständler und/oder Privatiers ihren steuerlichen Wohnsitz bislang in Thailand angaben, konnten sie mit etwas Geduld ihre Renten oder Auszahlungen aus privaten Geldanlagen einfach zu einem späteren Zeitpunkt - mindestens ein Jahr später - in das südostasiatische Land überweisen. Besteuert wurde dieses Geld dann nicht. Damit ist nun wohl aber Schluss.

Thailand
Staats- und Regierungsform: Konstitutionelle Monarchie
Einwohner: 71,7 Millionen
Hauptstadt: Bangkok (rund 8,25 Millionen Einwohner)
Fläche: 513.115 km²
Lage: In Südostasien am Golf von Thailand (Teil des Pazifischen Ozeans)
Beliebte Reiseziele: Bangkok, Phuket, Ko Samui, Krabi, Chiang Mai, Khao Lak

Wer einen ordentlichen finanziellen Puffer mit nach Südostasien brachte, kann der Steuerpflicht jetzt trotzdem nicht mehr ausweichen. Sie oder er muss sein Vermögen melden, wie es auch in Deutschland übliche Praxis ist. Manche Rentnerinnen und Rentner hätten sich ihre Rente in Deutschland auszahlen lassen und erst Jahre später nach Thailand überwiesen, heißt es in dem Bericht.

Thailand: Ruheständler müssen im Ausland erwirtschaftetes Einkommen jetzt versteuern

Doch: Diese Taktik geht nun wegen der sogenannten Verordnung 161 des thailändischen Finanzamts nicht mehr auf. Seit 1987 unterlag im Ausland erwirtschaftetes Einkommen laut Handelsblatt nicht der thailändischen Steuerpflicht. Ab 1. Januar 2024 allerdings schon. (pm)

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