Trump-Urteil bestätigt: Millionen-Strafe wegen sexuellem Übergriff und Verleumdung

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Donald Trump unterliegt im Berufungsprozess gegen E. Jean Carroll; die Millionenstrafe bleibt bestehen. Der Fall sorgt weiter für Aufsehen in den USA.

Washington, D.C. – Kurz vor Donald Trumps Amtseinführung als US-Präsident, die am 20. Januar 2025 erfolgen wird, bestätigte ein Berufungsgericht seine Verurteilung zu einer Geldbuße. Trump muss sich wegen eines sexuellen Übergriffs auf die Journalistin E. Jean Carroll verantworten, hatte jedoch Berufung eingelegt.

Das dreiköpfige Richterkollegium des zuständigen Bundesberufungsgerichts entschied jetzt, am Montag (30. Dezember), dass Trump seinen Einwand, es habe Verfahrensfehler in der Vorinstanz gegeben, nicht nachgewiesen habe.

Berufungsgericht bestätigt Urteil: Trump schuldet Carroll Millionen wegen Übergriff und Verleumdung

Im vergangenen Jahr hatte eine Jury eines New Yorker Gerichts Trump nach einem neuntägigen Zivilverfahren für schuldig befunden, 1996 in einem Kaufhaus in Manhattan einen sexuellen Übergriff auf Carroll verübt zu haben. Trump wurde dazu verurteilt, der ehemaligen Kolumnistin des Frauenmagazins Elle zwei Millionen Dollar (1,92 Millionen Euro) wegen des sexuellen Übergriffs und weitere drei Millionen Dollar wegen Verleumdung zu zahlen.

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Der wiedergewählte US-Präsident Donald Trump muss sich wegen eines sexuellen Übergriffs auf die Journalistin E. Jean Carroll verantworten. © IMAGO/John Angelillo

Trump bestritt die Vorwürfe und legte nach seiner Verurteilung Berufung ein. Er behauptete, zwei Frauen, die ebenfalls aussagten, sie seien Opfer sexueller Übergriffe Trumps geworden, hätten nicht als Zeuginnen in dem Zivilprozess zugelassen werden dürfen.

E. Jean Carrolls Vorwürfe: Journalistin erhält Entschädigung in Millionenhöhe von Trump

Carroll beschuldigt Trump, sie 1996 in einer Umkleidekabine des New Yorker Luxuskaufhauses Bergdorf Goodman vergewaltigt zu haben. Die langjährige Kolumnistin des Magazins machte ihren Vorwurf erstmals 2019 öffentlich, als Trump Präsident war. Der Republikaner beschuldigte Carroll daraufhin der Lüge und behauptete, sie sei nicht sein „Typ“. In den folgenden Jahren beschuldigte der Republikaner die Journalistin immer wieder, den sexuellen Angriff erfunden zu haben und nannte Carroll eine „Verrückte“.

In einem weiteren Verleumdungsprozess wurde Trump im Januar dazu verurteilt, 83,3 Millionen Dollar an Carroll zu zahlen. Auch gegen dieses Urteil hat der ehemalige und zukünftige US-Präsident Berufung eingelegt.

Rekord für Trump: Erster verurteilter Straftäter auf dem Weg ins Weiße Haus

Der Rechtsstreit mit Carroll ist nur eines von vielen juristischen Verfahren Trumps. Zwei Verfahren der Bundesjustiz wegen Wahlmanipulation und der Lagerung geheimer Regierungsdokumente in seiner Privatresidenz Mar-a-Lago wurden jedoch nach seinem Sieg bei der Präsidentschaftswahl am 5. November eingestellt. Sonderermittler Jack Smith begründete dies mit der seit dem Watergate-Skandal üblichen Praxis der US-Bundesjustiz, amtierende Präsidenten nicht strafrechtlich zu verfolgen.

Neben diesen Verfahren wurde Trump im Mai wegen der Fälschung von Geschäftsunterlagen zur Vertuschung einer Schweigegeldzahlung an die Pornodarstellerin Stormy Daniels für schuldig befunden. Trump ist somit der erste Politiker in der US-Geschichte, der als verurteilter Straftäter ins Weiße Haus einzieht. Der zuständige Richter lehnte Mitte Dezember eine Einstellung des Verfahrens ab, verschob jedoch die Verkündung des Strafmaßes auf unbestimmte Zeit.

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