Deutsche Händler betroffen - China will höhere Importzölle auf Autos

China erwägt eine Erhöhung der Importzölle auf Autos mit großen Verbrennungsmotoren, wie das „Wall Street Journal“ berichtet. Das chinesische Handelsministerium untersucht mögliche Maßnahmen gegen die Entscheidung der EU, Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge zu erhöhen. Ministeriumssprecher He Yadong betonte, dass es erhebliche Meinungsverschiedenheiten zwischen China und der EU in Bezug auf die neuen Zölle gibt. China habe die Europäische Union eingeladen, zu weiteren Verhandlungen nach China zu kommen.

Auswirkungen auf deutsche Automobilhersteller

Sollten die höheren Zölle kommen, würden sie vor allem deutsche Automobilhersteller treffen. Laut dem „Wall Street Journal" importierte China in den ersten acht Monaten diesen Jahres Autos mit Motorgrößen über 2,5 Litern im Wert von 10,2 Milliarden US-Dollar aus der EU. Das entspricht einem Rückgang von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt wurden 196.000 Fahrzeuge dieser Kategorie aus der EU nach China exportiert, wie Daten der China Passenger Car Association (CPCA) zeigen.

Politische Dimensionen der Zollpläne

Experten sehen in den möglichen höheren Zöllen auch eine politische Komponente. Qu Ke, Analyst bei CCB International, erklärte, dass es sich möglicherweise mehr um „einen politischen Zug" als eine Maßnahme mit echtem Einfluss sei, angesichts des aktuellen Rückgangs der chinesischen Autoimporte. Die zusätzlichen EU-Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge reichen von 7,8 Prozent bis 35,3 Prozent, zusätzlich zum bestehenden Standardzoll von 10 Prozent. Die USA und Kanada haben sogar eine 100-prozentige Zollgebühr auf chinesische Elektrofahrzeuge verhängt.