Der Startschuss für das Wohnquartier Friedenseiche VIII in Ebersberg in der Nähe des Eggliburger Sees fällt noch im November. Auf die Anwohner kommt eine Dauerbaustelle zu.
Ebersberg – Wenn etwas, das besonders lange währt, dann auch besonders gut wird, müsste das neue Baugebiet Friedenseiche VIII in Ebersberg schon außerordentlich gut werden. Denn der Weg dahin ist lang gewesen und auch noch lange nicht zu Ende. Die Anwohner dürfen sich auf eine längere Bauzeit einstellen. Um sie zu entlasten, wird sogar provisorisch eine eigene Baustraße angelegt. Der Schwerverkehr soll nicht nur über die bereits bestehenden Straßenzüge durch die angrenzenden Siedlungen abgewickelt werden. Das wäre auch nur schwer zumutbar. Denn die Bautätigkeit nördlich der Elsa-Plach-Straße und östlich der Straße zur Gass am Egglburger See wird ganz massiv werden.
Im Technischen Ausschuss stellte das planende Ingenieurbüro die Erschließung des großen Bauareales vor, in dem etwa 60 Wohnungen in großen Mehrfamilienhäusern, sowie Reihen- und Kettenhäuser, getrennt durch Garagen, entstehen sollen. Ein Teil wird den Einheimischen gewidmet.
Planung ist schon ein Jahrzehnt alt
Mit der Planung war schon vor etwa einem Jahrzehnt begonnen worden, bevor sich eine Reihe von Schwierigkeiten auftat, unter anderem mit den Vergaberichtlinien, dann mit Naturschutzauflagen wegen eines Feldlerchenvorkommens und auch wegen aufkeimender Anliegerproteste. Den Anwohnern war dabei erst spät so richtig bewusst geworden, welcher neue Zuwachs da vor der Haustüre auf sie zukommt.
Jetzt also soll es endlich losgehen, und den genauen Zeitplan schilderte Ingenieur Thomas Beierl so: In einem ersten Abschnitt wird die Baustraße hergestellt. Der Oberbodenabtrag soll Ende November bereits abgeschlossen sein. Allein die Herstellung aller Versorgungs- und Entsorgungsleitungen für das neue Stadtquartier wird jetziger Prognose nach ziemlich genau ein Jahr lang dauern, nämlich bis Ende November kommenden Jahres. Dann erst wird mit den ersten privaten Hochbaumaßnahmen begonnen. „Voraussichtlich 2026 bis 2027“ sollen sie abgeschlossen werden.
NIcht jeder Preis wird bezahlt
Das freilich könnte sich als eine der Prognosen herausstellen, die in der Vergangenheit gerade bei diesem Baugebiet schon sehr optimistisch waren. Beispiele in anderen Kommunen belegen aktuell, dass Wohnungen und Häuser nicht mehr zu jedem Preis Käufer finden. In dem Maße, wie in jüngster Vergangenheit die Bauzinsen angezogen haben, haben zwar die Immobilienpreise etwas nachgegeben. Aber selbst auf einem etwa zehn Prozent niedrigeren Niveau ist inzwischen ein Preislevel erreicht, bei dem vielen der finanzielle Atem ausgeht – auch wenn die Zinsen aktuell wieder etwas nachgeben.
Die Bauwilligen oder Käufer im Baugebiet Friedenseiche VIII haben auch deshalb etwas Luft bekommen, einen günstigen Zeitpunkt zur Kreditaufnahme zu wählen. Denn laut Vertrag ist eine Bauzeit von maximal fünf Jahren vorgesehen. Dann muss alles fertig sein. Das wiederum hat aber einen kleinen Pferdefuß: Denn der Rückbau der provisorischen Baustraße, die endgültige Herstellung aller Asphalt- und Pflasterflächen, sowie die Gestaltung der Grünanlagen könnte sich damit teilweise bis maximal ins Jahr 2031 hinziehen – lange Jahre Wohnen auf einer Baustelle, und das bei den Preisen. Alleine die Erschließung des Geländes wird nach jetziger Kostenschätzung über 2,6 Millionen Euro kosten.