Todesstrafe für westliche Filme - Kim Jong Un bekämpft südkoreanische Popkultur und will Jugend auf Linie bringen

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un setzt alles daran, die jüngere Generation auf seine Linie zu bringen. Das „Wall Street Journal“ berichtet, dass er dabei besonders den Einfluss westlicher Filme und südkoreanischer Popmusik fürchtet. Kim sorgt sich, dass diese Medien den Blick der Jugend auf die Welt verändern könnten. Deshalb sind der Besitz und das Verteilen solcher Inhalte in Nordkorea strengstens verboten. Wer dabei erwischt wird, muss mit harten Strafen bis hin zur Todesstrafe rechnen.

„Jugendbrigade“ im Einsatz

Um das zu verhindern, setzt Kim auf die Paektusan Hero Youth Shock Brigade. Diese Brigade besteht aus Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die kürzlich für ihre Arbeit nach schweren Fluten im Westen des Landes gefeiert wurden. Laut staatlichen Medien haben sie in nur vier Monaten 15.000 Häuser, Schulen und Krankenhäuser gebaut. Kim Jong Un, der sich selbst als „gütigen Vater" der Brigade bezeichnet, lobte ihre Einsatzbereitschaft und Treue. Diese Jugendlichen sollen als Vorbilder dienen und zeigen, wie man dem Sozialismus dient.

Einbindung und Abschottung

Der Experte Peter Ward vom Sejong Institute erklärt gegenüber dem „Wall Street Journal", dass Kim die Jugendlichen gezielt mit Arbeit beschäftigt, um zu verhindern, dass sie südkoreanische Fernsehsendungen schauen oder andere „falsche" Ideen entwickeln. Kim will sicherstellen, dass die jungen Menschen in Nordkorea dem sozialistischen System treu bleiben. Wenn ihm das nicht gelingt, könnte das zu Problemen für seine Herrschaft führen. Um seine Macht zu sichern, hat Kim in den letzten Jahren die Grenzen stärker abgeriegelt und den Austausch mit dem Ausland weiter eingeschränkt.