US-Wahl im Ticker - Umfrage-Knaller! Plötzlich liegt Harris nur noch knapp hinter Trump

Umfrage-Knaller! Plötzlich liegt Harris nur noch knapp hinter Trump

Sonntag, 28. Juli, 10.43 Uhr: In einer aktuellen Umfrage liegt Donald Trump nur noch zwei Punkte vor Kamala Harris (49 zu 47). Das titelt das „Wall Street Journal“. In einem Direktvergleich mit Joe Biden waren es hingegen sechs Punkte gewesen.

Bezieht man den unabhängigen Kandidaten Robert F. Kennedy Jr. mit ein, der nicht in allen Bundesstaaten antritt, landet Harris sogar vor Trump. Während die amtierende Vizepräsidentin auf 45 Prozent käme, würden 44 Prozent für den Republikaner stimmen. Kennedy bekäme 5 Prozent, 4 Prozent sind unentschlossen.

Den Grund für das Umfrage-Plus für die mutmaßliche Kandidatin der Demokraten sieht das „Wall Street Journal“ in der „erhöhten Unterstützung für Harris unter nicht weißen Wählern und einer dramatisch gestiegenen Begeisterung für den Wahlkampf unter den Demokraten“. Vor allem schwarze, lateinamerikanische und junge Wähler würden Harris mehr unterstützen als Biden.

Allerdings gibt die Umfrage auf Trump einen Hoffnungsschimmer. Der Umfrage zufolge wird er als fähiger als Harris angesehen, mit Einwanderung, der Wirtschaft, den internationalen Beziehungen und Kriminalität umzugehen. Die Demokratin wird in der hitzig geführten Abtreibungsdebatte jedoch mehr Kompetenz zugeschrieben.

Trump empfängt Netanjahu - und nennt Harris „eine Zerstörerin“

21.59 Uhr: Bei einem Treffen mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump seine politische Rivalin Kamala Harris scharf angegriffen. „Sie ist wirklich eine Zerstörerin. (...) Ich denke, ihre Bemerkungen waren respektlos. Sie waren nicht sehr nett in Bezug auf Israel“, sagte Trump bei der Zusammenkunft mit Netanjahu in seinem Anwesen in Florida.

US-Vizepräsidentin und Präsidentschaftsbewerberin Harris hatte zuvor mit Blick auf die humanitäre Lage in Gaza nach einem Treffen mit Netanjahu gesagt: „Wir können angesichts dieser Tragödien nicht wegschauen. Wir können es uns nicht erlauben, angesichts des Leids gefühllos zu werden, und ich werde nicht schweigen.“ Trump sagte nun: „Ich weiß nicht, wie jemand, der Jude ist, für sie stimmen kann, aber das bleibt jedem selbst überlassen. Aber meiner Meinung nach war sie auf jeden Fall respektlos gegenüber Israel.“

Trump sichert Netanjahu volle Solidarität zu

Das Treffen zwischen Netanjahu und Trump war das erste persönliche Treffen zwischen den beiden Männern, seit Trump vor mehr als drei Jahren das Weiße Haus verlassen hat. Nach Angaben von Trumps Wahlkampfteam sicherte der Republikaner Netanjahu in dem Gespräch volle Solidarität zu. Er habe Netanjahu versprochen, sich im Falle seiner Wiederwahl mit aller Kraft für Frieden im Nahen Osten einzusetzen und den Antisemitismus an US-Universitäten zu bekämpfen. 

Netanjahu habe bei dem Treffen die Verdienste Trumps um Israel in seiner Amtszeit von 2017 bis 2021 gelobt, hieß es weiter. Netanjahu rühmte demnach Trumps Vermittlung bei den Verhandlungen des sogenannten Abraham-Abkommens, die Verlegung der US-Botschaft nach Jerusalem, die Anerkennung der Souveränität über die Golanhöhen, die Tötung des iranischen Generals Soleimani, die Beendigung des Atomabkommens mit dem Iran und dessen Kampf des gegen Antisemitismus.

Treffen in heißer Phase des US-Wahlkampfs

Trump ist Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner und will nach der Wahl am 5. November wieder ins Weiße Haus einziehen. Der Empfang Netanjahus in Trumps Privatvilla fällt mitten in die heiße Phase des US-Wahlkampfs. Am Sonntag hatte sich der amtierende Präsident Joe Biden aus dem Präsidentschaftsrennen zurückgezogen. Seine Stellvertreterin Harris wird als Ersatzkandidatin von Biden und vielen Demokraten unterstützt.

Netanjahu befindet sich zurzeit auf einer mehrtägigen Reise in den USA. Am Mittwoch hatte er bei einer Rede vor dem US-Kongress das israelische Vorgehen im Gazastreifen verteidigt. Eigenen Angaben zufolge tauschte er sich am Rande der Rede auch mit Tech-Milliardär Elon Musk über Künstliche Intelligenz und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft aus. Am Donnerstag war er sowohl von Biden als auch Harris zu separaten Gesprächen im Weißen Haus empfangen worden. 

Obama sichert Harris im US-Wahlkampf volle Unterstützung zu

17.44 Uhr: Es ist das womöglich letzte wichtige Puzzleteil für Kamala Harris auf dem Weg zu ihrer Nominierung als Präsidentschaftskandidatin der US-Demokraten: Der frühere US-Präsident Barack Obama hat sich hinter die Kandidatur der aktuellen Vizepräsidentin gestellt. Er und seine Frau Michelle würden alles dafür tun, um sicherzustellen, dass Harris gewinne, teilte Obama auf der Plattform X mit.

Die Unterstützung durch den populären Ex-Staatschef setzten die Demokraten gekonnt in Szene. In einem von Obama veröffentlichten Video ist eine strahlende Harris zu sehen, die - gerade auf Wahlkampfreise - einen Anruf der Obamas entgegennimmt. „Kamala?„, hört man Obama in den Hörer rufen. „Michelle und ich könnte nicht stolzer sein, dich zu unterstützen und alles zu tun, was wir können, um dich durch diese Wahl und ins Oval Office zu bringen.„

„Ach du meine Güte“, antwortet Harris. “Michelle, Barack - das bedeutet mir so viel.“ Sie freue sich, gemeinsam mit ihnen Wahlkampf zu machen. “Danke euch beiden. (...) Und wir werden dabei auch ein wenig Spaß haben, nicht wahr?“

Obamas Zuspruch ist für das weitere Prozedere von Harris' Nominierung formell zwar nicht ausschlaggebend. Denn die Entscheidung, ob Harris tatsächlich Kandidatin der Demokraten für die Wahl am 5. November wird, liegt bei Delegierten der Partei aus allen Bundesstaaten. Politisch ist es aber eine gewichtige Unterstützung. Obama ist eine der einflussreichsten Stimmen in der Demokratischen Partei - und ein höchst effektiver Spendensammler.

Trump lehnt Debatte mit Harris vor ihrer offiziellen Nominierung als Kandidatin ab

Freitag, 26. Juli, 06.57 Uhr: Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat eine Debatte mit US-Vizepräsidentin Kamala Harris vorerst abgelehnt. Es sei unangebracht, etwas zu vereinbaren, solange die 59-Jährige nicht offiziell zur Präsidentschaftskandidatin der Demokraten ernannt worden sei, erklärte Trumps Kampagnen-Sprecher Steven Cheung am Donnerstag (Ortszeit). Er begründete die Entscheidung damit, dass die Demokraten ihre Meinung noch ändern könnten.

„Was ist aus 'jederzeit, überall' geworden?“, schrieb Harris im Onlinedienst X, ehemals Twitter, Zuvor hatte sie angesichts eines möglichen Duells am 10. September erklärt: „Ich bin bereit.“ Trump habe einer Debatte am 10. September zugestimmt. „Jetzt scheint er einen Rückzieher zu machen.“

Für den 10. September war ein Fernsehduell zwischen Trump und US-Präsident Joe Biden geplant, Biden hatte jedoch am Sonntag nach wochenlanger heftiger Debatte über seine geistige Fitness in schriftlichen Erklärungen seinen Verzicht auf die Präsidentschaftskandidatur erklärt. Er plädierte für Harris als seine Nachrückerin, die derzeit die einzige Anwärterin auf die Präsidentschaftskandidatur der Demokratischen Partei ist.

Trump hatte am Dienstag während eines Telefoninterviews mit Journalisten gesagt, er sei zu einer TV-Debatte mit Harris bereit - auch zu „mehr als einer Debatte“.

Trump empfängt Israels Regierungschef Netanjahu in Florida

20.01 Uhr: Der republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump empfängt am Freitag Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu in seinem Anwesen in Florida. Details zu dem Treffen sind bisher nicht bekannt. Der frühere US-Präsident kündigte die Einladung über sein Online-Sprachrohr Truth Social an, Netanjahu hatte das Treffen Berichten zufolge erbeten.

Netanjahu befindet sich auf USA-Reise. Am Mittwoch hielt er eine Rede vor dem US-Kongress. Für Donnerstag standen Treffen mit US-Präsident Joe Biden und Vize Kamala Harris auf dem Programm. 

Netanjahus USA-Besuch fällt in die politischen Wirren nach dem Rückzug von Biden aus dem Wahlkampf. Das Treffen zwischen Trump und Netanjahu dürfte Biden als Affront werten. Das Verhältnis zwischen dem US-Präsidenten und Israels Regierungschef war ohnehin angespannt - wegen des Vorgehens der israelischen Führung unter Netanjahu im Gaza-Krieg hat sich die Stimmung weiter verschlechtert. Die USA als wichtigster Verbündeter drängen Israel, die humanitäre Hilfe in Gaza zu verstärken und den Schutz der Zivilbevölkerung zu verbessern.