Stadtjugendring Kempten will wertvolle Jugendarbeit sicherstellen

  1. Startseite
  2. Bayern
  3. Augsburg & Schwaben
  4. Kreisbote Kempten

Kommentare

Kaum Widerstand: Bei der Haushaltsverabschiedung für 2024 gab es keine Gegenstimmen und nur eine Enthaltung. © Anatol Kraus

Kempten – Die Haushaltskonsolidierung der Stadt stellt auch den Stadtjugendring vor große Herausforderungen, insgesamt 100.000 Euro sollen 2024 eingespart werden.

Bedingt durch die Folgen der Coronakrise, Inflation und den angespan­n­ten Wohnungsmarkt, nehmen auch die pädagogischen Fragestellungen weiter zu und stellen den Stadtjugend­ring (SJR) vor große Herausforderungen. Zwei besondere Projekte sollen Resilienz und Selbstbewusstsein von Jugendlichen stärken, auf der Herbstvollversammlung wurden sie vorgestellt.

72-Stunden-Aktion

Mit seiner deutschlandweiten „72-Stunden-Aktion“ vom 18. bis 21. April 2024 will der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) die „Welt ein Stückchen besser machen“. Teilnehmende Gruppen greifen soziale und politische Themen auf und setzen sich dabei für andere ein, wie etwa mit der Anlegung eines Schulgartens.

In der „Do-it“-Variante stellen die Aktionsgruppen ein eigenes Projekt vor und setzen Planung sowie Durchführung selbständig um. Bei der alternativen „Get-it“-Variante wird ihnen ein unbekanntes Projekt inklusive Kontakten zugeteilt. Anmeldungen sind über die Webseite möglich.

Digitallabor

Im „8743x Digitallabor“, einem Teil des Projekts „Smart City Kempten“, können Jugendliche sich austoben und gemeinsam eigene Ideen umzusetzen: Songs, Filme oder einen Podcast aufnehmen, neue Techniken beim Fotografieren ausprobieren, einen Live­stream produzieren, im Reporterteam journalistische Erfahrungen sammeln, mit anderen in Role Play Games (RPG) Spaß haben oder auch zu Machern werden. Beim Making werden kreative Projekte mittels 3D-Drucker, Lasercutter, CNC-Fräse, Schneideplotter oder Sublimationsdruck realisiert. Letzterer eignet sich zum Bedrucken von Tassen, Folien und T-Shirts. Mitmachen kann jeder auf der Internetseite des Projekts.

Keine Kündigungen

Überschattet wurde die Veranstaltung von der Ankündigung, dass die Stadt Kempten dem SJR für das kommende Jahr 100.000 Euro weniger zur Verfügung stellen werde – Mittel, die längst bewilligt waren. Die erforderlichen Einsparungen müssen laut Ale­xander Haag, dem Geschäftsführer des SJR, vor allem über das Personal erfolgen. Es solle aber keine Kündigungen geben, sondern nur offene Stellen nicht wieder besetzt werden. Auch der Vorstand will den Gürtel enger schnallen, so sollen 60 Prozent des eigenen Etats eingespart werden. Die inflationsbedingt großen Kostensteigerungen bei den Ferienfreizeitangeboten, insbesondere bei der Verpflegung und den Unterkünften, versucht man durch Stärkung der Städtepartnerschaften oder Aufnahme in das Erasmus-Programm der Europä­ischen Union auszugleichen.

Einnahmen erhöhen

Trotz der angekündigten Einsparungen wird das Haushaltsvolumen im kommenden Jahr fünf Prozent über dem des Vorjahres liegen. So stehen dem SJR insgesamt 2,7 Millionen Euro zur Verfügung. Dies sei vor allem auf Gehaltssteigerungen von rund zehn Prozent zurückzuführen, so Haag, sowie auf den Ausbau von Betreuungsangeboten für junge unbegleitete Flüchtlinge. Daher sei es auch erforderlich, Mehreinnahmen zu generieren. Dies könne etwa durch eine Erhöhung der Mieteinnahmen am Jugendzeltplatz in Rothkreuz geschehen oder durch Investitionen beim Verleih von Booten und Camping-Ausrüstung, da das vorhandene Material in die Jahre gekommen sei.

Oberbürgermeister Kiechle bedankte sich auf der Vollversammlung für die wichtige Arbeit des SJR und betonte, dass die Stadt Verantwortung übernehme, indem sie 20.000 Euro mehr als im Vorjahr zur Verfügung stelle.

Auch interessant

Kommentare