Kiew dringt auf Einsatz weitreichender Waffen gegen Putins Armee – gegenseitige Angriffe in der Nacht

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Nach eskalierenden russischen Angriffen fordert die Ukraine die Erlaubnis zum Einsatz von weitreichenden Waffen gegen Russland. Unterdessen erschüttern Explosionen die Stadt Odessa. Der News-Ticker.

Das Wichtigste in
diesem News-Ticker

  1. Debatte um Einsatz von weitreichenden Waffen gegen Russland – Die Ukraine will militärische Einrichtungen von Wladimir Putin mit westlichen Waffen angreifen.
  2. Explosionen in Odessa nach Bedrohung durch russischen Raketen – Russland will ukrainische Drohnen über Brjansk abgefangen haben.
  3. Interaktive Karten zur Lage an der Front – Ein Überblick über den aktuellen Frontverlauf im Krieg zwischen Russland und der Ukraine.

Kiew/Odessa – Angesichts ständiger russischer Raketen- und Luftangriffe möchte die Ukraine die Quelle des Übels ausschalten - Militärflugplätze und Raketenabschussrampen auf russischem Staatsgebiet, bis tief ins Landesinnere. Die Liste möglicher Ziele ist inzwischen lang, der Wunsch nach Vergeltung ist groß. Nur fehlt die Erlaubnis der USA, die vom Westen gelieferten weitreichenden Waffensysteme einzusetzen.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Krieg in der Ukraine lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Debatte um Einsatz von weitreichenden Waffen gegen Russland

Bisher bleibt Washington bei den Waffensystemen hart, die USA haben der Ukraine noch keine Erlaubnis zu Angriffen mit diesen weitreichenden Waffen gegen Ziele auf russischem Staatsgebiet erteilt. Das teilte Ihor Schowka, der stellvertretende Leiter der Präsidialkanzlei von Wolodymyr Selenskyj, in einem Interview von Voice of America mit. Dennoch arbeite die Ukraine weiter mit den USA an dieser Frage und hoffe auf ein baldiges Einlenken. 

„Alle wissen, wo die Gefahr liegt, wo die Raketen (gegen die Ukraine) gestartet werden.“ Schowka äußerte sich optimistisch: „Alle wichtigen Entscheidungen, die die USA früher getroffen haben, erfolgten äußerst leise - und das wird auch dieses Mal so sein.“

USA bleiben hartnäckig: Bislang keine Erlaubnis für den Einsatz weitreichender Systeme

Die Ukraine fordert schon seit einiger Zeit die Erlaubnis, die von den USA und anderen westlichen Partnern gelieferten weitreichenden Waffen, also Raketen oder Marschflugkörper, gegen Ziele auf russischem Staatsgebiet einsetzen zu dürfen. Bisher konnten die ukrainischen Militärs lediglich Drohnen mit deutlich geringerer Sprengkraft einsetzen. Bei Treibstofflagern oder Raffinerien erzielten diese mehrfach Erfolge, aber gegen Flugplätze oder Raketenabschussbasen zeigten die unbemannten Flugkörper bisher wenig Wirkung. 

Westliche Waffen dürfen bisher nur gegen Ziele in den besetzten Gebieten der Ukraine, einschließlich der Krim, sowie im Osten des Landes im unmittelbaren Grenzgebiet eingesetzt werden. Den USA sei dieses Problem bekannt, betonte Schowka. Daher erwarte er auch eine baldige Zustimmung der USA, „so wie es auch früher bei anderen Fragen geschah, die wir mit der US-Regierung erörtert haben.“ 

Explosionen in Odessa nach Bedrohung durch russischen Raketen

Medienberichten zufolge kam es nachts nahe der ukrainischen Hafenstadt Odessa zu heftigen Explosionen. Der Gouverneur der Militärverwaltung des Gebiets, Oleh Kiper, rief die Bewohner der Stadt und des Bezirks Odessa über Telegram auf, in Schutzräumen zu bleiben, bis das Feuer gelöscht sei. Zuvor hatte die ukrainische Luftwaffe eine Bedrohung durch ballistische Raketenangriffe aus dem Süden gemeldet. Informationen über mögliche Schäden oder Opfer gab es zunächst nicht.

Die russische Luftabwehr fing unterdessen nach Angaben des zuständigen Gouverneurs sechs Drohnen über der Region Brjansk ab und zerstörte sie. Die Region südwestlich von Moskau grenzt an die Ukraine. Auch im russischen Gebiet Lipezk südlich von Moskau wurde ein Drohnenangriff gemeldet. Eine Drohne sei auf dem Gelände eines elektrischen Umspannwerks abgestürzt, so der dortige Gouverneur. In beiden Fällen gab es den Angaben nach keine Verletzten, die Arbeit des Umspannwerks sei nicht gestört. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen.

Interaktive Karten zur Lage an der Front

In welchen Gebieten russische Truppen im Ukraine-Krieg vorrücken konnten und wo die Ukraine die Angriffe Russlands zurückdrängen konnte, zeigt sich am Frontverlauf. Unsere aktuellen Karten zum Frontverlauf im Ukraine-Krieg geben einen Einblick in die neuesten Entwicklungen im Krieg Russlands gegen die Ukraine. (bb/dpa)

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