Schöner Adventsschmuck oder Todesfalle für Haustiere? Acht Tipps schützen Hund und Katze in der Weihnachtszeit

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Weihnachtsschmuck bringt festliche Stimmung, birgt jedoch Gefahren für Hunde und Katzen. Wir verraten, wie Sie Ihr Zuhause tiersicher dekorieren.

Es glitzert, funkelt und leuchtet: In der Weihnachtszeit verwandeln sich Innenstädte und Wohnsiedlungen in ein Lichtermeer. Und auch Tannenbäume bekommen ihr Kleid aus Kerzen, Kugeln, Lametta und Kunstschnee. Die festliche Jahreszeit bringt allerdings nicht nur Freude für Dekofans, sondern auch potenzielle Gefahren für Haustiere. Viele Deko-Artikel sind aus Plastik und enthalten schädliche Chemikalien. Diese können Hunden und Katzen zum Verhängnis werden, besonders wenn sie den Adventsschmuck anknabbern oder verschlucken.

Festlicher Adventsschmuck: Tierärztin warnt vor giftigen Chemikalien für Haustiere

Eine Katze steht neben einer weihnachtlichen Dekoration.
Vorsicht in der Weihnachtszeit: Ein festlicher Adventsschmuck kann für Katzen und Hunde zur lebensgefährlichen Falle werden. (Symbolbild) © Depositphotos/Imago

Die Weihnachtszeit ist die Zeit der gemütlichen Beleuchtung und der festlichen Dekoration. Von dem üppigen Adventsschmuck können allerdings unsichtbare Gefahren ausgehen, die schädlich für Haustiere wie Hunde, Katzen und Vögel sind. Die Übeltäter: Giftige Chemikalien wie Weichmacher, Flammschutzmittel oder chlorierte Paraffine, die das Raumklima belasten. „Gerade als Haustiere gehaltene Vögel, wie beispielsweise Sittiche oder Papageien, reagieren oft sehr empfindlich auf solche Luftbelastungen und Ausdünstungen. Sie leiden dann an Atemwegsproblemen oder sterben“, warnt Alexandra Dörnath, Leiterin der Tierarztpraxis Klein Mexiko in Bremen, gegenüber Weserreport. Ein weiteres Problem sind giftige Pflanzen für Hunde oder Wohnungskatzen, die in Reichweite der Vierbeiner stehen und zum Knabbern einladen. Zu den beliebten Klassikern in der Adventszeit gehören beispielsweise Amaryllis, Mistelzweig und Weihnachtsstern.

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In der Adventszeit kommen außerdem viele Leckereien auf den Tisch. Für Haustiere sind in der Adventszeit vor allem Kekse und Süßigkeiten mit Schokolade gefährlich, die offen in der Küche oder im Wohnzimmer liegen. „Schokolade kann zu schweren bis hin zu tödlichen Vergiftungen bei Hund und Katze führen“, betont Dörnath.

Checkliste für Haustierbesitzer: Acht Tipps für eine sichere Weihnachtszeit

Um Ihre Wohnung sicher zu dekorieren, beachten Sie folgende Tipps:

  1. Vermeiden Sie kleine Deko-Teile: Wählen Sie großen Schmuck, den Tiere nicht verschlucken können.
  2. Sichere Materialien: Nutzen Sie an Weihachten umweltfreundliche und ungiftige Dekoration für Katzen und Hunde.
  3. Platzierung: Dekorieren Sie hoch oben, wo Haustiere nicht hinkommen können.
  4. Achten Sie auf Pflanzen: Vermeiden Sie giftige Pflanzen wie Weihnachtsstern oder Mistelzweig.
  5. Schokolade verstecken: Bewahren Sie Süßigkeiten in geschlossenen Behältern auf.
  6. Beleuchtung beachten: Verwenden Sie keine grellen Lichter in Ruhe- und Schlafbereichen der Tiere, damit sie sich zurückziehen können. Bringen Sie Lichterketten außerdem sorgfältig an und verstauen Sie Kabelenden, sodass die Vierbeiner sich darin nicht verheddern können.
  7. Aufräumen: Entfernen Sie zerbrochene Deko-Teile sofort, um Verletzungen zu vermeiden.
  8. Gesundes Raumklima: Verzichten Sie auf künstliche Raumdüfte und achten Sie beim Kauf von Kerzen auf unbedenkliche Rohstoffe wie Bienenwachs oder nachhaltiges Soja- und Rapsöl.

Mit ein wenig Vorsicht und Planung können Sie eine sichere und festliche Umgebung für Ihre Haustiere schaffen. Und auch nach den Feiertagen gilt: Befreien Sie Ihren Tannenbaum von sämtlichem Schmuck, bevor Sie ihn zur Abholung an den Straßenrand stellen.

Künstliche Beeren und Lametta im Garten: Auch Wildtiere sind gefährdet

Wer auch vor seinem Haus weihnachtlich dekorieren möchte, sollte die Gesundheit von Wildvögeln bedenken. Denn die geschmückten Vorgärten kann für futtersuchende Piepmätze tödlich enden. „Zumeist führen unverdauliche Plastikartikel nach dem Abschlucken zu einem Magendarmverschluss“, erklärt Dörnath und ergänzt: „Wenn sich Plastik im Verdauungstrakt ansammelt, können die betroffenen Tiere bei vollem Magen verhungern.“

Zu den Gefahren von künstlichem Adventsschmuck im Garten für Vögel gelten:

  • Verwechslungsgefahr: Auf der Suche nach Futter verwechseln Vögel künstliche Beeren oft mit echten Beeren.
  • Verdauungsprobleme: Unverdauliche Plastikartikel können zu einem Magendarmverschluss führen.
  • Umweltverschmutzung: Lametta und andere Kunststoffe belasten die Natur und gefährden Wildtiere.

Um Vögeln und anderen Wildtieren in der Weihnachtszeit keiner Gefahr auszusetzen, sollten Sie auf natürlichen Schmuck setzen und auf unverdauliche oder sogar giftige Dekoration aus Plastik verzichten.

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