Partikel können in Lunge eindringen - Saharastaub über Deutschland: Wie gefährlich der ist und was Sie wissen müssen
Badewetter im Frühling – der April beschwert uns derzeit sommerliche Temperaturen. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte, sorgt außergewöhnlich warme Luft auch am Sonntag für Höchstwerte zwischen 25 und 30 Grad – vor allem in Südosten Deutschlands. Doch leider soll auch wieder Saharastaub den Himmel eintrüben.
Der feine Staub wird in der größten Trockenwüste der Welt in Nordafrika aufgewirbelt und vom Wind Tausende Kilometer nach Norden getragen. Laut DWD ist dies aber kein seltenes Phänomen: Solche Staubpartikel kommen demnach im Jahr etwa 5- bis 15-mal nach Europa - vor allem im Frühjahr und im Herbst.
Und nicht nur bei uns: Saharastaub gilt als eine der größten Quellen von Feinstaub weltweit. Er besteht laut DWD überwiegend aus
- Quarz
- Aluminosilikaten
- und Eisenoxiden.
Auch Kalziumkarbonat und Gips kommt zu kleineren Teilen darin vor, genauso wie Magnesium und Phosphor.
Feinstaubbelastung durch Saharastaub erhöht
Doch schadet dieser Feinstaub etwa der Gesundheit? Der Deutsche Wetterdienst hält den Wüstenstaub größtenteils für unbedenklich. Der Staub sei nicht toxisch, enthielte aber durchaus größere Mengen kleiner, lungengängiger Partikel unter 2,5 Mikrometer Durchmesser.
Bei einer Exposition über längere Zeiträume (mehrere Stunden und länger) könne dies durchaus zu Beeinträchtigungen bei empfindlichen Personen führen. Damit sind in erster Linie Personen mit asthmatischen Beschwerden und kardiovaskulären Erkrankungen gemeint.
In Südeuropa treten Saharastaubereignisse deutlich häufiger auf als bei uns. Laut DWD gäbe es sogar Hinweise, die auf eine höhere Sterblichkeit nach solchen Episoden hindeuten.
Lungenmediziner warnen: Staub kann sich mit Pollen Bakterien und Pilzen vermischen
Deshalb ist man gerade auch in Griechenland, das ebenfalls von Saharastaubwolken in den vergangenen Tagen heimgesucht wurde, besonders alarmiert. So warnte der Verband der griechischen Lungenärztevereinigung, dass sich der Staub mit
- Pollen,
- Bakterien
- und Pilzen
vermischen könne.
Daraus könne sich „eine hochgiftige Mischung“ ergeben, die für den menschlichen Körper gefährlich ist. Der Professor für Lungenheilkunde Thodoris Vasilakopoulos empfahl im griechischen Fernsehen daher, dass gefährdete Menschen Masken und Sonnenbrillen tragen sollten.
Asthmatiker und andere gefährdete Menschen sollten zudem Sport im Freien sowie anstrengende körperliche Arbeit vermeiden, sagte die Vorsitzende der griechischen Lungenärztevereinigung, Stamatoula Tsikrikas außerdem.
Empfindliche Menschen sollten vorsichtig sein
Daher sollten auch bei uns empfindliche Menschen wie Asthmatiker und Allergiker in besonders stark belasteten Regionen vorsichtig sein. Auch die Österreichische Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) beispielsweise sieht den Saharastaub als nicht ungefährlich an: „Feinstaub kann aufgrund der geringen Partikelgröße über den Kehlkopf bis tief in die Lunge gelangen und ist daher besonders gesundheitsschädlich“, heißt es auf deren Seite.