Stehende Ovationen für Chöre und Solisten
Festliche und andachtsvolle Stimmung bescherte am Samstag das Weihnachtskonzert in der Tölzer Stadtpfarrkirche. Organist Christoph Heuberger hatte alle seine Chöre versammelt sowie Instrumental- und Gesangssolisten.
Bad Tölz – Mit dem Blick auf die große Krippe im Hochaltar und dem geschmückten Chorraum ergab sich ein stimmungsvolles Bild. Trotz der Kälte harrten die Besucher eine Stunde aus und spendeten am Ende stehende Ovationen. Das Programm war abwechslungsreich. Die Schola eröffnete mit Gregorianik. Aufstellung genommen hatte das Ensemble in der Sebastianikapelle, so dass für die Zuhörer nur die klaren, ruhigen Stimmen hörbar waren. Zweimal noch sorgten sie während des Konzerts so für besinnliche Momente.
„In dulci jubilo“ in einer Version aus dem 17. Jahrhundert
Dieser Musik aus dem Mittelalter, die noch ohne Verzierungen oder Mehrstimmigkeit war, folgten nacheinander Jugend- und Kirchenchor mit vertrauten, herzerwärmenden Liedern wie „Brich an, du schönes Morgenlicht“ und „O Bethlehem, du kleine Stadt“ von Josef Haydn sowie „Lieb Nachtigall, wach auf“. „In dulci jubilo“ ist ebenfalls bekannt, allerdings weniger im zweichörigen Satz von Michael Praetorius aus dem 17. Jahrhundert. Der Kammerchor brachte zuerst in strahlender Mehrstimmigkeit „Das Wort ward Fleisch“ von Heinrich Schütz zu Gehör. Anschließend beeindruckte er die Zuhörer mit dem „O magnum mysterium“ von Morten Lauridsen von 1984. Klare, ruhige und schwebende Klänge erfüllten den Kirchenraum.
Zum Schluss gemeinsam „Stille Nacht“ gesungen
Die Tölzer Violinistin Elisabeth Schütz und Cellistin Johanna Eras aus Reichersbeuern begleiteten die Tölzer Sopranistin Veronika Jetter zu Bachs „Wie freudig ist mein Herz“ und Telemanns „Lauter Wonne, lauter Freude“. Schütz spielte außerdem Heinrich Ignaz Bibers Violinsolo „Passacaglia“, eines der bedeutendsten Violinwerke der Barockzeit. Auf nur vier absteigenden Grundtönen entwickeln sich immer neue Melodien. Bariton Thomas Schütz sang ein schwedisches Weihnachtslied, „Breda dina vida vingar“. Mit bekannteren Melodien wie Rutters „Quem pastores laudavere“ und „Freu dich Erd und Sternenzelt“ führte der musikalische Bogen zurück zur heimischen Weihnacht. Zuletzt machten die Chöre die Besucher zum Teil des Konzerts: Gemeinsam sangen alle „Stille Nacht“. (bib)
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