Deutsches Hochhaus ist insolvent: Hoffnung auf Rettung durch besonderes Event

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Deutschlands Wirtschaft steckt tief in der Rezession. Die hohe Zahl an Insolvenzen trifft sowohl kleine Unternehmen als auch große Konzerne.

Frankfurt – Die anhaltende Krise in der Bau- und Immobilienwirtschaft hat mittlerweile alle Sektoren erfasst. Thomas Langen, der Vorsitzende der Kommission Kreditversicherung im GDV, äußerte sich gegenüber Reuters über die Situation in Deutschland: „Die Lage ist nicht gut, die Stimmung ist schlecht, die Unsicherheit ist groß“. Er warnte weiterhin, dass „Jeder Zahlungsausfall kann verheerende Folgen für die Liquidität eines Unternehmens haben und im schlechtesten Fall bis zur eigenen Insolvenz führen.“ Für dieses Jahr prognostizieren Kreditversicherer bis zu 22.500 Unternehmensinsolvenzen, was einem Anstieg von etwa einem Viertel gegenüber 2023 entspricht.

Büroturm aus Frankfurt ist insolvent: Neue Mieter für Hochhaus gesucht

Auch der bekannte Frankfurter Büroturm Trianon ist von der Krise betroffen: Die Eigentümergesellschaft Gendarmenmarkt GmbH hat Insolvenz angemeldet. Am 12. Dezember wurde das Insolvenzverfahren vom Amtsgericht eröffnet, wie das Unternehmen bekannt gab. Der Insolvenzverwalter Stephan Lauberau, der das Unternehmen bereits seit Juni im vorläufigen Verfahren begleitet, äußerte sich dazu: „Die Eröffnung des Verfahrens ist ein wichtiger Schritt. Wir suchen nach einer langfristig tragfähigen Lösung für die Objektgesellschaft und sind dabei in enger Abstimmung mit den Gläubigern. Der laufende (Miet-)Betrieb im Turm wird auch künftig uneingeschränkt fortgeführt werden. Es besteht kein Zeitdruck, da wir das bestmögliche Ergebnis erzielen wollen“.

Die Frankfurter Skyline bei Nacht.
Die Frankfurter Skyline bei Nacht. © Arne Dedert/dpa

Der Trianon Büroturm, mit seinen 186 Metern Höhe und 45 Etagen, zählt zu den größten Hochhäusern Deutschlands. Mit seiner zentralen Lage und einer Tiefgarage mit über 500 Stellplätzen, blickt die Insolvenzverwaltung optimistisch in die Zukunft. Neue Mieter werden gesucht, die die 68.000 Quadratmeter Bürofläche beziehen möchten. Im Januar 2025 wird das Hochhaus Gastgeber des Events „House of Galleries“ sein, bei dem zahlreiche Frankfurter Kunstgalerien ihre Werke präsentieren. Die Unternehmensführung erhofft sich dadurch, mehr Aufmerksamkeit für das Gebäude zu generieren.

Wirtschaftskrise in Deutschland: Frankfurter Insolvenz kein Einzelfall

Die führenden Wirtschaftsinstitute des Landes prognostizieren, dass die Rezession in Deutschland auch 2025 anhalten wird. Dies könnte zu einem weiterhin hohen Insolvenzstand führen. Laut der Unternehmensberatung RG Finance GmbH gab es im ersten Halbjahr 2024 bereits 11.000 Insolvenzen - ein Anstieg von über 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und der höchste Stand seit über einem Jahrzehnt. Diese Entwicklung betrifft viele Unternehmen, sowohl kleine und mittelständische als auch große Konzerne, da ihnen die finanziellen Mittel ausgehen und sie Insolvenz anmelden müssen.

In den letzten Wochen sind prominente Beispiele wie die einzige Molkerei im Saarland, die aufgrund einer hohen Steuerforderung Insolvenz anmelden musste, und die Tupperware Deutschland GmbH, die nach ihrer Muttergesellschaft in den USA nun ebenfalls insolvent ist, hervorgetreten.

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