11.000 Jahre: Fossil eines „extrem seltenen” Giganten wird bei Arbeiten entdeckt
In Florida stieß ein Bauarbeiter-Team beim Ausheben eines Grabens für Wasserleitungen auf ein seltenes Fossil. Sie förderten laut dem Sender Fox 13 eine versteinerte Klaue eines gigantischen Bodenfaultiers zutage, die mit Schmutz und Ranken bedeckt war.
Bauarbeiter finden eine versteinerte Klaue eines riesigen Faultiers
Bei dem Fund handelt es sich um die mehr als 11.000 Jahre alten Überrest des sogenannten Jeffersons-Faultiers. Das ausgestorbene Tier war eine etwas kleinere Version des Riesenfaultiers, das einst bis zu 3600 Kilogramm wog, bis zu sechs Meter lang werden konnte und Südamerika bevölkerte.
"Als sich Südamerika und Nordamerika vereinigten, wanderten diese Tiere durch Texas, Mexiko und in den Südosten. Das alles war damals wirklich ein tropischer Dschungel und Wald", erklärte Charlie Hunsicker, der Direktor der Abteilung für natürliche Ressourcen von Manatee County laut Fox 13.
Riesenfaultiere konnten so groß werden wie ein heutiger Elefant
Andrew Sandall, Leiter des Bishop Museums of Science and Nature in der Stadt Bradenton in Florida, betonte außerdem, dass diese Faultiere so groß werden konnten, wie ein heutiger Elefant. in diesem Museum wird das extrem seltene Fossil nun ausgestellt.
An der Ostküste wurden laut "New York Post" bislang nur sehr wenige Fossilien von Bodenfaultieren entdeckt. "Für die Menschen ist es etwas ganz Besonderes, diese Funde zu sehen und zu erkennen, dass sie auf dem Land laufen, auf dem einst diese riesigen Kreaturen lebten. Es ist atemberaubend", sagte Sandall.
Forscher machen spektakulären Fund in 66 Millionen Jahre altem Knochen
Immer wieder geben uns Überreste von lange ausgestorbenen Urzeitgiganten Einblicke in die Vergangenheit. Erst vor Kurzem haben Wissenschaftler im Rippenknochen des T. Rex-Skeletts „Scotty“ erhaltene Blutgefäße entdeckt.
Diese Strukturen könnten laut der in „Scientific Reports“ veröffentlichten Studie neue Erkenntnisse über die Heilungsprozesse von Dinosauriern liefern. Scottys Rippe hatte sich wahrscheinlich bei einem Kampf mit einem anderen Dinosaurier gebrochen und war noch unvollständig verheilt, als er starb.
Was man über Faultiere wissen sollte
Unsere heutigen Faultiere sind kaum mehr mit ihren gigantischen Vorfahren zu vergleichen. Trotzdem sind es immer noch erstaunliche Tiere. Hier sind interessante Fakten über Faultiere:
- Kein Wunder, dass Faultiere als faul gelten. Bis zu 20 Stunden am Tagschlafen sie. Hochgerechnet auf ihre Lebenserwartung von etwa 40 Jahren sind sie also nur ein paar Jahre davon wach. Wenn sie aktiv sind, dann oft in der Nacht.
- Auch der Stoffwechsel der Tiere ist sehr langsam. Bis zu 150 Stunden kann die Verdauung dauern. Im Vergleich dazu dauert sie beim Menschen rund 40 Stunden. Daher müssen Faultiere auch nur einmal in der Woche ihr Geschäft verrichten. Dazu verlassen sie den sicheren Schutz der Bäume.
- Dieser Toilettengang ist allerdings sehr gefährlich. Am Boden sind Faultiere leichte Beute für andere Tiere wie Vögel oder Schlangen, denn sie können sich selbst in Gefahrensituationen nur mit höchstens 2 Stundenkilometern bewegen. Die Hälfte aller Faultiere überlebt daher den wöchentlichen Stuhlgang nicht.
- Weitere "faule" Fakten: Faultiere können ihren Kopf um 270 Grad drehen, um an ihr Essen zu kommen. Reicht das mal nicht aus, können sie sich auch von den Algen auf ihrem Fell ernähren. Diese sind dafür verantwortlich, dass das braune Fell oft grün ist. Die Farbe tarnt außerdem die Faultiere in ihrem Lebensraum.
- Von wegen wasserscheu: Auch wenn sie sich sonst nur sehr langsam bewegen, sind Faultiere sehr gute Schwimmer. Da sie meist kopfüber in den Bäumen hängen, wächst ihr Fell außerdem verkehrt herum, also vom Scheitel am Bauch zum Rücken. So kann das Regenwasser besser abfließen.
- Faultiere sind absolute Einzelgänger und kommen nur zur Paarung kurz zusammen. Wenn überhaupt, denn auch bei der Fortpflanzung haben es Faultiere nicht unbedingt eilig. Deswegen gestaltet sich die Nachzucht in Zoos auch schwierig.