Berliner Polizei von Selenskyj-Besuch völlig überrumpelt
Selenskyj ist am Mittwoch nach Berlin. Die Polizeigewerkschaft beklagt, dass sie zu spät informiert wurde und spricht von einem „Super-GAU“.
Berlin – Der Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Berlin sorgt für einen Großeinsatz der Hauptstadt-Polizei. Der Berliner Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Stefan Weh, sprach von einem „Super-GAU in Sachen Vorbereitung“ und einer „Mammutaufgabe“ aufgrund der Kurzfristigkeit und der extremen Gefährdungsstufe des Staatsgastes. Erst am späten Dienstagabend sollen die Einsatzkräfte von dem Termin erfahren haben, schreibt Bild.de .

Selenskyj in Berlin: Polizeigewerkschafter beklagt Einschnitte ins Privatleben
„Es wurde alles in den Dienst gerufen, was irgendwie verfügbar ist, um die Sicherheit bestmöglich zu gewährleisten“, sagte Weh in einer Pressemitteilung, über die die Berliner Zeitung berichtet. Für die Behörde bedeutet der hohe Sicherheitsaufwand unter diesen Bedingungen eine besondere Herausforderung. Der Polizeigewerkschafter beklagte die Überstunden und Einschränkungen im Privatleben der Beamtinnen und Beamten. Er kritisierte die mangelnde Unterstützung anderer Länderpolizeien – abgesehen von der Bundespolizei. Weh forderte, die Berliner Polizei personell zu stärken und stärker auf ihre Kernaufgaben zu konzentrieren. Damit nutzt Weh den Staatsbesuch, um auf strukturelle Probleme der Berliner Polizei hinzuweisen.
Berliner müssen wegen Selenskyj-Besuch mit Einschränkungen rechnen
Bereits am Morgen informierte die Polizei über kurzfristige Sperrungen im Regierungsviertel, die sowohl den Fahrzeug- als auch den Fußgängerverkehr betreffen. Auch die U-Bahnstation „Bundestag“ wurde geschlossen. Ein propalästinensisches Protestcamp musste für die Dauer des Besuchs auf eine Ausweichfläche umziehen. Selenskyjs letzter Besuch in der Hauptstadt im Mai hatte ebenfalls zu umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen und Sperrungen geführt.
Selenskyj nimmt in Berlin an Ukraine-Konferenz teil
Selenskyj nimmt in Berlin an virtuellen Ukraine-Konferenzen im Kanzleramt teil. Diese hatte Bundeskanzler Friedrich Merz initiiert. Ziel ist es, eine gemeinsame Linie mit US-Präsident Donald Trump zu finden, bevor dieser am Freitag im US-Bundesstaat Alaska Kremlchef Wladimir Putin trifft. Nach einer Schalte mit Trump will Merz die Öffentlichkeit in einer Pressekonferenz informieren. Die aktuellen Meldungen dazu gibt es im Ticker-Überblick. (cdz)