Deutschland verliert Weltmeisterschaft im eigenen Land: Großer Konkurrent sichert sich Frauen-WM

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Nach der EM 2024 der Männer hätte mit der WM der Frauen im Jahr 2027 das nächste Fußball-Mega-Event in Deutschland stattfinden können. Der DFB geht aber leer aus.

Bangkok – Pleite für den DFB in Sachen WM 2027: Die gemeinsame Bewerbung Deutschlands, Belgiens und der Niederlande für die Ausrichtung der Frauenfußball-WM wurde abgelehnt. Bei der Entscheidung des FIFA-Kongresses in Bangkok am Freitag unterlag das europäische Trio Brasilien. Von den 207 stimmberechtigten Mitgliedern sprachen sich lediglich 78 für die europäische Ausrichtung aus, während Brasilien 119 Stimmen erhielt. Von den abgegebenen Stimmen waren nur 197 gültig. Deutschland hatte zuletzt im Jahr 2011 die Frauen-WM ausgerichtet.

Die Planung sah vor, das Turnier in drei Jahren in bis zu 13 Städten in den drei Ländern auszutragen. Die deutschen Spielorte sollten Dortmund, Düsseldorf, Gelsenkirchen und Köln sein, alle im Westen des Landes. Der FIFA-Evaluationsbericht hatte vorgeschlagen, das Eröffnungsspiel in Amsterdam auszutragen und das Finale in Dortmund zu spielen. Nun wird jedoch der brasilianische Verband zum ersten Mal in der Geschichte des Weltfußballs eine Frauen-WM in Südamerika ausrichten.

In den Tagen vor der Entscheidung hatte DFB-Präsident Bernd Neuendorf zusammen mit der deutschen Delegation in Bangkok versucht, die Mitglieder des Kongresses zu überzeugen. Trotz ihrer Bemühungen wurde die brasilianische Bewerbung bevorzugt, da sie im FIFA-Evaluationsbericht etwas besser bewertet wurde. „Wir glauben, dass wir eine ausgezeichnete Bewerbung vorgelegt haben“, hatte Neuendorf vor der Entscheidung erklärt. Kurz vor der Abstimmung versprach er auf der Kongress-Bühne „die größte Feier in der Geschichte des Frauenfußballs“. Trotz dieser Versprechen blieb die Bewerbung erfolglos.

DFB-Präsident Bernd Neuendorf hätte die Frauen-WM 2027 gerne in Deutschland ausgetragen.
DFB-Präsident Bernd Neuendorf hätte die Frauen-WM 2027 gerne in Deutschland ausgetragen. © Political Moments / Imago

Deutsche Bewerbung war von der FIFA wegen „rechtlichen Risiken“ schlechter bewertet worden

Obwohl die anderen europäischen Verbände das UEFA-Trio unterstützten, konnte Brasilien vor allem auf dem amerikanischen Kontinent, in Asien und in Afrika punkten. Die USA und Mexiko hatten ihre Bewerbung vor dem Kongress zurückgezogen und angekündigt, 2031 einen neuen Versuch zu starten.

Der Weltverband hatte im Vorfeld verschiedene Aspekte der Bewerbungen bewertet, darunter Infrastruktur, Nachhaltigkeit, Menschenrechte und rechtliche Fragen. In der Bewerbung der Europäer bestünde „eine Reihe von rechtlichen Risiken“, so der Bericht. Die Regierungen der beteiligten Länder hätten nicht vollständig garantieren können, dass die eingereichten staatlichen Unterstützungsdokumente rechtlich durchsetzbar sind.

Frauen-WM 2027 nicht in Deutschland – gleichzeitig steigt die Vorfreude auf die Heim-EM der Männer

Während die Frauen-WM 2027 also nicht hierzulande stattfinden wird, steigt die Vorfreude auf die Männer-EM in Deutschland. Julian Nagelsmann nominierte am 16. Mai seinen Kader für die Euro im eigenen Land, die am 14. Juni beginnen wird.

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