Kreml: Drohnen über Moskau abgeschossen

Vergrößern des Bildes Ein Polizeifahrzeug in Moskau (Archivbild): In der Nacht zum Donnerstag wurde eine Drohne über der Stadt abgeschossen. (Quelle: IMAGO/Sofya Sandurskaya/imago)
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Tag 656: Kadyrow prognostiziert Kriegsende bis zum Sommer. Die Ukraine dementiert denn Fall von Marjinka. Alle Infos im Newsblog.

Ukrainisches Militär: 41 von 42 russischen Drohnen abgeschossen

7.13 Uhr: Angaben der ukrainischen Luftwaffe über Telegram zufolge haben die ukrainischen Luftverteidigungseinheiten in der Nacht zum 14. Dezember 41 von 42 russische Drohnen abgeschossen. Demnach soll Russland am Abend des 13. Dezembers insgesamt 42 Drohnen des iranischen Typs Shaheds von der besetzten Halbinsel Krim sowie aus der südlichen Region Krasnodars in Russland abgefeuert haben.

Die ukrainischen Einheiten gehen davon aus, dass die Drohnen für den ukrainischen Oblast Odessa bestimmt waren. Westliche Experten sowie das ukrainische Militär gehen davon aus, dass die russischen Luftangriffe im Winter zunehmen werden, um die Zivilbevölkerung durch Angriffe auf die Energieinfrastruktur zu zermürben.

Drohnen über Moskau abgeschossen

4.33 Uhr: Russland hat eigenen Angaben zufolge in der Nacht zum Donnerstag erneut ukrainische Drohnenangriffe abgewehrt. Neun unbemannte Flugkörper seien über den Regionen Moskau und Kaluga abgefangen worden, teilte das russische Verteidigungsministerium laut staatlicher Nachrichtenagentur Tass mit. Unabhängig überprüfen ließ sich das zunächst nicht. Immer wieder kommt es vor, dass Russland von angeblich erfolgreich abgewehrten Angriffen spricht, dann aber doch Schäden bekannt werden.

Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin hatte zuvor auf Telegram geschrieben, in der Region Moskau seien zwei Drohnen abgefangen worden, die in Richtung der russischen Hauptstadt geflogen seien. Vorläufigen Informationen zufolge habe es weder Schäden noch Opfer durch herabstürzende Teile gegeben.

Ukraine: Marjinka noch nicht gefallen

3.20 Uhr: Das ukrainische Militär hat die von russischen Militärbloggern behauptete Einnahme der Stadt Marjinka im Gebiet Donezk dementiert. "Es werden weiterhin Informationen und Provokationen über die angeblich vollständige Eroberung der Stadt gestreut. Die Verteidigung geht weiter", schrieb der für diesen Frontabschnitt zuständige ukrainische Kommandeur Olexandr Tarnawskyj am Mittwoch auf seinem Telegram-Kanal. Nach seinen Angaben setzten die russischen Besatzer ihre Sturmversuche fort. Unabhängig prüfen lassen sich die Angaben nicht.

Kadyrow prognostiziert Kriegsende bis zum Sommer

18.55 Uhr: Der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow hat das Ende des Kriegs für den nächsten Sommer vorausgesagt. "Etwa im Juni oder Juli. Wenn ich die Entscheidungsgewalt hätte, wären wir in drei Monaten fertig", sagt Kadyrow nach Medienberichten in einem Livestream. Er zeigt sich optimistisch, dass Russland seine Kriegsziele erreichen werde. Die Verzögerung erklärt er damit, dass Kremlchef Wladimir Putin den Militärs die Aufgabe gestellt habe, die ukrainischen Städte "so wenig wie möglich zu zerstören." Russland greift im Ukraine-Krieg regelmäßig Städte an.

Kadyrow behauptet in dem Stream zudem, dass die russischen Truppen Kiew hätten einnehmen können, wenn es nicht den Befehl zur Schonung der Zivilbevölkerung gegeben hätte. Die Schlacht um Kiew lief von Ende Februar 2022 bis Anfang April, nachdem das russische Militär die ukrainische Hauptstadt auch mit Einheiten, die im benachbarten Belarus stationiert waren, attackiert hatte. Hohe Verluste veranlassten die Führung in Moskau schließlich zum Rückzug vor Kiew.

Kadyrow, der die Teilrepublik Tschetschenien autoritär führt und dem zahlreiche Menschenrechtsverletzungen bis hin zu Mord vorgeworfen werden, gilt als einer der Hardliner in Russlands Angriffskrieg. Tschetschenische Einheiten sind als Teil der russischen Nationalgarde in dem Krieg aktiv. Anfang des Jahres hatte Kadyrow einen russischen Sieg bis Ende 2023 vorausgesagt.

Russland soll 90 Prozent seiner ursprünglichen Armee verloren haben

14.45 Uhr: Einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge, soll Russland fast 90 Prozent seiner Vor-Kriegs-Armee verloren haben. Russland soll seit Beginn des Krieges 315.000 Mann verloren haben. Vor dem Krieg wurde die Truppenstärke Russlands auf 360.000 Mann geschätzt worden. Damit hätte das Land 87 Prozent seiner Vorkriegstruppenstärke verloren. Nicht berücksichtigt sind während des Kriegs eingezogene Soldaten.