„Er fehlt in vielerlei Hinsicht“: Erding trauert um Anton Hirth (77)

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Anton Hirth ist völlig unerwartet verstorben. © privat

Anton Hirth war in vielen Vereinen engagiert und sehr beliebt. Nun ist der geschätzte Freund und Helfer im Alter von 77 Jahren völlig unerwartet verstorben.

Erding – Engagiert in vielen Vereinen, bekannt und beliebt: So wird Anton Hirth vielen Erdingern im Gedächtnis bleiben. Vor kurzem ist der 77-Jährige völlig unerwartet verstorben. Er hinterlässt eine große Lücke – nicht nur im Historischen Verein, dessen 3. Vorsitzender er war.

Hirth hielt Vorträge über historische Themen, begleitete Kulturreisen, half bei Ausstellungen und verfasste Beiträge für die Vereinspublikationen, blieb dabei immer gut gelaunt und hilfsbereit. So beschreibt Heike Kronseder ihren Vorstandskollegen im Historischen Verein. Auch bei der Arbeit im Museum Franz Xaver Stahl unterstützte Hirth die Kunsthistorikerin tatkräftig und wusste bei Führungen besonders viel zum alten Luftschutzkeller unter dem Museum zu berichten.

Gerne führte er für den Arbeitskreis „Erding bewegt“, zu dessen Gründungsmitgliedern er gehörte, Gruppen auf dem „Goldenen Pfad“ durch die Stadt und unterhielt die Besucher mit spannenden Geschichten. Nach Kirchenführungen zeigte er oft sein musikalisches Talent mit seinem Orgelspiel.

„Ich werde den Anton als Freund, als Helfer, als Mitglied im Team des Historischen Vereins Erding, als kompetenten Helfer im Museum Franz Xaver Stahl sehr vermissen. Er fehlt in vielerlei Hinsicht“, sagt Kronseder traurig.

Geboren wurde Hirth in München, wo er beruflich beim Grenzschutz und später als Polizeibeamter tätig war. Er war verheiratet und hat drei erwachsene Kinder, die ihm fünf Enkel bescherten. Nach Erding kam Hirth erst nach der Trennung von seiner Frau und fand hier wieder eine verwandte Seele. Beim Historischen Verein lernte er vor 14 Jahren seine Lebensgefährtin Heidemarie Menzel kennen und lieben.

Gemeinsam konnte das Paar an vielen Unternehmungen des Vereins teilnehmen. Menzel erzählt auch von Hirths Engagement als Wanderleiter bei der Skiabteilung des Münchner Alpenvereins, der er mehr als 50 Jahre angehörte und die er seit 16 Jahren leitete. Seine große Leidenschaft war die Geschichte des Ersten Weltkriegs, und so führten seine Touren immer wieder nach Südtirol auf Spurensuche nach den alten Kriegswegen an der Dolomiten-Front, wie der Vorstand der Skiabteilung berichtet.

Großen Spaß hatte der gesellige Wahl-Erdinger auch an der Musik. So spielte Hirth seit 34 Jahren in der Musikgruppe „Die Borschtigen“ das Hackbrett. Mit Begeisterung nahm er auch jährlich am Hackbrett-Musikantentreffen in Matrei/Osttirol teil. Auch im Erdinger Alpenverein und im Archäologischen Verein war Hirth Mitglied.

„Er war sehr vielseitig interessiert, immer korrekt und fühlte sich wohl unter Menschen“, schildert Menzel ihren Anton. Um so schlimmer ist für sie der völlig unerwartete Tod ihres Partners. Die beiden waren gerade auf dem Weg zu einer Ausstellung auf dem Freisinger Domberg, als Anton Hirth eine Gehirnblutung erlitt. Er verstarb einige Tage später im Krankenhaus Ingolstadt. Fehlen wird der rührige, humorvolle Mann nicht nur seiner Familie, sondern auch an vielen Stellen im Erdinger Kulturbetrieb.

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