Vorwürfe um Alkohol: Pfarrer aus Hauzenberg suspendiert – Gemeinde solidarisiert sich

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Beim Gottesdienst am Sonntag solidarisierten sich viele Menschen mit dem aus dem Dienst genommenen Pfarrer. © News5/Canva Collage

Ein Pfarrer aus dem Bistum Passau soll sich unter anderem in der Jugendarbeit falsch verhalten haben. Es geht etwa um den Vorwurf des Alkoholmissbrauchs.

Hauzenberg – Das Bistum Passau hat einen leitenden Geistlichen aus dem Dienst genommen und ihm den öffentlichen Auftritt als Priester verboten. Hintergrund sind Vorwürfe von Fehlverhalten unter anderem in der Jugendarbeit, dabei geht es um den Umgang mit Alkohol: Er soll Jugendliche zum Trinken verleitet haben. Kritiker soll der Pfarrer gemobbt haben. So heißt es in einem Gutachten, das dem Recherchenetzwerk Correctiv vorliegt. Die Gemeinde Hauzenberg stellte sich am Sonntag (23. März) hinter den Pfarrer.

Vorwürfe gegen Pfarrer aus der Gemeinde Hauzenberg

Der Geistliche sei ab Montag, 24. März, nicht mehr Dekan und Pfarrer in dem Pfarrverband in Bayern, teilte eine Sprecherin der Diözese laut Deutsche Presse-Agentur mit. Bereits am Donnerstag (20. März) hatte das Bistum den Amtsverzicht des Pfarrers mitgeteilt. Dieser ließ dies daraufhin von seinem Anwalt dementieren. Er wolle sich nicht aus dem Pfarrverband zurückziehen, vielmehr habe es sich um ein Missverständnis gehandelt.

In der Mitteilung des Anwaltes hieß es weiter: „Zu den in der Pressemitteilung des Bistums mitgeteilten vagen und unbegründeten Verdächtigungen, die angebliches Fehlverhalten in der Jugendarbeit und „geistliche Manipulation“ betreffen, ist festzuhalten: Diese Vorwürfe entbehren jeder sachlichen Grundlage.“

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Pfarrgemeinde Hauzenberg: Konflikt um Pfarrer schwelte schon länger

Hintergrund der Auseinandersetzung ist ein seit längerem schwelender Konflikt in der Pfarrgemeinde. Es habe dort einen „tie­fen Riss“ gegeben, hieß es vom Bistum. Dafür habe der Pfarrer selbst Mitverantwortung übernommen. „Gegen­über der Bis­tums­lei­tung hat er erklärt, die eige­nen Feh­ler, die letzt­lich für die ent­stan­de­ne Eska­la­ti­on ursäch­lich waren, zu bedau­ern.“

Am Sonntag (23. März) versammelten sich nach Angaben der Nachrichtenagentur News5 etwa 2500 Gläubige in der St. Vitus Kirche in Hauzenberg, um ihre Solidarität mit dem freigestellten Pfarrer zu zeigen. So erschienen Feuerwehrleute in Uniform, in den Fürbitten wurde für den freigestellten Pfarrer gebetet und mehrere Ministranten kündigten an, mit ihrer Tätigkeit aufhören zu wollen.

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