Paukenschlag im Kreisausschuss: Das Ostallgäu will ins Münchner Verkehrsnetz

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Mit den Öffentlichen Richtung München zu fahren, könnte bald deutlich attraktiver werden. © Symbolfoto: panthermedia/Hüttenschläger

Der Allgäuer Verkehrsverbund ist jetzt wohl Geschichte. Soeben hat der Ostallgäuer Kreisausschuss einen Empfehlungsbeschluss an den Kreistag verabschiedet, der für das Ostallgäu den Weg in den Münchner MVV ebnet.

Ostallgäu – Wie unsere Berichterstatterin soeben aus dem Landratsamt meldet, wurde ein einstimmiger Empfehlungsbeschluss gefasst, der den alten Beschluss zur Gründung eines Zweckverbands für den Allgäuer Verkehrsverbund aufhebt und dem Kreistag empfiehlt, dem Münchner Verkehrs- und Tarifverbund MVV beizutreten.

Für die Ostallgäuer Landrätin Landrätin Maria Rita Zinnecker wäre der Beitritt zum MVV eine zukunftsweisende Entwicklung, teilt das Landratsamt soeben via Pressemitteilung mit und zitiert Zinnecker mit Folgenden Worten: „Das Mobilitätsverhalten vieler Menschen im Ostallgäu geht längst über Landkreisgrenzen hinaus – insbesondere in Richtung der Region München. Der MVV bietet hierfür eine starke, moderne Plattform mit einem einheitlichen Tarif und guter Vernetzung. Ein Beitritt würde für unsere Bürgerinnen und Bürger viele Vorteile bringen – etwa mehr Durchgängigkeit und einfachere Planbarkeit.“

Auch Kaufbeurens OB Stefan Bosse, der bei der Versammlung zugegen war, ist der gleichen Ansicht: „Beim MVV simd alle Strukturen bereits vorhanden. Die hätten bei einem Allgäuer Verkehrsverbund erst noch geschaffen werden müssen“, erklärt Bosse und spricht von einer guten Alternative. Besonders positiv dabei: „Die bereits in Aussicht gestellten Fördermittel [für den Allgäu-Verbund] gehen uns nicht verloren“, betont der OB. Das hätten der Verkehrs- und der Finanzminister beide bestätigt. Die mittel können für die Angliederung an den MVV übertragen werden, so Bosse.

Kreisausschuss: Das Ostallgäu will ins Münchner Verkehrsnetz – Was wird aus Kempten und dem Oberallgäu?

Mit Kempten und dem Oberallgäu gebe es deswegen keine Konflikte, versichert der Kaufbeurer OB. Erst gestern Abend hätten er und Zinnecker sich einvernehmlich mit Kemptens Oberbürgermeister Thomas Kiechle und der Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller einvernehmlich über den heutigen Schritt unterhalten.

Im Grunde sei das für keinen von ihnen überraschend gekommen, erklärt Bosse. Bereits im Mai hätten er und Zinnecker den beiden kommuniziert, dass sich für das Projekt Verkehrsverbund Allgäu ein Zeitfenster schließe. Zinnecker und Bosse hätten das Go bis spätestens ende Juni gebraucht, das sei bedauerlicherweise nicht möglich gewesen.

Im Grunde sieht Bosse in der Entwicklung sogar Chancen für Kempten und das Oberallgäu: Mit der Aufnahme von Landsberg und Weilheim-Schongau sei der MVV schon deutlich näher an das Allgäu herangerückt, merkt Bosse an und mutmaßt: „Das könnte auch für Kempten und das Oberallgäu interessant werden. – Es entsteht gerade ein sehr großer Verkehrsverbund in Südbayern.“

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