Die Freie Wählergemeinschaft Bockhorn präsentierte ihren Bürgermeisterkandidaten und ihre Aufstellungsliste für den Gemeinderat.
Familie Prostmeier hatte ihr Wirtshaus eigens für die Aufstellungsversammlung der Freien Wählergemeinschaft Bockhorn (FWG) geöffnet, der Gruppierung damit das passende Forum geboten und sich selbst eine gute Einnahmequelle an einem Mittwochabend. Denn Saal und Parkplatz waren brechend voll, viele gespannte Gesichter unter den gut 130 Gästen warteten auf die Vorstellung von Bürgermeisterkandidat Thomas Fisch und 18 Gemeinderatsanwärter.
Die Kandidaten
1. Thomas Fisch (51, Tierarzt, Grünbach), 2. Bernadette Lex (48, Bio-Landwirtin, Emling), 3. Martin Haindl (61, Agrar-Ingenieur, Hecken), 4. Veronika Dupuy (53, Kataster-Technikerin, Unterstrogn), 5. Stefan Widl (30, Landwirtschaftsmeister, Hundshof), 6. Hans Schreiner jun. (36, Betriebswirt, Reisach), 7. Andreas Scharl (39, Landwirt, Bergarn), 8. Tobias Pfanzelt (43, Anlagen-Techniker, Salmannskirchen), 9. Leonie Fischer (22, Landwirtin und Studentin, Papferding), 10. Stefan Freitsmiedl (46, Bauprojekt-Manager, Heiderl), 11. Odile Binding (57, Kauffrau und Betriebsleiterin, Grünbach), 12. Maria Kaiser (47, Erzieherin, Flanning), 13. Alexa Zmölnig (57, Geschäftsführerin, Bockhorn), 14. Josef Scharl (48, Landwirt, Tankham), 15. Alexander Klar (41, Immobilien-Makler, Oberstrogn), 16. Willi Lämbgen (50, Konstrukteur und Landwirt, Aurlfing), 17. Josef Weihmayr (39, Zimmerer, Neuunterstrogn), 18. Michael Schöttl (36, Verwaltungsbeamter, Neuunterstrogn). Listen-Beauftragte: Jakob Scharl, Stellvertreter Helmut Hinterwimmer.
„Es war nicht einfach, genug geeignete Kandidaten zu finden“, befand Fisch in seiner Begrüßung, bevor Martin Haindl etwas zur FWG selbst erklärte. „Wir sind keine Partei, schon gar nicht jene von Hubert Aiwanger, vielmehr eine unabhängige, aktive und gemeindeübergreifende Gruppierung.“ Derzeit sitzen sechs FWG-Mitglieder im Gemeinderat. „Diesen Stand wollen wir halten, allerdings treten Annelie Hinterwimmer, Edeltraut Kaiser und Gottfried Widl nicht mehr an.“
„Ich habe Bock auf Bockhorn“
Fisch ging kurz auf die anstehenden Projekte der Gemeinde ein, bevor Andreas Scharl den Modus der Wahl erläuterte: „Auf Listenplatz 1 gilt Thomas Fisch als gesetzt, die Plätze 2 und 4 sind für die beiden besten weiblichen Kandidaten reserviert, danach geht’s je nach Stimmenanzahl weiter.“
Der Bürgermeisterkandidat berichtete nicht nur über seinen persönlichen und beruflichen Werdegang. Er traue sich das Amt des Bürgermeisters durchaus zu, „aus dem Sollen wird langsam ein Wollen“. Er habe in den zwölf Jahren im Gemeinderat viel gelernt, möchte Bockhorns Zukunft mitgestalten. „Wir haben das Glück, eine gute Infrastruktur in der Gemeinde vorzufinden, und wir haben solide Finanzen.“
Die gelte es trotz anstehender großer Aufgaben im Blick zu halten, er denke aber über die bereits angedachten Projekte hinaus vor allem an bedarfsgerechtes Wohnen für Senioren, an neue Baugebiete sowie an Tagespflege, „die für zwölf Plätze möglich wäre, wir hätten mit dem Bayerischen Roten Kreuz sogar bereits einen Träger für eine solche Einrichtung“.
Schulneubau und Bauernmarkt
Offensichtlich kamen seine Darstellungen bei den 89 Wahlberechtigten gut an, denn 84 von ihnen sprachen ihm in der von Altbürgermeister Hans Schreiner geführten Wahl ihr Vertrauen aus.
Danach stand die Vorstellung der Kandidaten für einen Sitz im künftigen Gemeinderat an. Zum größten Teil kamen die ausgewählten Frauen und Männer aus der Gemeinde sehr gut vorbereitet ans Mikrofon, stellten sich und ihre Ziele vor. Tobias Pfanzelt aus Salmannskirchen hatte sich sogar einen speziellen Gag einfallen lassen: Zum Ende seiner Präsentation öffnete er sein Hemd, unter dem ein T-Shirt mit dem Aufdruck „Ich habe Bock auf Bockhorn“ hervorlugte – der Saal tobte.
Um die Zeit während der Stimmen-Auszählung für die Gäste nicht zu lange werden zu lassen, gaben Fisch und Haindl währenddessen einen kurzen Abriss über den Schulneubau. Pfanzelt stellte den Bockhorner Bauernmarkt vor, und David Dupuy ging kurz auf die Partnerschaft mit der französischen Gemeinde Magnac-sur-Touvre ein, die seit mittlerweile 20 Jahre besteht.
Als alle Stimmen bekannt waren, entließ der Rathaus-Kandidat die Gäste mit dem Wunsch, in der kommenden Zeit fair zu sein: „Wir machen eine Kampagne, aber keinen Wahlkampf“, so Fisch.