Traditionsfirma aus Baden-Württemberg insolvent? Rund 400 Mitarbeiter wären betroffen
Traditionsfirma in Baden-Württemberg insolvent? Rund 400 Mitarbeiter wären betroffen
Sollten die Berichte stimmen, hat ein beliebter Raumausstatter aus dem Südwesten Zahlungsprobleme. Mitarbeiter warten offenbar seit Monaten auf Gehalt.
Stuttgart – Der Raumausstatter TTL steckt offenbar in Zahlungsschwierigkeiten. Berichte lassen verlauten, dass unter den Angestellten und Kunden große Unsicherheit herrscht. Einige Mitarbeiter äußern offenbar ihre Ängste und fürchten möglichen Konsequenzen. Doch welche Filialen sind konkret betroffen?
Traditionsunternehmen insolvent? Mitarbeiter von TTL äußern Sorge vor Konsequenzen
Während Kunden auf ihre teilweise bezahlte Ware warten, sind beim Arbeitsgericht Stuttgart offenbar erste Klagen wegen ausbleibender Lohnzahlungen eingegangen. Eine Sprecherin bestätigte entsprechende Informationen der Heidenheimer Zeitung. Laut Berichten der Zeitung warten einige Mitarbeiter seit Monaten auf ihr Gehalt.
Auch weitere Berichte heizen die Theorien an. „Ich habe im Dezember mein letztes Gehalt erhalten. Mein Anwalt hat mir nun geraten, nicht mehr dort zu arbeiten und mich arbeitslos zu melden“, erklärte einer der Mitarbeiter gegenüber dem Focus. Aufgrund der hohen Nachfrage im Einzelhandel habe er jetzt eine Stelle bei einem Discounter gefunden. Die beiden anderen Fälle sind laut dem Focus auf Jobsuche. Es gehe zudem um zwei ausstehende Gehälter.

Berichte über Traditionsfirma TTL heizen Gerüchte über Zahlungsunfähigkeit an
Laut Berichten der Heidenheimer Zeitung beschäftigt sich mittlerweile auch das Polizeipräsidium Ulm mit dem Fall. Anzeigen aus Heidenheim und Ulm seien bei der Polizei eingegangen. Die Mitarbeiter sollen dem Unternehmen Betrug und Insolvenzverschleppung vorwerfen. Auch die Mieten wurden offenbar nicht mehr bezahlt. Ippen.Media hat auf eine Anfrage an das Polizeipräsidium Ulm noch keine Rückmeldung erhalten.
TTL offenbar vor Zahlungsproblemen: Welche Filialen nicht betroffen sind
Gegenüber Ippen.Media stellte der Verband TTL Nord und TTM klar, dass es sich bei den Märkten in den Berichten ausschließlich um Märkte der TTL Tapeten-Teppichboden Süd GmbH (jetzt TTL OP GmbH) handelt. Diese hätten sich schon vor über zwei Jahren auf eigenen Wunsch aus dem Verbund TTL Nord und TTM mit Sitz in Hallstadt herausgelöst.
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„Entsprechend sind die 66 Filialen in Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, die vom Verbund TTL Nord und TTM betrieben werden, in keiner Weise von den aktuellen Berichten betroffen. Die Süd-Gesellschaft agiert seit Anfang 2022 unabhängig“, so TTL Nord und TTM. Der Verbund TTL Nord und TTM könne „keine Auskunft über die aktuelle Entwicklung in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz geben.“ TTL Nord und TTM stünden auf einem wirtschaftlich gesunden Fundament. Abgesehen von der Namensgleichheit bestehe kein Zusammenhang zwischen den Geschäften des Verbunds und des abgespaltenen Ablegers.
Traditionsunternehmen TTL beschäftigt rund 400 Mitarbeiter
Bei der TTL sind laut Angaben der Heidenheimer Zeitung rund 400 Mitarbeitende beschäftigt in 27 Filialen in Süddeutschland. Ende 1974 begann das Unternehmen TTL sich als Fachmarkt für Bodenbeläge, Tapeten und Farben in Bayern und Baden-Württemberg ein breitflächiges Filialnetz aufzubauen. Mittlerweile ist das Unternehmen laut eigenen Angaben auch Marktführer für Raumausstattung in Süddeutschland.
Zu den Berichten hat sich TTL OP GmbH noch nicht geäußert. Es ist also noch nicht eindeutig, ob das Unternehmen tatsächlich zahlungsunfähig ist und anderen insolventen Firmen, wie Schuh-Welt folgen wird, ist unklar. In Baden-Württemberg wurden zudem im ersten Halbjahr 2023 ein deutlicher Anstieg von Insolvenzen verzeichnet. (bohy)