Raketen-Fehlfunktion auf Nato-Fregatte – dänische Marine sperrt wichtige Meerestraße

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Da der ungewollte Abschuss einer Rakete nicht ausgeschlossen werden konnte, hat die dänische Marine ein Gebiet in der Ostsee gesperrt.

Bremen – Vor der Küste von Dänemark ist es zu einer gefährlichen Fehlfunktion auf einem Kriegsschiff der dänischen Marine gekommen. Wegen der durch die Fregatte ausgehenden Gefahr hatte das dänische Militär daraufhin einen Teil der Meeresstraße durch den Großen Belt zwischen den dänischen Inseln Fünen und Seeland sperren müssen.

Die dänische Fregatte «HDMS Niels Juel, Nummer F363», liegt vor Anker.
Auf der dänischen Fregatte „HDMS Niels Juel, Nummer F363“ kam es am Donnerstag zu einem Zwischenfall. © Emil Helms/dpa

Raketen-Fehlfunktion bei dänischer Fregatte – Marine sperrt Meerstraße

Wie das dänische Militär in einer Stellungnahme mitteilte, ereignete sich die Fehlfunktion bereits am Donnerstag (4. April) „während eines Pflichttests, bei dem der Raketenwerfer aktiviert ist und nicht deaktiviert werden kann“. In der Veröffentlichung erklärte das dänische Militär weiter: „Bis zur Deaktivierung des Raketenwerfers besteht die Gefahr, dass die Rakete abfeuern und einige Kilometer weit fliegen kann.“

Von der Warnung betroffen war ein Gebiet südwestlich der Stadt Hafenstadt Korsor. Das entsprechende Gebiet befand sich nur wenige Kilometer von der über 6000 Meter langen Großer-Belt-Brücke entfernt, welche die Inseln Fünen und Seeland verbindet. Der Verkehr auf der Brücke sei infolge der Fehlfunktion jedoch nicht eingestellt worden, da sich das Bauwerk außerhalb der gefährdeten Zone befand.

Zwischenfall in der Ostsee – Fehlfunktion bei Rakete mit 150 Kilo Sprengstoff

Die Rakete enthielt den Angaben der BBC zufolge 150 Kilogramm Sprengstoff, war jedoch nicht scharf und wäre deswegen bei einem Absturz ins Meer wohl nicht explodiert.

Bei dem entsprechenden Schiff der dänischen Marine handelte es sich um die Fregatte „Niels Juel“. Das Kriegsschiff ist seit 2010 im Besitz des dänischen Militärs und war im vergangenen Jahr Teil der Task Group 441.01 der Nato. Die Gruppe zählt zu der Very High Readiness Joint Task Force (VJTF) des Militärbündnisses, die auch wegen des Kriegs zwischen Russland und der Ukraine verstärkt Präsenz in den an Nato-Länder angrenzende Gewässer zeigen sollte.

Mehrere Zwischenfälle in der dänischen Marine – Verteidigungschef muss gehen

Einen technisches Problem hatte sich im März auch an Bord eins dänischen Kriegsschiff im Roten Meer ereignet. In der Konsequenz entließt das Verteidigungsministerium den Verteidigungschef des dänischen Militärs. Bei einer dänischen Fregatte, die zur Abwehr von Huthi-Drohnen ins Rote Meer gesendet wurde, versagten Anfang März die Flugabwehrsysteme.

Grund dafür soll ein offenbar seit Jahren bekanntes Softwareproblem gewesen sein. Das berichtet das dänische Portal Olfi. Lentfer hatte seine Vorgesetzten in der dänischen Regierung jedoch nicht über den Vorfall informiert und musste deswegen seinen Hut nehmen. „Ich habe das Vertrauen in den Verteidigungschef verloren“, sagte Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen mit Blick auf Lentfer. (fd)

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