HMPV-Ausbruch in China: Warnzeichen und Symptome des neuen Virus
In China stecken sich aktuell viele Menschen mit dem HMPV-Virus an. Je nach Symptomen ist ein milder, aber auch schwerer Krankheitsverlauf möglich.
Frankfurt – Seitdem der Winter und damit wieder typische Erkältungs- und Grippewellen in Deutschland eingekehrt sind, hört man immer öfter von einem neuen Virus, das derzeit vor allem in China die Runde macht: das humane Metapneumovirus, kurz HMPV-Virus.
Auch in Deutschland kursiert das HMPV-Virus neben bereits bekannteren Viren wie Sars-CoV-2 oder RSV. Laut dem Robert-Koch-Institut machen die nachgewiesenen HMPV-Infektionen hierzulande beispielsweise im Vergleich zu Covid-19-Infektionen aber nur einen Bruchteil aus. Viele Menschen dürften sich zudem gar nicht bewusst sein, dass sie sich mit HMPV angesteckt haben, denn die Symptome sind sehr ähnlich zu anderen Erkrankungen im Winter.
HMPV-Virus tritt in Deutschland nur vereinzelt auf: So erkennen Sie die Symptome
Meist verursacht der Erreger normale Erkältungssymptome. In manchen Fällen kann HMPV zu schwereren Erkrankungen wie Bronchitis oder Lungenentzündung führen. Von diesem Risiko sind vor allem Menschen mit sehr schwachen Abwehrkräften betroffen, darunter Alte oder Patienten in Krebsbehandlung. Laut Informationen des Fachblatts MSD Manuals können auch Kinder einen schwereren Verlauf erleben.

Typische Symptome, die auf eine HMPV-Infektion deuten, sind vor allem:
- Fieber
- Husten und keuchender Atem
- Schnupfen
- Allgemeine Schwäche
- Bei kleinen Kindern kann es zu Atemaussetzern kommen
HMPV-Virus zirkuliert bereits seit Jahren, sollte aber nicht völlig unterschätzt werden
Trotz der Ausnahmefälle scheinen die Symptome auch einen „guten“ Effekt zu haben: Wer sich mit HMPV infiziert hat und das Gefühl hat, nur unter einer Erkältung zu leiden, hat demnach keinen schweren Krankheitsverlauf. Nach offiziellen Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist das meistens auch der Fall: Das humane Metapneumovirus ist demnach weder neu noch besonders gefährlich, betonte eine WHO-Sprecherin in Genf nach den Schlagzeilen aus China. Es sei bereits 2001 entdeckt worden und „ein weit verbreitetes Virus, das im Winter und Frühling zirkuliert“.
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Ganz unterschätzen sollte man das Virus trotzdem nicht. In vielen Fällen wird gar nicht erst auf das Virus getestet, erklärt auch der Mediziner John Williams von der Universität in Pittsburgh gegenüber CNN. Laut Williams sei das Virus zusammen mit RSV und der Influenza eines der drei Hauptviren, die „Kinder und Erwachsene mit der höchsten Wahrscheinlichkeit ins Krankenhaus bringen“. Auch den Daten der Arbeitsgemeinschaft Influenza des RKI nach zu urteilen, trat es im letzten Halbjahr zumindest häufiger auf als das RS-Virus. Zudem gibt es bislang noch keinen Impfstoff gegen HMPV. (nz)