Alzheimer: Einfache Maßnahme im Alltag kann Demenzkranken helfen
Demenzkranke haben häufig mit Problemen beim Schlafen zu kämpfen. Um diese zu lindern und zu verbessern, könnte ein simples Mittel helfen.
Schon in der Frühphase einer Alzheimer-Erkrankung leiden viele Betroffene (70 Prozent) unter Schlafproblemen. Dabei kommt es laut Informationen von Welt Online vor, dass Demenzkranke am Abend schwer zur Ruhe finden oder gar nachts umherirren. Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen könnte sich eine Demenzerkrankung zudem an einem Symptom im Schlaf bereits Jahre zuvor vorhersagen lassen. Tagschläfrigkeit kann ebenfalls ein Früh-Symptom von Demenz sein. Wie die Ergebnisse einer Studie zeigen, lassen sich Schlafstörungen bei Demenzkranken jedoch mit einer einfachen Maßnahme verbessern: das Licht einer Lampe anschalten.
Demenz: Einfache Maßnahme im Alltag kann bei Alzheimer helfen

In ihrer im Fachmagazin Plos One erschienen Übersichtsarbeit werteten Forscher der chinesischen Weifang Medical University 15 Studien aus, in denen rund 600 Demenz-Patienten mit speziellen Lampen immer wieder in eine taghelle Umgebung gebracht wurden. Denn bei der neurodegenerativen Erkrankung sterben im Gehirn Nervenzellen sowie ihre Verbindungen ab. Die Folge davon sind unter anderem kognitive Schäden und Beeinträchtigungen des Schlafzentrums im Gehirn. Normalerweise stellt dieses die innere Uhr auf einen 24-Stunden-Rhythmus ein und steuert mithilfe von Tageslicht Wachphasen und Schlafzeiten. Für Demenzkranke verschwimmt durch das beeinträchtigte Schlafzentrum jedoch beispielsweise der Unterschied zwischen Tag und Nacht, da die Schäden im Hirn diese Probleme verstärken.
Bei der Metastudie zeigte sich nun, dass die Lichttherapie messbare Effekte erzielte und positive Auswirkungen auf die Schlafgewohnheiten hatte. So schliefen die mit dem Licht behandelten Patienten tagsüber seltener ein und wachten nachts seltener auf. Dadurch hatten sie insgesamt einen erholsameren Schlaf. Gleichzeitig verbesserte sich außerdem ihr Wach-Schlaf-Rhythmus, indem sie nach einer Weile jeden Tag zu einer ähnlichen Zeit müde wurden und zur selben Zeit aufwachten. Es wird vermutet, dass die Lichttherapien die bei Demenzkranken angegriffenen Nervenzellen stimulieren, die sich daraufhin in gewissem Maße möglicherweise regenerieren.
Demenz: Lichttherapie kann zu kognitiven Verbesserungen führen
Die Regeneration zeigte sich nicht nur im Bereich des Schlafzentrums: Bei manchen Patienten stellten sich laut Analyse auch kognitive Verbesserungen ein. Zudem zeigte sich bei einigen Betroffenen eine Linderung von Verstimmungen (Aggressivität oder Antriebslosigkeit), die ebenfalls typisch für Demenzerkrankungen sein können. Laut den Wissenschaftlern haben Lichttherapien daher „das Potenzial für eine vielversprechende Therapieoption“.
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