Schweigeminute der Polizei: „Respekt ist keine Einbahnstraße“

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Innehalten: Die Mitarbeiter der Polizei in Holzkirchen sowie Vertreter von Rettungsdienst und Freiwilliger Feuerwehr gedachten am Freitag mit einer Schweigeminute dem bei einer Messerattacke in Mannheim getöteten Polizisten. © Thomas Plettenberg

In Holzkirchen haben die örtlichen Polizisten des in Mannheim getöteten Kollegen mit einer Schweigeminute gedacht.

Zeitgleich mit Polizisten in ganz Deutschland haben Mitarbeiter der Polizeiinspektion (PI) Holzkirchen am Freitag um 11.34 Uhr eine Schweigeminute für ihren Kollegen gehalten, der genau eine Woche zuvor in Mannheim von einem mutmaßlichen Islamisten bei einem Messerangriff so schwer verletzt worden war, dass er im Krankenhaus starb. Alle Mitarbeiter, die nicht in Einsätzen gebunden waren, versammelten sich dazu kurz, berichtet PI-Leiter Christian Gollwitzer. Auch eine Rettungswagenbesatzung mit Notarzt sowie eine Abordnung der Freiwilligen Feuerwehr nahm an der Gedenkminute teil. „Das war ein schönes Zeichen der Solidarität“, betont der PI-Chef, „das hat uns sehr gefreut.“

„Das prägt unseren Beruf: nicht zu wissen, was in der nächsten Minute passiert“

Der Fall in Mannheim hat die Polizisten erschüttert. „Der Tagesablauf in allen Berufen ist geprägt von gewisser Routine.“ Kommen Kollegen im Dienst ums Leben, „wird einem bewusst, wie schnell sich das Leben ändern kann“, sagt Gollwitzer. „Das prägt unseren Beruf: nicht zu wissen, was in der nächsten Minute passiert.“ Das sei eigentlich das Schöne daran, aber eben auch eine Gefahr.

„Ein Angriff auf die Polizei ist ein Angriff auf den Staat“

Besonders bestürze die Kolllegen, wenn in nun folgenden Debatten der Polizei allgemein die Schuld gegeben oder, wie in einer Sitzung des Berliner Senats, gar gelacht werde. „Das tut weh“, sagt Gollwitzer, „ein Angriff auf die Polizei ist ein Angriff auf den Staat.“ Auch der Holzkirchner PI-Chef stellt fest, dass Einsatzkräften öfter Aggression entgegenschlägt; der Großteil sei zum Glück nicht so. „Der Bürger erwartet von uns einen respektvollen Umgang“, weiß Gollwitzer. „Aber Respekt ist keine Einbahnstraße.“

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