Hüttenwirt löst Heli-Einsatz wegen deutschem Alpen-Touri aus – der spaziert plötzlich in Gaststube
Großeinsatz in den Alpen: Ein Wanderer aus Deutschland war in der Nacht verschwunden – vermeintlich. Am Mittag folgte die Überraschung.
Gaschurn – Leichtfüßig sollte eine Wanderung gern sein, allerdings besser nicht leichtsinnig. Letzteres traf allerdings offenbar nun auf einen Wanderer aus Deutschland zu, der in Österreich in den Alpen unterwegs war. Er hatte nicht nur großes Glück, sondern sorgte auch für eine dicke Überraschung – jedoch erst, nachdem wegen ihm eine riesige Suchaktion ausgelöst wurde.
Erst kürzlich sorgten deutsche Alpen-Touristen in Tirol für Riesenärger. Über den aktuellen Fall vom 21. Februar informiert nun die Polizei Vorarlberg. Demnach sei der 34-jährige Wandersportbegeisterte aus Deutschland am Abend um 19 Uhr vom Berggasthof „Piz Buin“ am Silvrettasee aufgebrochen. Das Gasthaus liegt auf 2000 Metern Höhe – eine Lage, in der im Februar durchaus noch Schnee liegen kann.
Deutscher brach trotz Warnungen im Dunkeln auf – am nächsten Morgen startet Heli-Großeinsatz in den Alpen
Auch die bereits eingebrochene Dunkelheit sowie die Ratschläge des Wirtes und eines Bergführers hielten den Deutschen nicht von seinem Plan ab, noch zu Fuß in Richtung Wiesbadener Hütte aufzubrechen. Dabei gibt es etliche Beispiele, bei denen aus Leichtsinn beim Wandern schnell Gefahr wurde. Auch hier hätte ähnliches drohen können. Denn die Wiesbadener Hütte ist nicht nur einige Kilometer vom Gasthof „Piz Buin“ entfernt, sondern liegt mit 2430 Metern Höhe auch ein ganzes Stück über dem Startpunkt des Wanderers. Allein die Rahmenbedingungen gaben schon Grund zur Sorge. Die Sorge wurde dann aber noch verstärkt.

Am nächsten Morgen erkundigte sich laut des Polizeiberichtes nämlich der „Piz Buin“-Wirt beim Wirt der Wiesbadener Hütte, ob der Wanderer sein Ziel erreicht hatte. Da dieser allerdings keine Auskunft über den Verbleib des Deutschen machen konnte, verständigte er die Einsatzkräfte. Und die rückten mit einem großen Aufgebot an. Die Bergrettung Partenen sowie die Alpinpolizei inklusive Polizeihubschrauber machten sich auf die Suche. Insgesamt 28 Personen waren dafür im Einsatz. Eine Handyortung half immerhin dabei, das Suchgebiet einzuschränken. Doch es kam alles ganz anders als erwartet.
Überraschung nach Großeinsatz in den Alpen: Deutscher Wanderer taucht plötzlkich in Gaststube auf
Denn plötzlich meldete sich der Wirt der Wiesbadener Hütte bei den Einsatzkräften. Der gesuchte Wanderer sei gegen Mittag in der Gaststube der Wiesbadener Hütte aufgetaucht – in der er sich bereits seit Stunden aufgehalten hatte, allerdings unbemerkt. Der Deutsche sei gegen Mitternacht erschöpft an der Hütte eingetroffen und habe sich einfach in ein Zimmer schlafen gelegt, ohne den Wirt des Hauses zu informieren. Eine Portion Glück war allerdings wohl auch dabei, dass er sein Ziel überhaupt erreichte. Laut Polizei gab er an, dass er Probleme gehabt hatte, den richtigen Weg zur Hütte zu finden. Dies sei ihm nur mithilfe einer App gelungen.
Ob der Wanderer nun auch für die Kosten des Einsatzes aufkommen muss oder ihm Konsequenzen drohen, ist nicht klar. Allerdings kann ein so großer Einsatz auch mal richtig teuer werden. So bekamen Urlauber am Großglockner eine saftige Rechnung für eine Rettungsaktion. Ein anderer deutscher Wanderer sorgte letzten Sommer bei der Bergrettung für Entsetzen. (han)