Wirt verklagt Stadt wegen heftigem Wellenschlag – Kunden stehen häufig im Wasser
Die Wellen sind zu stark und machen seine Gäste nass: Ein bekannter Wirt in Venedig geht nun gerichtlich gegen die Lagunenstadt vor.
Venedig – In einer der wohl romantischsten Städte der Welt sorgt zu starker Wellengang für Unmut. Diesmal geht es jedoch nicht um die neue Eintrittsgebühr für Tagestouristen, sondern um ein viel alltäglicheres Problem: Touristen, die ihre Getränke im Trockenen genießen wollen. Aufgrund des starken Wellengangs, der regelmäßig die Füße der Gäste durchnässt, hat ein Restaurantbesitzer nun den Rechtsweg eingeschlagen.
Berühmte Bar in Venedig: Ehemalige Gäste wie Hemingway und Hepburn
Arrigo Cipriani, der Betreiber der legendären „Harry‘s Bar“, in der schon Persönlichkeiten wie Ernest Hemingway, Orson Welles und Katherine Hepburn zu Gast waren, ist wütend auf die Stadtverwaltung. Laut einem Bericht des Corriere della Sera hat der 92-jährige Cipriani über seinen Anwalt eine Klage gegen die Stadt Venedig sowie das Hafenamt eingereicht. Im Mittelpunkt steht dabei sein Restaurant „Harry‘s Dolci“, das direkt am Giudecca-Kanal liegt. Hier verursachen Boote, die mit überhöhter Geschwindigkeit vorbeifahren, regelmäßig Wellen, die bis auf die Terrasse und zu den Gästen reichen.

Antrag auf Wellenschutz abgelehnt – Venedig zitiert Denkmalschutz
Cipriani hatte bei den Behörden beantragt, eine Schutzvorrichtung gegen den Wellengang zu errichten. Dieser Antrag wurde jedoch mit Verweis auf den Denkmalschutz abgelehnt. Daraufhin verlor der Barbesitzer die Geduld und entschied sich, zu klagen. Cipriani, dessen Vater Harry‘s Bar gegründet hatte, ist nicht der Einzige, der sich beschwert. Laut Corriere gibt es zahlreiche Organisationen und Bürger, die seit Jahren Maßnahmen zur Eindämmung der Wellenbewegungen fordern.
Zu hohe Geschwindigkeit auf venzianischen Kanälen: Keine Handhabe im Gesetz
Wie die Zeitung weiter berichtet, gibt es derzeit keine rechtliche Handhabe, um die Geschwindigkeitsüberschreitungen der Boote auf den Kanälen effektiv zu ahnden. Ein entsprechendes Gesetz sei im Senat festgefahren. Derweil seien die Wellen zu einem immer größeren Problem geworden. Für Ruderer sei es deswegen nahezu unmöglich, in bestimmten Bereichen des Kanals zu rudern.
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Auch ein Promi-Wirt aus Österreich äußerte kürzlich seinen Frust über die Bürokratie in Venedig und tat seine Meinung in deutlichen Worten kund. (BeBau)