Silvester 2023 im Ticker - Berliner Polizei warnt vor heftigen Silvester-Krawallen durch Krieg in Nahost
Die Videos aus der letzten Silvesternacht in Berlin lassen sich auch jetzt noch im Internet finden. Böllerexplosionen in belebten Straßen und Raketen, die waagerecht über Menschen zischen, sieht man. Funken von detonierendem Feuerwerk fliegen meterweit, dunkle Gestalten feuern mit Schreckschusspistolen in den Himmel, auch wenn Polizisten in der Nähe stehen. Aus vielen Gründen wird die bevorstehende Silvesternacht eine noch größere Herausforderung für die Polizei.
Berliner Polizei warnt wegen Krieg in Nahost vor Krawallen
10.00 Uhr: Die Berliner Polizei sagt, die Einsatzlage werde „deutlich anspruchsvoller und komplexer„. Nach dem Angriff auf Israel und des Kriegs in Gaza könne die Stimmung in Stadtteilen mit viel muslimischer Bevölkerung zusätzlich aufgeheizt sein. Diese Viertel - in Berlin Teile von Neukölln, Gesundbrunnen und Schöneberg - waren auch Brennpunkte der vergangenen Silvesternacht. Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik spricht von einer „Emotionalisierung durch den Konflikt im Nahen Osten„: „Wir gehen durchaus davon aus, dass diese Emotionen auch auf der Straße ausgelebt werden.„
So will die Polizei Krawalle verhindern
9.56 Uhr: Politik und Polizei sind unter Druck, erneute Krawalle zu verhindern. Der neue Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) will beweisen, dass Berlin in Sachen Sicherheit besser aufgestellt ist als zuvor mit SPD, Grünen und Linken. „Uns ist bewusst, dass die Sicherheitslage in unserer Stadt seit dem 7. Oktober noch angespannter ist, als sie schon davor war“, sagte er.
Seit Monaten ist die Polizei vorbeugend unterwegs, um mit jungen Männern und Jugendlichen in Problemkiezen zu sprechen. Begegnungen in Schulen und Jugendclubs wurden organisiert, damit aggressiven 17-Jährigen klar wird, dass in Uniform und Helm auch ein Mensch steckt. Per Mail bat die Polizei Eltern von Schülern um Hilfe. Man arbeite Silvester, um anderen zu helfen, hieß es. „Bitte reden Sie im Vorfeld mit Ihren Kindern, dass auch wir mit Respekt und Toleranz behandelt werden und unverletzt ins neue Jahr starten möchten.“
Polizeieinsatz in Berlin wird der Größte seit Jahrzehnten
“Es ist der größte Polizeieinsatz an Silvester der letzten Jahrzehnte“, sagte Berlins Polizeipräsidentin. 2000 bis 2500 Polizisten aus Berlin, anderen Bundesländern und von der Bundespolizei sind zusätzlich auf den Straßen. Dazu kommen noch 500 Bundespolizisten auf S- und Fernbahnhöfen. In den Wachen und 220 Streifenwagen sind weitere 1000 Polizisten im Dienst. Zivilpolizisten sollen Tage vor Silvester die Lage in den Brennpunkten beobachten und Randalierer festnehmen. Die Feuerwehr wird in manchen Gegenden von Polizisten beschützt. Zusätzliche Staatsanwälte stehen bereit.
Bundespolizei stellt illegale Pyrotechnik sicher
Mittwoch, 27. Dezember, 9.00 Uhr: Die Bundespolizei hat während der Weihnachtsfeiertage bei Kontrollen an der deutsch-polnischen Grenze kiloweise illegale Pyrotechnik sichergestellt. In allen drei Fällen wurden Strafanzeigen wegen des Verstoßes gegen das Sprenggesetz erstattet, wie die Bundespolizei am Mittwoch mitteilte.
In einem Fall bei Ladenthin (Landkreis Vorpommern-Greifswald) wurden die Beamten im Mietwagen zweier Männer im Alter von 31 und 34 Jahren fündig. Der Kofferraum des Wagens war demnach randvoll mit Pyrotechnik, für die eine Erlaubnis nötig ist. Diese konnten die Männer aber nicht vorlegen. Das sichergestellte Feuerwerk hat eine Gesamtnettoexplosivmasse von 15,4 Kilogramm.
Zum Vergleich: Ein Batteriefeuerwerk darf laut Bundesanstalt für Materialforschung- und Prüfung (BAM) maximal 500 Gramm Nettoexplosivstoffmasse (NEM) und ein Knallkörper maximal sechs Gramm enthalten. Die NEM ist auf der Verpackung oder Verpackungseinheit zu finden.