Ursachen und Auswirkungen - Porno-Konsum macht süchtig mit schweren Folgen - das sind die Anzeichen

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Getty Images/Diy13 Pornografiekonsum macht süchtig und kann schwere Folgen haben - Das sind die Anzeichen einer Pornosucht
Montag, 03.06.2024, 07:00

Pornografie-Konsum als Stressbewältigung ist weit verbreitet, besonders bei jungen Erwachsenen. Welche Auswirkungen hat das auf das tägliche Leben? Florian Buschmann, Spezialist für Mediensucht, beleuchtet aktuelle Statistiken und die potenziellen Risiken einer Pornosucht.

Porno-Konsum als Druckventil: Wie häufig ist es und was bedeutet es für uns?

Pornografie ist heute allgegenwärtig. Mit nur wenigen Klicks sind Millionen von Videos und Bildern erreichbar, die jede erdenkliche Fantasie abdecken. Für viele Menschen ist der Konsum von Pornografie ein Weg, um Druck abzubauen und Stress zu bewältigen. Doch wie häufig ist dieser Konsum wirklich und welche Auswirkungen hat er auf uns? Wir werfen einen Blick auf aktuelle Statistiken und die damit verbundenen Implikationen.

Wie weit verbreitet ist der Konsum?

Laut einer Umfrage von Statista aus dem Jahr 2023 gaben 49 Prozent der Erwachsenen in den USA an, mindestens einmal im Monat Pornografie zu konsumieren. Besonders hoch ist der Konsum unter den jüngeren Erwachsenen: 70 Prozent der 18- bis 34-Jährigen nutzen regelmäßig pornografische Inhalte.

In Europa zeigt sich ein ähnliches Bild. Eine Studie des europäischen Forschungsnetzwerks Eurostat aus dem Jahr 2022 ergab, dass 55 Prozent der Männer und 35 Prozent der Frauen in der EU regelmäßig Pornografie konsumieren​ (Psychology Today)​​ (Ballard Brief)​.

Über den Gastautor Florian Buschmann

Florian Buschmann
Privat Florian Buschmann

Florian Buschmann, Gründer der „Offline Helden“, engagiert sich zur Prävention von Mediensucht. Einst selbst betroffen, weiß er um die Gefahren. Jährlich führt er mit seinem Team über 300 Veranstaltungen mit mehr als 10.000 Teilnehmern in Schulen durch. Die „Offline Helden“ setzen sich für Medienkompetenz, Mediensuchtprävention und den richtigen Umgang mit KI ein. Sie wissen: Die Zukunft beginnt bei unseren Kindern.

Warum greifen Menschen zu Pornografie?

Die Gründe für den Konsum von Pornografie sind vielfältig. Für viele ist es eine Möglichkeit, sexuelle Frustration abzubauen oder einfach nur zu entspannen. Es kann als eine Form der Ablenkung dienen, insbesondere in Zeiten von Stress oder emotionaler Belastung. Eine Studie des Kinsey Institute fand heraus, dass viele Menschen Pornografie nutzen, um ihre sexuellen Bedürfnisse zu befriedigen und den Alltag zu entfliehen.

Ein häufig genannter Grund ist auch die Erkundung der eigenen Sexualität. Pornografie bietet einen sicheren Raum, um verschiedene Fantasien auszuleben und Neues zu entdecken, ohne dass man dabei tatsächlich in die entsprechenden Situationen geraten muss.

Welche Auswirkungen hat der Konsum?

Der Konsum von Pornografie kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben. Einerseits berichten viele Menschen, dass sie durch Pornografie besser mit Stress umgehen können und eine Möglichkeit finden, sich zu entspannen. Andererseits gibt es auch Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf Beziehungen und das eigene Selbstbild.

Eine Untersuchung der American Psychological Association (APA) hat gezeigt, dass übermäßiger Pornografiekonsum zu einer Desensibilisierung gegenüber sexuellen Inhalten führen kann. Dies könnte bedeuten, dass man im echten Leben Schwierigkeiten hat, sexuelle Erregung zu empfinden. Zudem kann der übermäßige Konsum von Pornografie das Selbstwertgefühl beeinträchtigen und unrealistische Erwartungen an den eigenen Körper und sexuelle Leistungen wecken​ (Psychology Today)​​ (Ballard Brief)​.

Ein weiteres Risiko ist die mögliche Entwicklung einer Abhängigkeit. Die Universität Cambridge fand in einer Studie heraus, dass das Gehirn von Personen, die häufig Pornografie konsumieren, ähnliche Muster zeigt wie das von Drogenabhängigen. Dies deutet darauf hin, dass übermäßiger Konsum zu einer Art Verhaltenssucht führen kann​ (Psychology Today)​​ (Ballard Brief)​.

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Drei Anzeichen für eine Pornosucht

  1. Verlust der Kontrolle: Betroffene merken, dass sie immer mehr Zeit mit dem Konsum von Pornografie verbringen und es ihnen schwerfällt, den Konsum zu reduzieren oder zu stoppen. Dies führt oft dazu, dass sie andere wichtige Aktivitäten vernachlässigen.
  2. Negative Auswirkungen auf das Leben: Pornografie-Konsum beeinträchtigt das tägliche Leben, Beziehungen, Arbeit oder Schule. Betroffene ziehen sich möglicherweise sozial zurück oder haben Schwierigkeiten, intime Beziehungen aufrechtzuerhalten.
  3. Entzugserscheinungen: Ähnlich wie bei anderen Süchten können Betroffene Reizbarkeit, Unruhe oder depressive Verstimmungen erleben, wenn sie keinen Zugang zu Pornografie haben. Dies kann zu einem Teufelskreis führen, in dem sie zunehmend Pornografie nutzen, um sich besser zu fühlen.

Ein vollständiger Test kann Klarheit über die gegenwärtige Situation bringen. Es ist wichtig, sich professionelle Hilfe zu suchen, wenn man selbst nicht weiterkommt. Pornosucht ist eine ernstzunehmende Krankheit mit drastischen folgen auf das eigene Leben.

Fazit: Pornografie kann als Druckventil dienen und vielen Menschen helfen, Stress abzubauen und sich zu entspannen. Dennoch ist es wichtig, sich der möglichen negativen Auswirkungen bewusst zu sein. Ein bewusster und reflektierter Umgang mit Pornografie ist entscheidend, um die Balance zu halten und mögliche Risiken zu minimieren.

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Nina Grimm

Familienpsychologin, kognitive Verhaltenstherapeutin, Bestseller-Autorin und zweifache Mutter

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Dieser Text stammt von einem Expert aus dem FOCUS online EXPERTS Circle. Unsere Experts verfügen über hohes Fachwissen in ihrem Themenbereich und sind nicht Teil der Redaktion. Mehr erfahren.