Weiter Stillstand bei der Grundschule Pliening

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Der Altbau der Plieninger Schule stammt aus den 1960er-Jahren. © Johannes Dziemballa

Wie die Zukunft der Grundschule Pliening aussehen wird, steht immer noch nicht fest. „Da wird in nächster Zeit nichts geschehen“, sagt Bürgermeister Roland Frick (CSU). Das Großprojekt liegt nun schon seit vier Jahren auf Eis.

Pliening – Kernsanierung oder doch Ersatz-Neubau? Diese Frage zur Zukunft der Grundschule Pliening bleibt weiterhin ungeklärt. Auf Anfrage von Margrit Pricha (Grüne) in der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend (25. September), ob es denn zumindest verwaltungsintern einen Zeitplan gebe, antwortete Bürgermeister Roland Frick (CSU): „Da wird in nächster Zeit nichts geschehen.“

Dafür gebe es drei Gründe. Zum einen waren und sind andere Großprojekte an der Reihe, wie die Sanierung der alten Schule in Gelting (die aus unterschiedlichen Gründen viel länger dauerte, als geplant) und der Neubau des Generationen-Wohnprojekts Wolframhof in Pliening.

Bürgermeister Frick nennt drei Gründe

Zum anderen sei im Rathaus immer noch nicht genügend Personal vorhanden, um mit der Grundschule ein weiteres Großprojekt anzupacken. Und drittens habe die Schulleitung bislang nicht entschieden, ob sie in der Schule in Zukunft eine offene oder gebundene Ganztagsschule anbieten wird. Davon abhängig sei die Raumplanung. Frick zu Punkt 3: „Wir wissen nicht, wohin der Hase läuft.“

KOMMENTAR: Heißes Eisen für nächsten Bürgermeister

Die Grundschule Pliening wird für die Gemeinde zur unendlichen Geschichte. Der Gemeinderatsbeschluss von 2021 ist quasi verjährt, weil noch einmal die Grundsatzfrage Sanierung oder Neubau diskutiert werden soll. Die Kosten für das Gutachterbüro, das vor vier Jahren untersucht hat, was effektiver und günstiger ist, sind im Endeffekt umsonst ausgegeben worden. Weil für eine neuerliche Beurteilung ein neues Gutachten mit aktuellen Kostenschätzungen notwendig sein wird.

Aber wann geht‘s weiter? Es sollte bald etwas geschehen. Bürgermeister Roland Frick (CSU) wird in seiner noch bis Ende April dauernden Amtszeit (er tritt bei der Kommunalwahl 2026 nicht mehr an) dieses Thema allerdings nicht mehr anpacken. Er verweist auf die Personalknappheit im Rathaus. Das heiße Eisen Grundschule wird er seinem Nachfolger/seiner Nachfolgerin hinterlassen. Spätestens dann sollte es schnell gehen.

Armin Rösl

Im Juni 2021 hat der Gemeinderat mit großer Mehrheit beschlossen, dass die Grundschule kernsaniert wird. Gutachter hatten damals eine erste Kostenschätzung vorgelegt. Der zufolge würde die „Operation am offenen Herzen“, wie es Bürgermeister Frick damals ausdrückte, rund 15 Millionen Euro kosten. Für einen Neubau würden die Kosten circa 22,4 Millionen Euro betragen.

Neue Gutachten und Diskussionen notwendig

Im Laufe der Jahre ist, auch aus finanziellen Gründen, nichts mehr passiert. Im März 2025 stand das Thema einmal mehr auf der Tagesordnung einer Gemeinderatssitzung. Hier wurde einstimmig beschlossen, eine Grundlagenermittlung vorzunehmen und die Machbarkeitsstudie von 2021 zu aktualisieren im Hinblick etwa auf unterschiedliche Bauweisen. Danach wolle man im Gemeinderat neu beraten. Möglicherweise wird es dann noch einmal um die Grundsatzfrage Sanierung oder Neubau gehen. 

Der Altbau des Gebäudes stammt aus den 1960er-Jahren. In der Gemeinderatssitzung 2021 hieß es von Seiten der Verwaltung, dass der energetische Zustand katastrophal sei. Der Wärmeverbrauch der Schule sei mehr als doppelt so hoch wie beim benachbarten Bürgerhaus. Deshalb müssten beispielsweise dringend die Fenster ausgetauscht und die Außenwände gedämmt werden. Des Weiteren ist das Schulgebäude nicht barrierefrei.

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