„Es ist der beste Tag aller Zeiten“

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Sie sind die Besten der 13. Klassen der FOS/BOS: (v. l.) Maria Rittinger (F13W, allgemeine Hochschulreife, Notendurchschnitt 1,0); Lina Tagscherer (F13W, fachgebundene Hochschulreife, 1,2); Markus Kohl (F13T, fachgebundene Hochschulreife, 1,3); Charlotte Hupe (F13W, allgemeine Hochschulreife, 1,3) und Sara Byqmeti (F13W, allgemeine Hochschulreife, 1,4). © LEHMANN

Der Dresscode war „Abendgarderobe“ und es gab eine Abi-Rede im Podcast-Format. Auf diesen Nenner lässt sich die Abschlussfeier der 13. Klasse an der Fachoberschule Freising in der Luitpoldhalle bringen.

Sie war eine Mischung aus Tradition und Moderne, die Abschlussfeier der 13. Klasse der Fachoberschule (FOS) Freising. Für letzteres stand der Auftritt des neuen Schulleiters Christian Oswald, der zusammen mit Schülersprecherin Veronika Sturde auf großer Bühne vor gut 600 Festgästen in der Luitpoldhalle locker vom Hocker eine Abi-Rede der etwas anderen Art hielt. Der „Podcast“ von „Vroni“ und „Oswald“ wurde zu einer Art Schlüsselerlebnis dieser überaus gelungenen Feier, bei der man sich vorgenommen hatte, auf Zitate, Metaphern und dergleichen zu verzichten. Was natürlich nicht wirklich funktioniert hat.

Wenngleich es programmatisch recht unkonventionell zuging, auf und neben der Bühne. Moderator Peter Warlimont, seines Zeichens Lehrer für Englisch, Sozialkunde und Ethik führte betont lässig durchs Programm und die Schülerband der Realschule „Gute Änger“ sorgte für die richtige musikalische Untermalung. Es begann mit „Beat it“ von Michael Jackson, was so viel heißt wie „Mach Dich vom Acker“. Im übertragenen Sinne „vom Acker gemacht“ haben sich an diesem Abend achtundsiebzig Absolventinnen und Absolventen der FOS. Und, man hat ihnen so manchen guten Ratschlag mit auf den Weg gegeben. Vor allem aber hat man ihnen durch die Bank das Gefühl vermittelt, etwas ganz besonderes zu sein. Das ging schon los mit besagtem Podcast und einer Einblendung von Lehrer Simon Schmidt, der von der Leinwand herunter tönte: „Du bist nicht Deine Noten, Du bist wertvoll, egal, was Du für Noten hast“.

Vizelandrätin Anita Meinelt zeigte sich beeindruckt. Mit dem Podcast habe man „eine ganz andere Welt der Zeugnisverteilung“ aufgezeigt stellte sie mit dem Zusatz fest: „Es hat mir gefallen, sehr gut gemacht!“ Zum neuen Lebensabschnitt, der für die Absolvia nun beginne, erklärte Meinelt: Genießen Sie diesen Moment, seien sie stolz auf das Erreichte und finden Sie Ihren Traumberuf.“ Und nicht zu vergessen: „Lassen Sie es heute ordentlich krachen!“ Freisings 3. Bürgermeisterin Birgit Mooser-Niefanger war es, wie sie sagte, leid über Krisen wie den Ukrainekrieg oder den Klimawandel zu sprechen. „All diese Dinge sind schlimm“, so Mooser-Niefanger. Aber an einem solchen Tag gelte es, sich aufzumachen und die Welt besser zu machen. Ihr finaler Tipp lautete: „Das zu tun, was für Sie das Wichtigste, das Wertvollste und das Großartigste ist!“

Der Elternbeiratsvorsitzende Michael Hornung sah es ähnlich. „Was wirklich wichtig ist“ sollte jetzt die Maxime sein. Das sei nicht unbedingt der gut bezahlte Job. „Versuchen Sie zu arbeiten um zu leben und nicht zu leben, um zu arbeiten“, riet Hornung. Die Qualitätsbeauftragte an der FOS/BOS, Petra Schütz, deren Aufgabe es war, die vier Schulbesten mit Notendurchschnitten zwischen 1,0 und 1,4 zu ehren, bemühte ein Zitat aus dem Kino-Film „Barbie“. „Es ist der beste Tag aller Zeiten.“ Eigentlich ein schönes Schlusswort, dem der Vorsitzende der „Ehemaligen“ an der FOS/BOS, auch FOSsilien genannt, Stefan Deschermeier, die Feststellung folgen ließ: „Sie sind ab heute auch ein Fossil“. Verbunden mit dem Aufruf die Schule nicht zu vergessen und eventuell dem Förderverein beizutreten. Zum Vergessen war bei dieser Abschlussfeier aber ohnehin nichts.

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