Warum Deutschland am Sonntag nach Osten schaut, aber viele ein seltenes Spektakel verpassen

  1. Startseite
  2. Welt

Kommentare

Am 7. September erleben wir eine seltene totale Mondfinsternis am frühen Abend, doch diesmal bleibt der Blutmond für viele unsichtbar. Was steckt dahinter?

Feierabend, Grillduft in der Luft und plötzlich färbt sich der Himmel magisch rot: Am 7. September 2025 steht Deutschland ein seltenes Spektakel bevor. Die totale Mondfinsternis fällt diesmal auf einen frühen Sonntagabend, ideal für Familien: Selbst Kinder müssen nicht wie zu Silvester extra vorschlafen. Wer danach also pünktlich zum „Tatort“ aufs Sofa will, schafft beides. Doch ausgerechnet dieser Blutmond-Aufgang könnte für viele Bürger unsichtbar bleiben. Warum ist das so und wie erleben Sie den Blutmond trotzdem?

Am 7. September färbt eine totale Mondfinsternis den Mond tiefrot. © IMAGO / greatif

Am 7. September 2025 taucht der Vollmond über Deutschland komplett in den Erdschatten ein und das schon, bevor er überhaupt aufgeht. Wer auf den dramatischen Moment wartet, wie der Mond langsam verdunkelt wird, wird enttäuscht: Der Mond erscheint direkt als blutrote Scheibe am östlichen Horizont. Besonders im Westen Deutschlands könnte der „Blutmond“ erst sichtbar werden, wenn die Finsternis schon fast vorbei ist. Die Erdatmosphäre lässt nur kurz das charakteristische rote Licht bis zum Mond durch.

Blutmond-Aufgang am 7. September: Totale Mondfinsternis bleibt für viele unsichtbar

Die wichtigsten Zeiten: In Berlin geht der Mond um 19:37 Uhr MESZ auf, in Köln erst um 20:01 Uhr. Das Maximum der Finsternis ist bereits um 20:11 Uhr erreicht. Wer freie Sicht nach Osten hat und einen dunklen Standort wählt, hat die besten Chancen, das seltene Schauspiel zu erleben.

Was ist ein Blutmond?

Bei einer totalen Mondfinsternis taucht der Mond in den Kernschatten der Erde. Statt zu verschwinden, leuchtet er rötlich – daher der Name „Blutmond“. Weil die Erdatmosphäre nur rotes Licht bis zum Mond durchlässt. Totale Mondfinsternisse wie der Blutmond sind von Deutschland aus statistisch etwa alle 2 Jahre sichtbar, Sonnenfinsternisse am selben Ort nur alle paar Jahrhunderte.
Bei der Mondfinsternis stehen Sonne, Erde und Mond in einer Linie. Die Erde wirft ihren Schatten auf den Mond, der dann rötlich leuchtet. Bei der Sonnenfinsternis schiebt sich der Mond zwischen Erde und Sonne und verdunkelt die Sonne kurzzeitig.

Beobachtungstipps: So wird der Blutmond zum Erlebnis – trotz Hindernissen

  • Suchen Sie sich einen Standort mit freiem Blick nach Osten, am besten auf einem Hügel oder außerhalb der Stadt.
  • Die besten Chancen haben Sie in Regionen wie der Rhön, der Eifel oder auf der Winklmoos-Alm – ausgewiesene Sternenparks mit minimaler Lichtverschmutzung.
  • Wer den Blutmond fotografieren will, braucht ein Stativ und ein Teleobjektiv. Tipp: Schon mit dem Smartphone und einem kleinen Teleaufsatz gelingen überraschend gute Bilder.

Die Wetterprognose für Sonntag: Laut aktuellen Prognosen erwarten Meteorologen für den 7. September 2025 einen meist trockenen und milden Abend in weiten Teilen Deutschlands. Im Norden und Osten könnte es einzelne Wolkenfelder geben, während Süddeutschland gute Chancen auf klaren Himmel hat. Prüfen Sie am besten am Tag selbst Apps – dort sehen Sie stündlich, wie dicht die Wolkendecke über Ihrer Region ist. Auch Astronomie-Apps wie Star Walk oder Clear Outside bieten spezielle Bewölkungsprognosen für Himmelsbeobachter.

Der Mond wird bereits vollständig verfinstert aufgehen und somit von Beginn an in seiner charakteristischen blutroten Färbung zu sehen sein.

Wer sich am 7. September die Mühe macht, den perfekten Beobachtungsplatz zu suchen, wird mit einem der spektakulärsten Himmelsereignisse der nächsten Jahre belohnt. Und: Wer den Blutmond verpasst, kann sich schon mal den 31. Dezember 2028 im Kalender markieren, dann gibt’s die nächste Chance. Der September-Sternenhimmel bietet aber mehr als „nur“ den Blutmond.

Auch interessant

Kommentare