WHO-Warnung vor Dengue-Fieber in Europa: Überträger breiten sich immer weiter aus
Wegen der steigenden Temperaturen könnten sich in Europa gefährliche Mücken ausbreiten. Infizierte Insekten übertragen das Dengue-Fieber.
Genf – Gemäßigtere Temperaturen im Winter führen in Europa dazu, dass vermehrt nicht-heimische Tiere bei uns überwintern können. Das trifft laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auch auf zwei Arten von Stechmücken zu, bei denen von einer eine besondere Gefahr ausgeht. Denn die Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) und die Tigermücke (Aedes albopictus) können das in seltenen Fällen tödlich verlaufende Dengue-Fieber übertragen. Letztere gilt als das tödlichste Tier in Deutschland.
WHO warnt: Bekannte Infektionen mit Dengue-Fieber in Europa
Laut der WHO schaffen es bereits kleinere Populationen, in Südeuropa zu überwintern. Ihre Eier halten den niedrigen Temperaturen stand, sodass Mückenlarven aus ihnen schlüpfen können. Mit zunehmendem Klimawandel steigt die Gefahr, dass sich die Insekten auch in kälteren Regionen ausbreiten. Im laufenden Jahr wurden in Italien 82, in Frankreich 43 und in Spanien drei Infektionen mit dem Dengue-Fieber gemeldet, die sich über eine lokale Übertragung ausgebreitet haben. Sie gingen von Mücken aus, die selbst mit dem Virus infiziert waren. Die meisten Übertragungen werden aber aus Nord- und Südamerika gemeldet. Hierbei handelt es sich um rund 80 Prozent der bekannten Fälle.
Eigentlich stammen die Mücken aus tropischen und subtropischen Regionen. Doch sie ziehen mit den Bedingungen uns lassen sich dort nieder, wo sie die passenden Verhältnisse vorfinden. Auf 2000 Metern Höhe wurden Aedesmücken bereits in Nepal entdeckt.
Dengue-Fieber: Infektionen verlaufen meist milde
Laut der WHO infizieren sich weltweit fast 400 Millionen Menschen mit dem Virus. Inbegriffen ist da schon eine hohe Zahl an Infektionen, die aufgrund von milden Verläufen nicht diagnostiziert werden. Als Symptome können neben Ausschlag auch Fieber und Schmerzen an Gelenken, Gliedern, Knochen sowie Kopf auftreten. Zwischen drei und zehn Tagen verlaufen symptomatische Infektionen in der Regel. Bei etwa zehn Prozent der bekannten Fälle sind von schwerwiegenden Verläufen auszugehen. Rund 1,5 Prozent der Infektionen verlaufen tödlich. Dabei können innere Blutungen auftreten. Zu schweren Verläufen kommt es meistens erst nach wiederholten Infektionen.

Aufgrund der mangelnden Datenlage spricht die WHO aktuell noch keine Impfempfehlung bei Reisen in Epidemiegebiete aus. Stattdessen gelten allgemeine Handlungsempfehlungen wie das Tragen von langer Kleidung, die im Vorfeld mit Insektenschutzmitteln behandelt wurden. Daneben gilt es, die Umgebung von stehenden Gewässern zu meiden. Dazu zählen bereits kleinste Ansammlungen, die beispielsweise in einem Untersetzer von einem Blumentopf entstehen können. Diese Keimzellen sollten schnellstmöglich beseitigt werden. Auch der Einsatz diverser Hausmittel hilft gegen Mücken.