Papiercontainer entfernt: Kritik von Geschäftsfrau – „Mein Auto ist inzwischen ein Recyclingfahrzeug“

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Am Standort Klosterwachtstraße wurde der blaue Papiercontainer entfernt. Unser Bild zeigt Vivo-Mitarbeiter Stefan Klose beim Reinigen der verbliebenen Container. © THOMAS PLETTENBERG

Nachdem eine Beschwerde über die Beseitigung eines Papiercontainers in Tegernsee eingegangen ist, reagiert nun Bürgermeister Johannes Hagn. Für die Kritik hat er kein Verständnis.

Tegernsee – Im August hatte die Stadt Tegernsee kapituliert. Weil der große blaue Papier-Container an der Klosterwachtstraße zum großen Restmüllbehälter verkommen war, hatte Bürgermeister Johannes Hagn entschieden: Der Container kommt weg (wir berichteten). Vorausgegangen war ständiger Ärger mit dem Inhalt des Containers. Denn nicht nur Papier und Pappe, sondern sämtlicher Unrat von Gewerbemüll, über Altglas, Plastik und sogar Fahrräder waren von Müllsündern darin entsorgt worden. Und das oftmals zu nächtlicher Zeit zwischen 22 und 5 Uhr. Die Folge: Das Abfallwirtschaftsunternehmen Vivo musste den Inhalt teuer als Restmüll entsorgen. Die Entscheidung, sich vom Container zu trennen, fiel daraufhin in Absprache mit dem Vorstand der Vivo.

Dass sich Tegernseer Haushalte daraufhin eine kleine blaue Tonne bei der Vivo besorgt haben, die dann alle vier Wochen vom Unternehmen abgeholt wird, dieser Fall ist nicht eingetreten. „Der Anstieg ist nicht wirklich spürbar“, heißt es von der Vivo.

Geschäftsfrau vermisst den Container schmerzlich

Das Fehlen eines öffentlichen Containers wird jedoch von so manchem beklagt. „Mein Auto ist inzwischen ein Recyclingfahrzeug, das kann‘s doch nicht sein“, moniert etwa eine Geschäftsfrau, die namentlich nicht genannt werden möchte. Seitdem der Container an der Klosterwachtstraße weg sei, müsse sie ständig zu Wertstoffhöfen in andere Gemeinden fahren, etwa nach Rottach-Egern oder nach Miesbach. Doch die hätten auch nicht immer geöffnet, und wenn man dann auch noch alleine im Laden stehe, sei das Entsorgen von Papier und Pappe ein Problem, sagt die Geschäftsfrau, für die der öffentlich und zu jeder Zeit zugängliche Container für Kartonage ideal gewesen sei.

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Konfrontiert mit der Beschwerde, stellt Hagn klar: „Die Stadt ist für die Entsorgung von Gewerbemüll nicht zuständig. Dass der Container an der Klosterwachtstraße stand, war eine reine Freundlichkeit der Vivo.“ Jeder Bürger könne jederzeit eine Tonne oder einen Container bei der Vivo bestellen oder dies bei seinem Vermieter einfordern, sagt Hagn. Wenn das Aufstellen nicht möglich sei, dann bleibe eben nichts anderes übrig, als den Müll in ein Fahrzeug zu packen und wegzubringen. „Dass wir keinen Container mehr an Müllsammelstellen haben, ist an Unvernünftigen gescheitert“, erinnert der Bürgermeister, der aber nicht ausschließt, dass in die Überlegungen für einen neuen Bauhof auch das Thema Müll einbezogen werde. Allerdings ist ein neuer Bauhof noch Zukunftsmusik. Der Stadtrat, sagt Hagn, habe sich noch nicht konkret damit befasst. gr

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