Ukraine-Krieg - Stimmen und Entwicklungen - Mützenich bleibt beim „Einfrieren“ - „Optionen werden am Ende politische sein“

 

Russland: Ein Toter bei erneutem Drohnenangriff auf Ölraffinerie

04.04 Uhr: Bei einem erneuten Angriff auf eine Ölraffinerie in Russland ist nach Behördenangaben ein Mensch getötet worden. Die Raffinerie in Slawjansk in der südrussischen Region Krasnodar sei am frühen Sonntagmorgen mit einer Drohne angegriffen worden, teilten die Regionalbehörden im Onlinedienst Telegram mit. Ein auf dem Raffineriegelände ausgebrochener Brand sei bereits gelöscht.

Nach ersten Erkenntnissen sei zum Zeitpunkt des Drohnenangriffs ein Mensch gestorben, fügte die Behörde hinzu. Die wahrscheinliche Todesursache sei ein Herzinfarkt. Der Leiter der Stadtverwaltung von Slawjansk, Roman Sinjagowsky, erklärte auf Telegram, ein Arbeiter sei bei dem Angriff verletzt worden. Er machte die Ukraine für den Angriff verantwortlich.

Macron bekräftigt Äußerung zu Einsatz westlicher Bodentruppen in der Ukraine

Samstag, 17. März, 00.51 Uhr: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat seine umstrittene Äußerung zu einem möglichen Einsatz westlicher Bodentruppen in der Ukraine bekräftigt. Macron sagte der Zeitung „Le Parisien“ in einem am Samstagabend veröffentlichen Interview, vielleicht würden „Operationen vor Ort“ irgendwann notwendig, „um den russischen Streitkräften etwas entgegenzusetzen“. Er wolle das aber nicht und werde dafür auch nicht die Initiative ergreifen, fügte Macron hinzu.

Russland meldet zwei Tote nach Angriffen auf Grenzregion Belgorod

10.45 Uhr: Nach Angaben örtlicher Behörden wurde auch die rund tausend Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernte Region Samara von Drohnen angegriffen. Dabei wurden laut dem örtlichen Gouverneur zwei Raffinerien ins Visier genommen. In einer der Anlagen brach demnach ein Feuer aus.

In den vergangenen Wochen wurden russische Ölraffinerien, die teilweise sehr weit von der Front entfernt sind, vermehrt zu Zielen von Angriffen. Moskau gab unterdessen nicht bekannt, ob die Drohnen von der Ukraine oder von russischem Staatsgebiet aus gestartet wurden.

Erneut Angriffe auf Belgorod

10.43 Uhr: Auch am zweiten Tag der viel kritisierten russischen Präsidentenwahl hat die Grenzregion Belgorod Beschuss gemeldet. Zwei Menschen seien infolge von Raketenangriffen getötet worden, schrieb Gebietsgouverneur Wjatscheslaw Gladkow am Samstag auf Telegram. In der Nacht hatte er von mehreren Verletzten nach Drohnenattacken berichtet. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, dass angeblich acht Raketen im Anflug abgeschossen worden seien. Unabhängig konnten die Angaben nicht überprüft werden.

Auf Videos in sozialen Netzwerken sind Luftalarmsirenen zu hören. Fotos zeigen Brände und Schäden an Gebäuden. Schon in den vergangenen hatte es in Belgorod Angriffe gegeben, zu denen sich russische Paramilitärs bekannten, die aufseiten der Ukrainer kämpfen.

Mindestens 20 Tote nach perfider „Double Tap“-Attacke auf Odessa

Samstag, 16. März, 10.26 Uhr: Die südukrainische Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer trauert um mindestens 20 Todesopfer zweier schwerer russischer Raketenangriffe. Bei den Angriffen am Freitagmorgen wurden nach Angaben des Zivilschutzes auch mehr als 70 Menschen verletzt.

Die Retter wurden dabei durch einen sogenannten „Double Tap“-Angriff selbst zum Ziel: „Leider sind infolge der russischen Raketenattacke ein Sanitäter und ein Mitarbeiter des Zivilschutzes umgekommen„, teilte der Gouverneur des Gebiets, Oleh Kiper, mit. Die Rettungskräfte seien nach den ersten Explosionen zum Einschlagsort geeilt und bei einem zweiten Raketenangriff getötet worden.

Bei den perfiden „Double Tap“-Attacken schlagen innerhalb kurzer Zeit zwei Raketen am gleichen Zielort ein. So sollen auch Rettungskräfte erwischt werden, die nach dem ersten Einschlag zum Angriffsort gerufen werden.

Den Angaben nach setzte Russland Boden-Boden-Raketen des Typs Iskander ein. “Unsere Verteidigungskräfte werden mit Sicherheit alles tun, damit die russischen Mörder unsere gerechte Reaktion zu spüren bekommen“, sagte Selenskyj.

Putin: Ukrainische Angriffe werden Präsidentenwahl nicht stoppen

17.59 Uhr: Kremlchef Wladimir Putin hat die neuen Angriffe von ukrainischer Seite auf das russische Grenzgebiet Belgorod am ersten Tag der Präsidentenwahl als sinnlosen Störversuch bezeichnet. „Ich bin überzeugt, dass unsere Menschen, das Volk Russlands, darauf mit einem noch größeren Zusammenhalt reagieren“, sagte Putin am Freitag bei einer Videoschalte mit den Vertretern nationalen Sicherheitsrates. Die Menschen in dem Vielvölkerstaat ließen sich nicht einschüchtern, so der Präsident. Er will sich bei der bis Sonntag angesetzten Abstimmung zum fünften Mal im Amt bestätigen lassen. Der 71-Jährige stimmte online ab aus seiner Residenz in Nowo-Ogarjowo bei Moskau.

Bei den seit einigen Tagen andauernden Attacken gegen das russische Grenzgebiet Belgorod und auch gegen die Region Kursk gab es zahlreiche Verletzte in der Zivilbevölkerung. Putin kündigte Hilfe für die Opfer der Angriffe an. Für die terroristischen Sabotageakte habe die Ukraine mehr als 2500 Kämpfer eingesetzt, bei denen sich die Verluste um die 60 Prozent bewegten, sagte Putin. Zudem seien 35 Panzer und etwa 40 gepanzerte Militärfahrzeuge eingesetzt worden. Die Ukraine versuche mit diesen Angriffen erneut, von den Niederlagen im eigenen Land abzulenken.