Verschwundener Tengelmann-Erbe: Telefondaten enthüllen neue Details

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Telefondaten enthüllen neue Details zum mysteriösen Verschwinden von Karl-Erivan Haub © Malte Ossowski/SVEN SIMON/ Imago

Das Verschwinden des Tengelmann-Erben bleibt ein Rätsel. Die Leiche des für tot erklärten Unternehmers wurde nie gefunden. Nun sind neue Hinweise aufgetaucht.

München – Im April 2018 verschwindet einer der reichsten Männer Deutschlands spurlos bei einer Solo-Skitour in den Schweizer Alpen. Eine Überwachungskamera an der Bergstation Klein Matterhorn hatte den damals 58-jährigen, einen erfahrenen Alpinisten, das letzte Mal aufgezeichnet.

Er soll dort tödlich verunglückt sein. Sein Leichnam konnte nie gefunden werden. Drei Jahre nach dem Verschwinden wurde Karl-Erivan Haub offiziell für tot erklärt. Doch Zweifel an seinem Ableben blieben und bis heute halten sich Gerüchte, dass der Unternehmer sein mysteriöses Verschwinden inszeniert haben könnte. Jetzt sind geheime Telefondaten aufgetaucht, die den Verdacht erhärten.

Erneute Zweifel am Tod des Tengelmann-Erben: Er soll seinen Tod inszeniert haben

Interne Akten der Tengelmann Unternehmenssicherheit, die nach eigenen Angaben RTL, ntv und dem Stern vorliegen, sollen zeigen, dass der verschollene Tengelmann-Chef mit 90 Prozent Wahrscheinlichkeit „absichtlich“ verschwunden sei. 

Die Investigativjournalistin Liv von Boetticher hat den Fall jahrelang recherchiert und ist bei ihrer Recherche sogar zum Schluss gekommen, dass der Verschwundene noch am Leben sein könnte und in Russland abgetaucht sei. In einer RTL-Sendung berichtete ein Vertrauter Haubs kürzlich, dass die deutschen Behörden außerdem von den Spuren nach Russland gewusst, aber nichts unternommen hätten.

Tengelmann-Erbe: Dubiose Russland-Verbindungen

Jetzt enthüllen geheime Telefondaten neue Details zum Verschwinden des Tengelmann-Erben, wie Focus Online berichtet. Einblicke in Geheimpapiere, die nach eigenen Angaben ein Recherche-Team von RTL Focus Online gewährte, sollen demnach eine erhöhte Telefonaktivität zwischen Haub und seiner angeblichen russischen Geliebten Veronika E. zeigen, je näher sein Verschwinden in Zermatt rückte.

Demnach soll Haub am Tag seines Verschwindens „mit zunehmender Häufigkeit“ mit ihr telefoniert haben. Am Abend zuvor dauerte das Telefonat nach St. Petersburg sogar eine Stunde. Nach Informationen der Tengelmann-Ermittler habe Veronika E. für den russischen Geheimdienst FSB gearbeitet. Diese sollen nach Informationen der Ermittler auch im Hotel in Zermatt eingecheckt haben.

Keine Ermittlungen im mysteriösen Fall des Tengemann-Erben

Das Bizarre im mysteriösen Fall des Milliardärs ist laut Focus Online, dass die Staatsanwaltschaft Köln trotz Indizienlage nicht ermittelt. Angeblich aus „Mangel an Beweisen“, bestätigte von Boetticher gegenüber dem Nachrichtenmagazin obwohl sämtliche Rechercheunterlagen zur Verfügung gestellt worden seien. Eine Anfrage unserer Redaktion an die Staatsanwaltschaft Köln ist bislang noch nicht beantwortet worden und wird im Artikel ergänzt, sobald diese vorliegt (Stand: 12. Dezember).

Karl-Erivan Haubs jüngerer Brunder Christian Haub, heutiger Firmenschef , hatte im Mai 2021 unter Eid ausgesagt, dass ihm „keine belastbaren Hinweise, geschweige denn Beweise dafür vorliegen, dass sein Bruder noch lebe“. Von Boettichers erhob Strafanzeige gegen Christian Haub wegen Meineids, doch diese wurde von der Staatsanwaltschaft Köln verworfen. (Vivian Werg)

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