La-Nina-Phase droht: Wie das Phänomen zu Extrem-Wetter in Deutschland führt

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Der Polarwirbel bestimmt den Winter in Europas. Was er mit Kälte zu tun hat – und ob 2025/26 frostige Überraschungen drohen. Eine Wetter-Kolumne von Dominik Jung.

Frankfurt – Der Polarwirbel (englisch: Polar Vortex) ist ein mächtiger, kalter Luftwirbel, der sich in der Stratosphäre über der Arktis bildet – rund 10 bis 50 Kilometer über unseren Köpfen. Wenn er stark ist, bleibt die eisige Luft zuverlässig über dem Pol eingesperrt. Doch wird er gestört oder geschwächt, kann arktische Kaltluft nach Süden ausbrechen – auch nach Mitteleuropa.

Der Polarwirbel kann so manche weiße Überraschung zaubern. Vielleicht auch im kommenden Winter 2025/26? (Montage) © IMAGO / Arnulf Hettrich

Besonders im Winter hat dieser Stratosphärenwirbel erheblichen Einfluss auf unser Wetter. Störungen wie plötzliche Stratosphärenerwärmungen (SSWs) können den Wirbel regelrecht zerschlagen und damit winterliche Kältewellen in Gang setzen. Er ist damit eine Art „Wächter des Winters“ – und entscheidet häufig darüber, ob wir milde Westwinde oder frostige Ostlagen bekommen.

Wann wird der Polarwirbel zum Wettermacher in Europa?

Nicht jeden Winter spielt der Polarwirbel eine große Rolle – entscheidend ist, ob er stabil bleibt oder zusammenbricht. Besonders zwischen Dezember und Februar beobachten Meteorologen seine Struktur genau. Ein starker Polarwirbel führt meist zu mildem, westwinddominiertem Wetter in Europa. Wird er jedoch gestört, kann es zu einer Umstellung der Großwetterlage kommen, die kalte Luft aus Sibirien oder der Arktis nach Europa leitet. Ein berühmtes Beispiel ist der Winter 2017/18, als eine Stratosphärenerwärmung im Februar den sogenannten „Beast from the East“ auslöste und Europa in eine mehrwöchige Kälteperiode stürzte. Solche Ereignisse sind selten, aber sie zeigen eindrucksvoll, welches Potenzial der Polarwirbel hat.

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Wie stehen die Chancen für einen kalten Winter 2025/26?

Noch lässt sich keine belastbare Langfristprognose für den kommenden Winter treffen, doch einige Hinweise gibt es. Sollte sich ein starkes El-Niño-Jahr in eine La-Niña-Phase umkehren – wie es 2025 der Fall sein könnte – steigt die Wahrscheinlichkeit für Störungen im Polarwirbel. Auch die Schneelage in Sibirien im Herbst sowie die Entwicklung des QBO (quasi-biennial oscillation) können wichtige Hinweise liefern. Einige Klimamodelle zeigen für den Winter 2025/26 ein erhöhtes Risiko für Stratosphärenerwärmungen, was die Chancen auf Kälteeinbrüche in Europa erhöhen würde. Sicher ist: Der Polarwirbel bleibt ein Schlüsselfaktor für unsere Winter. Wer ihn im Blick behält, hat die besten Karten, um Wetterüberraschungen früh zu erkennen.

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