Schweinsteiger riskierte Einsatz im WM-Finale – „Im Nachhinein lange drüber nachgedacht“
Trotz Verletzungen und Rückschlägen wurde Schweinsteiger zum Helden der WM 2014. Sein Einsatz im Finale riskierte er allerdings leichtsinnig.
Rio de Janeiro / München – Mit einem letzten Kopfball und einem letzten Foul, das er ertragen musste, endete das Spiel für den damals 29-jährigen Bastian Schweinsteiger. Er lag erneut vor Schmerzen gekrümmt auf dem Boden, doch dann war es vorbei. Der Schiedsrichter Nicola Rizzoli beendete das Spiel und Deutschland wurde zum vierten Mal Weltmeister – nicht zuletzt dank Schweinsteiger.
In Brasilien wurde Schweinsteiger zur Legende
Zehn Jahre später erinnert sich die Legende des FC Bayern in der ARD-Dokumentation „Wir Weltmeister. Abenteuer Fußball-WM 2014“: „Das war für mich mein bestes Spiel, was ich je gemacht habe, weil ich einfach unfassbar präsent war mit meinem körperlichen (Spiel; Anm. d. Red.)“.
Er liegt damit nicht ganz falsch. Kein anderer Spieler verkörperte damals den Willen und die Leidenschaft so wie Schweinsteiger. Unvergesslich sind die Momente, in denen der Mittelfeld-Regisseur sich in der Verlängerung in jeden Zweikampf stürzte, viel einstecken musste und sich am Ende blutüberströmt zum Weltmeister krönte.

Schweinsteiger riskiert vor dem WM-Finale viel
Vor dem Finale gegen Argentinien fühlte sich Schweinsteiger körperlich „in bestem Zustand“ und ließ sich zu einer riskanten Aktion hinreißen. Zusammen mit dem Physiotherapeuten Christian „Chicken“ Huhn spielte der DFB-Profi zur Ablenkung eine Partie Basketball.
Physiotherapeut Huhn erinnert sich: „Weißt du noch, wie wir ein Tag vor dem Finale Basketball gespielt haben? Da habe ich im Nachhinein lange darüber gedacht: Stell dir mal vor, du knickst weg oder so‘“. Für Schweinsteiger hatte das Spiel jedoch auch einen positiven Aspekt: „Das war eigentlich ganz gut. Da habe ich gemerkt, dass ich mich gut bewegen kann“. Dennoch gesteht der Weltmeister von Rio: „Aber du hast schon recht, wär da was passiert: Da hätten wir ein Problem gehabt.“ Letztendlich verlief alles gut und Schweinsteiger wurde in Rio zur Legende.
Meine news
Schweinsteiger reiste verletzt zur WM
Einige Wochen zuvor war nicht abzusehen, dass dies geschehen würde. Vor der Abreise nach Brasilien reiste der Star des FC Bayern angeschlagen zum Trainingslager in Südtirol. Schweinsteiger, der aus Rosenheim stammt, hatte Probleme mit der Patellasehne. Er konnte in St. Leonhard, wo auch ein schrecklicher Unfall passierte, nicht richtig trainieren.
Auch in Brasilien wurde der eigentliche Anführer nur langsam in den Spielbetrieb eingeführt. Schweinsteiger wurde im Auftaktspiel gegen Portugal noch 90 Minuten geschont. Erst im zweiten Gruppenspiel gegen Ghana wurde der 29-Jährige für 20 Minuten eingewechselt und half der Mannschaft von Jogi Löw, ein Unentschieden zu erreichen.
Schweinsteiger spürte seinen Einsatz sofort. „Am nächsten Tag konnte ich kaum gehen“, erinnert sich der Bayer. Dennoch stand der stellvertretende Kapitän fünf Tage später im entscheidenden Gruppenfinale gegen die USA erstmals in der Startelf – und in allen folgenden K.o.-Spielen. Und zum Glück auch im Finale gegen Argentinien. (kk)
Auch interessant
Kommentare
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wir erweitern den Kommentarbereich um viele neue Funktionen. Während des Umbaus ist der Kommentarbereich leider vorübergehend geschlossen. Aber keine Sorge: In Kürze geht es wieder los – mit mehr Komfort und spannenden Diskussionen. Sie können sich aber jetzt schon auf unserer Seite mit unserem Login-Service USER.ID kostenlos registrieren, um demnächst die neue Kommentarfunktion zu nutzen.
Bis dahin bitten wir um etwas Geduld.
Danke für Ihr Verständnis!